Die Weltgesundheitsformel 2. David Ekwe Ebobisse
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Aber das heißt ja, dass diese Firmen auf die Äcker der Dritte-Welt-Bauern gehen und ihnen einfach ihr Saatgut nehmen, um es ihnen dann genetisch verändert wieder zu verkaufen und so zu manipulieren, dass es nur noch in Kombination mit dem entsprechenden Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln wächst!
Ja, genau das nennt sich Bio-Piraterie. Und wenn einer dieser Bauern sich weigert sein Saatgut herzugeben und durch die Wiederaussaat von Erntegut von seinem traditionellen Recht als Bauer Gebrauch machen will, muss er teure Strafen zahlen: "Das Behalten von Saatgut von Landwirten wird dann als Verbrechen behandelt, als Diebstahl von geistigem Eigentum", erklärt uns Vandana Shiva zu diesem Trick, der alle Bauern der Welt früher oder später zu unfreien Lohnsklaven machen wird, die nur noch Saatgut bekommen, das keinen Wiederaussaat ermöglicht, weil es speziell so gezüchtet wurde, dass es keine Samen mehr produziert.
Die Antithese zur Biodiversität
Dazu musst du wissen, dass Bauern seit Urzeiten so verfahren, dass sie Samen wachsen lassen, um daraus zum Beispiel Weizen oder Maispflanzen zu gewinnen, diesen Pflanzen ihre Samen entnehmen und diese dann im nächsten Jahr erneut aussäen, wodurch sie vollkommen unabhängig von irgendwelchen Konzernen ihre Ernten einfahren und Nahrungsmittel mit einer hohen Biodiversität und einer natürlichen biologischen Vielfalt produzieren können. Eine Praktik, der nun der Kampf angesagt wurde, weil Großkonzerne nicht länger zusehen wollen, wie Bauern unabhängig landwirtschaftliche Produkte produzieren.
Lass uns nun aber auf das dritte Instrument zurückkommen, das die Industrie neben der Gentechnik und der Patentierung von Saatgut zur Kontrolle der Groß- und Kleinbauern der Welt benutzt: Das »dritte Instrument« sind die sogenannten »Free-Trade-Treaties« — Freihandelsabkommen, die gewöhnlichen Menschen, Landwirten und Winzern der Freiheit beraubten, Samen zu speichern. Das Design einer Terminatortechnologie, um sterile Samen zu schaffen, um noch mehr Abhängigkeit der Menschheit auf eine Handvoll Unternehmen zu verteilen, ist hier der letzte Schritt. "Wir sind durch das, was wir mit dem Saatgut tun, wirklich gerade zum ersten Mal dabei eine Kolonisierung zu erstellen, welche ich als die »Kolonisierung der Zukunft« bezeichne", empört sich die Aktivisten, die mit aller Macht gegen alle drei Vorhaben angeht.8 Trotz Shivas tapferen Kampfes denkt die Industrie nicht daran aufzugeben. Weiter zerstört sie systematisch den Lebensraum indigener Kulturen — sei es durch Abholzung, Landraub, erzwungene Landflucht oder durch Müll. Und weiterhin raubt sie dem Menschen sämtliche Mittel zur unabhängigen Selbstversorgung. Ein Zustand, zu dem die Rechtsanwältin Julie Cavanaugh, die sich für die Rechte der Indianer einsetzt, sagt: "Für mich ist das Demokratie durch Genozid." Und tatsächlich könnte man all diese Praktiken zusammengenommen als groß angelegten Völkermord an der Dritte-Welt-Bevölkerung bezeichnen. Denn durch unseren unbewussten Konsum führen die Instrumente der Industrie tagtäglich dazu, dass sich in Indien alle acht Sekunden ein Bauer das Leben nimmt, weil er — wie viele seiner Kollegen — keinen anderen Ausweg mehr sieht, um sich aus den wirtschaftlichen Zwängen, dem Anbau von Monokulturen und der Abhängigkeit seiner Feudalherren zu befreien.9
Verhängnisvolle Monokulturen
Auch Jörg Schauberger, der Enkel von Viktor Schauberger, ist sich dieses Zustandes bewusst und legt auch gleich noch eine weitere Problematik dar, die mit der »Grünen Revolution«, der Reformation der Landwirtschaft hin zu großen Betrieben und riesigen Monokulturen entstanden ist: "Wenn wir uns heute umschauen, wird der Planet gerade zubetoniert, zuasphaltiert, durch Shoppingcenter, durch Bürobauten, durch Siedlungen, durch Straßen, Autobahnen, etc. Das ist das, was wir zunächst einmal sehen. Aber was wir nicht so wahrnehmen ist zum Beispiel, dass durch Monokulturen, durch den Einsatz von Kunstdünger und die schweren Maschinen in der Landwirtschaft der Boden verdichtet wird, dass Mikroleben abstirbt, wir nur noch eine Pflanze sehen und im Boden fast kein Leben mehr haben und auch das Wasser leidet darunter. Denn Viktor Schauberger (sein Großvater) weist darauf hin, dass jede Pflanze ihr arteigenes Wasser produziert. Das heißt: In jedem Halm — wenn sie eine Blume pflücken, sehen sie einen Saft rausfließen oder sie ritzen einen Baum an — überall verschiedene Säfte. Denn Wasser wird aufgenommen von der Pflanze, aber auch wieder abgegeben an den Boden. Und wenn ich jetzt nur eine Pflanzengattung habe, dann habe ich nur noch monokultiviertes Wasser, das längst nicht mehr so widerstandsfähig ist wie das Wasser, das von vielen Pflanzen beeinflusst wurde.« 10
Trotz des Wissens um die Schädigung des Ökosystems, des Wassers und der Natur durch Monokulturen und den darauf verwendeten Industriegiften wie Kunstdünger und Pestiziden, geht das Verbrechen der schonungslosen Patentpiraten weiter, selbst wenn die Böden mittlerweile hart wie Stein geworden sind.
