Keine Angst vor Aktien. Christoph Störkle

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Keine Angst vor Aktien - Christoph Störkle

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Der Aktionär ist also ein Eigenkapitalgeber und somit Miteigentümer. Heutzutage wird üblicherweise mit Stammaktien gehandelt. Das sind Aktien, mit denen man ein Mitbestimmungsrecht bei der Hauptversammlung eines Unternehmens hat. Im Gegensatz dazu stehen Vorzugsaktien. Hier hat man zwar kein Mitbestimmungsrecht, dafür erhält man aber normalerweise eine höhere Dividende (in der Schweiz haben Vorzugsaktien auch Stimmrechte). Vorzugsaktien sollten in der Regel billiger sein als die Stammaktien und sind manchmal auch ein Anzeichen dafür, dass es dem Unternehmen finanziell nicht so gut geht. Aufgrund des fehlenden Stimmrechts sind Vorzugsaktien bei institutionellen Anlegern nicht besonders beliebt. Wurden beide Varianten von einem Unternehmen ausgegeben und das Unternehmen soll übernommen werden, steigen vor allem die Stammaktien. Beispielsweise hat bei der versuchten Übernahme durch Porsche im Jahr 2008 nur die VW-Stammaktie (ISIN: DE0007664005) profitiert. Die VW-Vorzugsaktie (ISIN: DE0007664039) verlor sogar an Wert.

      Eine relativ geringe Rolle spielen heutzutage Nennbetragsaktien (jede Aktie verbrieft einen festen Betrag, z.B. 1000€) oder Stückaktien (Auch Quotenaktien oder Nicht-Nennwertaktien. Dabei spiegeln alle Aktien einen gleichen prozentualen Anteil am Grundkapital wieder, z.B. immer 2% egal was kommt.). Daneben gibt es noch Indexaktien. Das sind Fondsanteile basierend auf einem Index (siehe Abschnitt „Passive Fonds (ETFs)“).

      Inhaberaktien sind die übliche Übertragbarkeitsaktienform. Sie lauten auf den jeweiligen Inhaber und sind so leicht übertragbar. Im Gegensatz dazu stehen Namensaktien. Hier ist der Aktionär im Unternehmensbuch verzeichnet.

      Untenstehend handelt es nicht um Aktiengattungen nach dem Aktienrecht. Sie beschreiben nur Unterscheidungsfaktoren für Investitionsstrategien:

      Value-Aktien (dt. Substanzwertaktien)

      Dabei handelt es sich um werthaltige Aktien von Unternehmen aus traditionellen Branchen. Sie sind finanziell gut aufgestellt, fahren regelmäßig Gewinne ein und haben eine starke Marktposition. Die Kursrisiken gelten als geringer. Langfristig haben sie meist eine bessere Performance als Wachstumsaktien.

      vs.

      Growth-Aktien (dt. Wachstumsaktien)

      Wachstumsaktien sind Aktien von Unternehmen, die am Markt noch nicht etabliert sind bzw. in neuen Branchen tätig sind (z.B. Internet, Gentechnik, …). Sie sind zwar nach KGV oder KBV relativ teuer (siehe Abschnitt „Fundamentalanalyse“), doch es wird in der Zukunft ein starkes Gewinnwachstum erwartet. In gewisser Weise wird dabei auf die nächsten „Überflieger“ spekuliert.

      Large-Caps (Blue Chips oder Standardwertaktien)

      Das sind Aktien von sehr großen, internationalen und allgemein bekannter Unternehmen, die beispielsweise im Dow Jones, DAX oder SMI vertreten sind (siehe Abschnitt „Marktkapitalisierung“).

      vs.

      Small-Caps (Nebenwerte)

      Unternehmen, die nicht besonders groß sind werden als Nebenwerte bezeichnet. Eine genaue Definition gibt es dabei nicht. Aber als Grenze ist ein Börsenwert von ca. einer Milliarde Euro anzusehen. Nebenwerte versprechen zwar eine höhere Rendite, sind aber auch mit einem höheren Risiko behaftet. Aktien, die im Cent-Bereich notieren, nennt man Pennystock. Da sie eine hohe Volatilität aufweisen, sind sie mit äußerster Vorsicht zu genießen und eher für Spekulanten geeignet.

