Logbuch – Teil 2 – Anthologie – Hochseefischerei – Küsten- und Hochseeschifffahrt. Jürgen Ruszkowski

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Logbuch – Teil 2 – Anthologie – Hochseefischerei – Küsten- und Hochseeschifffahrt - Jürgen Ruszkowski страница 5

Logbuch – Teil 2 – Anthologie – Hochseefischerei – Küsten- und Hochseeschifffahrt - Jürgen Ruszkowski

Скачать книгу

Hamburg-Altona an der Großen Elbstraße. Hier lernte ich einen jungen Fahrensmann kennen, der – wie ich – zunächst von der Seefahrt genug hatte. Er stammte aus Luxemburg und wollte per Autostopp nach Hause gelangen. Nach durchzechter Nacht, kam ich seiner Bitte nach, sich ihm anzuschließen. So landete ich beim Arbeitsamt in Luxemburg. Dort verstand man meine Berufsbezeichnung ‚Seemann’ als Sähmann und vermittelte mich als Fremdarbeiter auf einen Bauernhof. Ich hatte Kühe zu melken, Schweineställe auszumisten sowie Rüben zu ziehen, eine grausige Vorstellung für jeden Seemann, für mich insbesondere, da ich diesen Anforderungen nicht annähernd gewachsen war. Die Kühe keilten schon aus, wenn ich mit meinem Eimer ankam. Rüben zog ich mit lautem „Hauruck“ und beiden Händen einzeln. Die Bäuerin, ein Schwergewicht im Gegensatz zum Bauern, der eher klein und mickrig war, latschte mir gelegentlich mal eine mit der flachen Hand. Eines Tages sollte ich einen vor dem Anwesen befindlichen Misthaufen begradigen. Ich stieg mit meinen hohen Fischereistiefeln, bewaffnet mit einer Mistforke und einer Schaufel auf diesen Mistberg und versuchte die gewünschte Begradigung herzustellen. Als es mir mit der Forke nicht gelingen wollte, nahm ich die Schaufel zur Hand und klopfte die Häufchen damit grade. Mein Tun wurde von einem alten, fast zahnlosen Nachbarbauern mit zunehmender Erheiterung beobachtet. Schließlich warf ich ihm die Mistforke von oben so vor die Füße, dass diese im Boden stecken blieb. Der alte Landwirt suchte schleunigst das Weite. Kurze Zeit später wurde ich mit der Fremdenpolizei abgeholt und des Landes verwiesen. Vorwurf: Versuchte Körperverletzung eines Bauern. Wie ich gekommen, so fuhr ich von der Grenze Luxemburg wieder per Anhalter nach Hamburg, um mich diesmal beim „Großen Heuerstall“, also bei „Max“ zu melden. Schließlich wollte ich die „große weite Welt“ hinaus.

      Hans Herz viele Jahre später bei einer Jubiläumsveranstaltung der Firma Pickenpack

       Hans Herz: Auf großer Fahrt mit MS „SCHWARZENBEK“

      Endlich, nach zwei Jahren Seefahrt, ging mein Wunsch nach Fahrten in wärmere Gefilde in Erfüllung. Inzwischen war ich zum ordentlichen "Leichtmatrosen" aufgestiegen. Die Zeit des "Lappendudels" war vorbei. Die gesamte Schiffsmannschaft (ohne Schiffsführung) war wohl in Marseille ausgestiegen. Ich saß mit der kompletten Austauschcrew in einem Bus von Hamburg nach Marseille. Ein älterer und erfahrener Matrose sah darin kein gutes Zeichen. Wie berechtigt seine Befürchtungen waren, erkannten wir, kaum dass wir an Bord waren. Die Schiffsführung war eine Katastrophe. Wir erfuhren, dass wir die bereits dritte Crew waren, die komplett angerückt war. Wir schafften es endlich, die Schiffsführung zur Ablösung zu bringen. Davon später Näheres.

