SOS Beziehung in Not. Andreas Klaene

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SOS Beziehung in Not - Andreas Klaene

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Möglichkeit, die alten Gefühle zu verarbeiten. Dies verhieße eine deutlich positivere Prognose für seine zukünftigen Beziehungen und den Umgang mit Verlassensängsten.

       Ein gutes Mittel, die Zukunft vorherzusagen, ist, die Gegenwart zu gestalten.

      Aber es ist nicht nur der plötzliche Tod seiner Mutter, der ihm anhaftet. Sven erzählt von ihrer letzten Lebensphase: „Sie hat mir – aber das kam nur, weil sie unter Medikamenten stand – Vorwürfe gemacht. Hat mir ganz kurz vor ihrem Tod vorgehalten, ich wolle sowieso nur das und das von ihr. Ich dachte, das darf doch nicht wahr sein, dass sie das so sieht. Es war bestimmt der Einfluss der Arzneimittel, dass sie diese ungefilterten und ungerechtfertigten Gefühle raus ließ und mir zeigte, dass ich nicht mehr ihr kleiner Junge bin, dem sie schützend die Hand hält.“ Sven gibt zu, noch heute schlecht damit umgehen zu können, derartige Vorwürfe zu hören und missverstanden zu werden.

      Alles in allem hätten seine Eltern ihm aber ein gutes Selbstvertrauen vermittelt. Er merke allerdings, dass er in seinen Partynächten immer darauf bedacht sei, von allen gemocht zu werden. Er meint, irgendwas schiebe er mit diesem wilden Leben weg oder verdränge etwas.

      Als Saskia ihn verlassen hatte, sah er nur die Möglichkeit, sich in Clubs und Bars zu beruhigen. Dabei merkte er aber: „Du kannst das nicht sedieren. Das Gefühl des Schmerzes bleibt.“ Sven versuchte, seinen alten Weg einzuschlagen, der ihn möglichst unmittelbar in eine neue Partnerschaft führte. Doch diesmal erschien ihm dieser Weg versperrt. Saskia hatte sich in seinen Sinnen quergelegt. Das heißt, bei jeder Frau, die er kennenlernte, legte er Maß an, „aber diesen Glanz, den ich bei Saskia sah, den hatten sie alle nicht.“

       Die Suche nach dem Menschen, der der verlorenen Liebe möglichst ähnlich ist, kann nur erfolglos verlaufen. Andere potenzielle Partner werden systematisch nach Ähnlichkeiten abgescannt, können aber so nicht in ihrer einzigartigen Gesamtheit wahrgenommen werden.

       Wir tun uns selbst und anderen einen Gefallen, wenn wir uns eine Ruhepause gönnen, in der Zeit ist, die Wunden heilen zu lassen und den Kummer um das verlorene Liebesglück loszulassen.

       Wenn wir dann, ohne Reue und frei von Groll, auf die alte Beziehung zurückblicken können, mag die Zeit für einen Neubeginn mit einer neuen Liebe gekommen sein.

      Hoffnung bekam Sven, als er eine Frau aus seinem Freundeskreis näher kennenlernte. Er genoss es, mit ihr zusammen zu sein und zu spüren, wie sehr sie ihn mochte. Mit ihr fuhr er aufs Land, gemeinsam besuchten sie ihre Eltern, gingen zusammen spazieren und verbrachten Nächte zusammen. Trotz aller Harmonie entdeckte Sven ein Problem: „Irgendwann merkte ich, dass ich einfach keinen Sex mit ihr haben konnte, denn ich war nicht verliebt in sie.“ Dennoch wollte er sie nicht verlieren. „Am liebsten hätte ich sie platonisch als Freundin gehabt, aber sie wollte eben mehr.“ Obwohl diese Beziehung auseinander gegangen sei, habe sie ihm geholfen, „denn so habe ich wenigstens mein Selbstwertgefühl wiedergefunden.“

      Den Gedanken, sich anzustrengen und um Saskia zu kämpfen, hatte er, verwarf ihn jedoch schnell. Er erinnerte sich nämlich an das Ende einer anderen mehrjährigen Beziehung. „Damals wartete ich wirklich nächtelang vor ihrer Tür, bis sie nach Hause kam. Wie eine krabbelnde Eidechse einer Frau auflauern, das hatte ich schon hinter mir. Diese ganzen Fürchterlichkeiten wollte ich nicht noch einmal.“

      Je länger er von Saskia getrennt war, desto klarer wurde ihm, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. „Meine einzige Möglichkeit, sie zurück zu bekommen, wäre gewesen, ein solideres Leben einzuschlagen. Aber dazu war ich in der Zeit noch nicht bereit.“

      Sven weiß nicht, wie er diese Zeit ohne seine Freunde überwunden hätte. Ihnen konnte er ungeschminkt sagen, was los war, sie hörten zu und konnten auch damit umgehen, wenn ihm weinend die Worte wegbrachen. Sobald er allein war, kam ihm wieder der Gedanke, Saskia hätte ihn doch nur verlassen, um einen wirtschaftlich unabhängigen Mann zu finden. Diesen Gedanken empfand er als hilfreich. Gut tat ihm auch die Vorstellung, Saskia sei im Grunde eine oberflächliche Frau, die einen wie ihn überhaupt nicht verdient habe.

       Freunde, bei denen man sich trauen kann, man selbst zu sein, sind in Phasen von Liebeskummer eine wichtige Stütze, vielleicht sogar die tragendste.

       Saskia als Projektionsfläche zu nutzen, hilft ihm, sie vom glanzvollen Sockel zu holen. So hielt es schon der Fuchs in der Fabel mit den zu hoch hängenden Trauben: Meister Reinecke sagte sich, dass sie ihm sowieso zu sauer seien.

       Auch wenn das nicht unbedingt die ganze Wahrheit sein mag, so ist es doch ein gedankliches Trostpflaster auf dem Weg hin zu einem realistischen Bild des Ex-Partners.

       Ein lohnenswerter Weg für jeden, der Wert auf Eigenverantwortung legt.

      So richtig wütend sei er nie auf sie gewesen. Vielmehr machten ihm „zwei Seiten der Traurigkeit“ zu schaffen. Sven spricht in diesem Zusammenhang davon, verlassen worden zu sein und sich vor einem großen Nichts gesehen zu haben. Außerdem habe ihn eine selbstbemitleidende Art von Trauer befallen. Mittlerweile vertritt er eine klare Meinung zu diesem Thema. Er glaubt, es sei eine „gesunde Sache“, als Verlassener traurig zu sein. Schließlich sei man einem geliebten Menschen auf einer bestimmten Ebene nicht mehr verbunden. Von trauervollem Selbstmitleid hält er jedoch nichts mehr: „Das bringt einen nämlich nicht weiter.“

      Sven findet, das Schönste nach all seinen Beziehungsdramen sei, dass er den Partnerinnen von einst heute wie sehr guten Freundinnen begegnen könne. Außerdem hätten seine Geschichten ihm geholfen, etwas zu begreifen: „Wenn zwei sich trennen, tut sich irgendwo in der Mitte eine Tür auf. Es entsteht neuer Raum. Alles ist in einem Prozess, und das ist im Grunde ein Geschenk. Man muss es nur zulassen.“

Melina

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