      Developed Market Aktien (Industrieländeraktien)

      Aktien aus den „entwickelten“ Industrieländern wie Europa, USA und Japan. Das Länderrisiko ist relativ gering.

      vs.

      Emerging Market Aktien (Schwellenländeraktien)

      Bezeichnet Aktien aus Schwellenländern wie China, Südafrika, Brasilien, Türkei, Russland, Indien, Thailand, Mexiko, …. Da sich Schwellenländer in einem fortgeschrittenen Prozess der Industrialisierung befinden, sind enorme Renditenpotenzial möglich. Doch ist dabei das politische Risiko nicht zu unterschätzen. Das zeigt beispielsweise das Einbrechen russischer Aktien während der Ukraine-Krise oder der Absturz türkischer Aktien zu den Protesten im Jahr 2013.

      1.2 Bullen- und Bärenmarkt

      Für das Auf und Ab an der Börse haben sich die Begriffe Bullen- und Bärenmarkt etabliert. Der Bullenmarkt (auch „Hausse“ oder „long“) beschreibt den Umstand von steigenden Kursen, der Bärenmarkt (auch „Baisse“ oder „short“) sinkende Kurse. Die Begriffe kommen daher, dass beim Kampf Bullen nach oben stoßen und Bären nach unten schlagen. Da Bullen- und Bärenmärkte durchschnittlich etwa 5 Jahre dauern, ist auch der typische Mindestanlagehorizont für diese Zeitspanne anzusetzen. Oftmals steigen die Kurse mehr als 4 Jahre, bevor sie etwa 1 Jahr lang sinken. Langfristig steigen aber Aktien. Auch bei einer Baisse lässt sich Geld verdienen. Zum einen mit „Option“ oder auch mit Leerverkäufen (Baissespekulation). Dabei werden Aktien geliehen (z.B. von Fonds), verkauft und nach einem gewissen Zeitraum wieder zurückgegeben. Aus dem erwarteten Kursrückgang wird der Gewinn realisiert. Steigen jedoch die Kurse, werden Verluste eingefahren.

       Bulle und Bär in Frankfurt

       Quelle: Eva K., Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz CC-BY-SA-2.5, URL: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/

      1.3 Berater

      Vor allem wenig erfahrene Sparer und Anleger verlassen sich auf den Rat von Bankberatern. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Der Begriff „Bankberater“ ist allerdings missverständlich, denn eigentlich handelt es sich um Bankverkäufer, die ihre Produkte an den Mann bzw. Frau bringen wollen. Grundsätzlich gilt, dass jeder sich um seine Finanzen selbst kümmern sollte, also weder der Bankberater, Börsenguru, Schwager, Nichte, Freund oder sonst wer. Tipps und Ratschläge können natürlich gerne gegeben werden, doch letztlich muss man selbst den Überblick bewahren und seine Investments 100%ig verstehen. Wenn trotzdem die Hilfe eines Beraters in Anspruch genommen werden muss, sollte darauf geachtet werden, dass dieser nicht nur Empfehlungen ausspricht, die für ihn die höchste Provision abwerfen, sondern er auf Honorarbasis vergütet wird. Ein Bankangestellter muss auf Anfrage seine Provision offenlegen (BGH: 19.12.06, AZ: XI ZR 56/05). Folgende Internetseiten helfen bei der Honorarberatersuche (eine Erstberatung kostet im Schnitt gute 100€):

      www.berater-lotse.de

      www.verbund-deutscher-honorarberater.de

      www.fpsb.de

      www.bundesverband-finanz-planer.de

      www.quirinbank.de

      Die unterstehende Checkliste soll als Richtschnur bei Beratergesprächen helfen:

      - Name des Beraters aufschreiben.

      - Ist der Berater zertifiziert? Was hat er für Referenzen / Ausbildung? Nimmt er sich Zeit für einen? Wieso ist er in diesem Geschäft tätig? Wie wählt er Kapitalanlagen aus? Bisherige Erfolge?

      - Wie ist man auf diesen Berater gekommen? Hausbank, Empfehlungen oder gehört er zu einer Drückerkolonne (Solche Haustürgeschäfte bzw. Telefonanrufe oder auch Börsenbriefe sollten immer abgelehnt werden! Egal was versprochen wird.).

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