Tieren nichts übrig lassen
Die Verwendung von Pestiziden ist allgemein ein Ausdruck dafür, wie egoistisch der Mensch doch geworden ist. Einst war es nämlich so gedacht, dass alle Tiere von den Früchten der Natur etwas abbekommen und nicht nur der Mensch. Weil der Mensch all seine Fressfeinde aber als »Schädlinge« bezeichnet und ihnen nicht gewährt, einen Teil von der Ernte abzubekommen, tötet er sie mit seinen Pestiziden. Dabei produziert beispielsweise ein Apfelbaum nicht nur Äpfel für den Menschen, sondern eine Fülle an Früchten, um alle Lebewesen der Erde zu beglücken und satt zu machen. An all die kleinen Mikroorganismen, Maden und Würmer denkt der Mensch aber nicht und empfindet sie als Konkurrenz oder Schädling. Der Mensch ist so egoistisch, so gewinnorientiert geworden, dass er alle Früchte der Natur für sich beansprucht und sie nicht mit anderen Lebenswesen teilen will. Ignorant den Prinzipien der Natur gegenüber verbannt er alle, die auch von den Lebensmitteln kosten wollen, tötet und bekämpft sie.
Ständig auf der Suche nach natürlichen Gütern, wie Samen oder Pflanzen, die man patentieren lassen kann, wird auch die genetische Vielfalt von Volksgruppen, die seit Jahrtausenden traditionell Landwirtschaft betreiben, um eine natürliche Vielfalt für jede spezifische Region, Klimazone und Umgebungsfaktoren zu garantieren, inzwischen systematisch vernichtet. Damit wird nicht nur die Vielzahl Jahrhunderte alter Kulturpflanzen ausgemerzt und patentiert, sondern es wird den Menschen auch ein Stück ihrer Kultur genommen. Es entsteht also sowohl ein materieller als auch ein ideeller Schaden, der nicht im Geringsten ersetzt werden kann.11
Versuchsfelder, die keine sind
Die genmanipulierten Samen und Pflanzen, die die Konzerne auf illegale Weise außer Landes geschafft, genmanipuliert und patentiert haben, landen jedenfalls auf sogenannten »Versuchsfeldern«, von denen es in Deutschland reichlich gibt. Diese Versuchsfelder sind aber in Wahrheit gar keine Versuchsfelder, gibt uns der Umwelt Aktivist Jörg Bergstedt zu verstehen und erklärt: "Sie werden angelegt, dass sich die Saat auskreuzt."
Was heißt das?
Das heißt, dass die Gen-Saat zum Leidwesen der Bauern auch auf ihre Felder fliegt und sie genauso infiziert. Das »Nexus-Magazin« berichtet zu den Erfolgen der großen Genmanipulisten, "dass die gesamten weltweit im Handel befindlichen Reisbestände bereits jetzt durch nicht genehmigte, genetisch veränderte (GV) Reissorten des US-amerikanischen multinationalen Herstellers Bayer CropScience kontaminiert sind." Schon bei Untersuchungen aus dem Jahre 2006 und 2007 seien drei verschiedene Sorten von illegalem Gen-Reis in mehr als 30 Ländern weltweit gefunden worden, obwohl keine der Sorten dieser genveränderten Samen jemals für den Anbau oder Verbrauch zugelassen wurden. Grund für die unwiderrufliche genetische Verschmutzung seien eindeutig die Feldversuche, die seit Anfang der 90er in diversen Teilen der Erde durchgeführt wurden.12
Seitdem wehren sich aufgeklärte Kleinbauern immer energischer dagegen, dass solche genmanipulierten Pflanzen auf ihren Feldern wachsen, weil sie wissen, dass sie sonst jedes Jahr aufs Neue Samen kaufen müssen und sie früher oder später