      Mein neues schwimmendes Zuhause war ein so genannter Schwergutfrachter mit Fahrtroute Hamburg - Rotterdam - Marseille - Alexandria - Rotes Meer - Persischer Golf und zurück. Mit dem Schwergutladegeschirr konnte auch dort schwere Fracht geladen werden, wo es keine Hafenkräne gab. Nur zu gut habe ich die Gluthitze in der Hafenstadt Basra in Erinnerung. Dorthin brachten wir Catarpillar-Sandschieber, Traktoren und anderes Großgerät. Zu der Zeit befanden sich übrigens die Staaten Iran und Irak im Kriegszustand. Im Grenzfluss Schad el Arab lagen wir zeitweilig vor Anker. Hier hatten wir ein mir unvergessenes Erlebnis:

      Auf unserem Vorschiff (Back) lag unsere hoch aufgeschossene Seegras-Festmacherleine. Die hat den Vorteil, dass sie leicht zu handhaben ist und schwimmt. Letzteres sollte sich eben hier als Nachteil erweisen. Bei Nacht und Nebel kletterten Diebe an unserer Ankerkette hoch, krochen durch die Ankerklüse und pickten das obere Endstück der Festmacherleine an. Sie führten diese durch die Ankerklüse nach unten und zogen sie mit mehreren Ruderbooten sauber abrollend hinter sich her. Die Nachtwache war nur mal kurz austreten gegangen. Die Folge war für den armen Kerl ein bleibendes Erlebnis. Der Kapitän drohte, ihn mit 10.000,00 DM Schaden zu belasten. Diese Summe sollte ihm nach und nach von der Heuer abgezogen werden: Teures pinkeln!

      Der Name des Kapitäns ist mir entfallen. An ihn erinnere ich mich aufgrund seines besonders überheblichen Verhaltens. Ein beleibter Mann mittleren Alters, der mit einer wegwischenden Handbewegung jeden aus dem Weg scheuchte, der ihm zu nahe kam. Sehr gut ist mir der damalige 1. Offizier, Herr Golz, erinnerlich. Ein menschenverachtender Zyniker, der auf Wache wiederholt abfällig von seiner todkranken Frau berichtete. Auch schwärmte er immer wieder von seiner SS-Vergangenheit. Durch dauernde Schikane reizte dieser Vorgesetzte die ihm unterstellten Menschen bis zum äußersten. Mehrmals verweigerte die gesamte Deckscrew die Arbeit auf Zeit, allerdings nur in Häfen. Erst nach wiederholten Aufforderungen ging man betont langsam an Deck. Auf See hätte dies fatale Folgen gehabt. Unser 1. Offz. ließ schon mal im Hafen einen Mann 12 Stunden über Nacht an der Gangway Wache schieben. Oder er rief einen Mann auf die Brücke, um dann zu fragen, was der Gerufene von ihm wolle. Gab der zu verstehen, dass er gerufen worden sei, bezichtigte der 1. ihn der Lüge und schickte ihn von der Brücke. Im Nordatlantik befahl er bei diesiger Sicht einen Rudergänger, der lediglich mit Hemd und Hose bekleidet war, vorn zum Ausguck auf die Back. Einen anderen schickte er bei schwerem Wetter und Kälte in den Mast, um nach der Glühbirne im Toplicht zu sehen. In Mannschaftslogis wurde währen einer Geburtstagsfeier darüber nachgedacht, ob man diesen Herrn nicht in einer Nacht- und Nebel-Aktion dem Meer übergeben sollte. Ernsthaft wollte das aber keiner riskieren. Nach mehreren Beschwerdebriefen an die Reederei, die von dem überwiegenden Teil der Besatzung unterschrieben worden waren, ging bei Ankunft in Rotterdam die gesamte Besatzung - einschließlich Schiffsführung von Bord. Damit war für mich das Kapitel ‚Persischer Golf’ abgeschlossen.

      Später war Hans Herz bei der Wasserschutzpolizei tätig.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCAzDCWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD1SipB Cx7UvktX46sNU7HTzIioqdbf1qXyVrpp5dUluJyKeDTthParflKOwpwAHTFdMMqlf3ieYrJCc5NW QMDFLRXpYfDRorQ

Скачать книгу