In der Polygamie lebt's sich besser!. Max Nang
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Das Buch beruht auf meinem ersten Buch von 2010 „Schwarz auf Weiß, Sextipps eines Afrikaners“. Es ist erweitert um noch mehr Recherchen, Interviews, Umfragen, wissenschaftliche Erkenntnisse und Beiträge von Menschen und um geheime, afrikanisch-inspirierte Tipps zur Potenzsteigerung aus reinen Lebensmitteln.
Das Buch schreibe ich in der „du“ Form, damit es persönlicher ist.
Der Sex und die Lust auf den Partner sterben nicht aus Zufall so schnell in unseren Beziehungen.
Wir sind zwar im 21.Jahrhundert, bezeichnen uns als die modernsten Menschen, die die Welt je gehabt hat, aber die Sexualität und die Beziehungsformen folgen allem Anschein nach dieser Entwicklung nicht. Unbewusst halten wir an einer überholten, traditionellen und tief kirchlich geprägten Art der Sexualität, der Liebe und der Partnerschaft fest. Wir verteidigen somit die Theorien der Kirchen, aber kritisieren ständig die Kirche aufgrund ihrer Einstellung zur Sexualität. In meinem ersten Buch „Schwarz auf Weiß: Sextipps eines Afrikaners“ habe ich den Zusammenhang zwischen der Art unserer Beziehungen und der biblischen Lehre und Gesetzen ausführlich erklärt.
Ich wollte damit die Zusammenhänge aufzeigen, von der das sexuelle Leben von Menschen, besonders in den westlichen Ländern, beeinflusst wurde und wird und dass dieses Verhalten bei der Lustlosigkeit eine große Rolle spielt. Heute ist es noch immer für viele Menschen schlimmer, über Sex zu reden, als über einen Mord, ein Verbrechen usw.
Trotz zahlreicher Indizien, dass unsere jetzige Beziehungsformen die Probleme der Menschen in Partnerschaften nicht lösen kann und angepasst werden müssten, verharren wir dennoch in ihnen. Weiterentwicklungen in diesem Sektor gibt es nicht.
Wir beharren auf einem System, das seine Grenzen gezeigt hat. Die Anzahl der Singles nimmt zu, Scheidungen erreichen ein bedenkliches Niveau, in Beziehungen ist der Sex nach einigen Jahren lahmgelegt, manchmal sogar schon Monaten. Manche Partner leben nebeneinander, wie Geschwister. Männer kriegen immer schwerer einen hoch, halten kaum noch die Potenz und kommen immer früher. Frauen spüren immer weniger Lust, kennen ihren Körper immer weniger, usw.
Die Frage, die man sich stellt, ist, ob es noch zeitgemäß ist, den Sex mit der Liebe gleichzustellen? Ist der Begriff Liebe, wie man ihn uns gelehrt hat – eine Anziehungskraft zwischen Mann und Frau – nicht zu sehr überromantisiert, eingeschränkt und überbewertet?
Viele Ratgeber greifen diese Fragen nur oberflächlich auf.
Viele Bücher über Sexualität scheinen mir sehr idealistisch zu sein, weit von der Realität und dem, was die Menschen wirklich machen, weit entfernt. Sie beschreiben das Problem nicht so, wie die Menschen es erleben, sondern wie einige Psychologen, Therapeuten, Denker, die Medien, die Wirtschaft und die Medizin es haben wollen.
Ich habe den Eindruck, dass wir uns nicht trauen, die Wahrheiten anzuschauen und die Sache auf den Punkt zu bringen.
Diese große Selbstlüge wird aber von der Realität weggespült. Die weite Verbreitung von Prostitution, Liebeshäusern, Singletreffs, Swinger- und Sexclubs, die Häufung von Seitensprungagenturen, Sexanzeigen, Pornokonsum und Sexdownloads im Internet beweisen, dass sich die Gesellschaft selbst etwas vormacht. Der Mensch kommt innerlich in eine Konfrontation zwischen der idealen Welt und den eigenen (Trieb-) Bedürfnissen und der Unterdrückung dieses Triebs. Die Folge ist der Verlust der Lust auf den Partner.
Die nicht ausgelebten sexuellen Fantasien und eine unbefriedigte Sexualität sind immer noch große Verursacher von Krankheiten (Depressionen, Frustrationen, Migräne, uvm.), von allgemeinem Unwohlsein und bei manchen Menschen sogar Motivation für verbrecherische Taten.
Du wirst in diesem Buch von vielen wahren Geschichten, auch aus Afrika, und von vielen Thesen lesen, die dir vielleicht neu sind, die aber sehr hilfreich sein werden.
Für das bessere Verständnis schreibe ich ausschließlich in der männlichen Form, diese schließt selbstverständlich die weibliche Form ein: Partner bedeutet dementsprechend auch Partnerin. Stellen, die ausdrücklich von einem Geschlecht sprechen, werden als solche kenntlich gemacht.
Ich wünsche dir eine gute Lektüre und hoffe auf eine lebendige Diskussion und auf viele Kommentare auf der Coaching-Seite: www.mycoacher.jimdo.com
Gründe, die dazu führen, dass die Lust stirbt
Verschiedene Gründe führen dazu, dass die Lust in einer Beziehung stirbt. Bei manchen kommen viele dieser Faktoren zusammen, bei anderen aber nur einer.
Im ersten Moment weiß man nicht, warum die Lust kleiner geworden ist. Man versucht es als normal anzusehen oder sich einzureden, dass es normal ist, dass die Lust vergeht, wenn man lange zusammen ist oder wenn man sich liebt.
Doch wenn man sich ein bisschen mit sich selbst, seinen Bedürfnissen und denen des Partners auseinandersetzt, kann man erkennen, woran die Lust gestorben ist und noch so einiges reparieren.
Hier sind einige wichtige Gründe, warum die Lust in einer Beziehung sterben kann.
Die sexuelle Treue oder die sexuelle Monogamie
Von allen Gründen, die dazu führen, dass die Lust stirbt, empfinde ich die sexuelle Treue und die sexuelle Monogamie als das größte Problem, die Lust auf Sex langfristig aufrecht zu erhalten. Die Monogamie ist kein natürliches, biologisches Programm, sondern die Konsequenz aus bestimmten sozialen Realitäten und Veränderungen, verankert in der katholischen Religion, die vor allem früher die Lust der Frau sehr eingeschränkt hat.
Nicht die Untreue zerstört das Sexleben, sondern falsch verstandene Treue. Ich bin noch viel präziser und sage, die Untreue kann sogar die Lust auf den Partner erhöhen und dem Sex neuen Pepp geben. Die Treue, nur mit einem Partner Sex zu haben, tötet bei der Mehrheit der Menschen die Sehnsucht nach Sex. Das bedeutet nicht, dass diese Paare sich nicht lieben, aber sie ziehen sich sexuell nicht mehr an und haben kaum noch Sex miteinander.
Diese Tatsache ist in den Schlafzimmern der meisten Paare Realität, auch wenn sie sich als Trost sagen, dass der Sex nicht das Wichtigste in einer Beziehung ist. Das mag sein, aber darum geht es nicht. Es geht nur darum, zu zeigen, wie die Monogamie das sexuelle Leben, die Erotik und die Libido lahmlegt.
In einem Bericht von Michèle Binswanger, schweizerische Journalistin des Jahres 2010, in der Zeitung „Die Zeit“, konnte man lesen:
Wir pathologisieren Fremdgeher, dabei sind sie doch der Normalfall […]. Denn sexuelle Treue im umfassenden Sinn ist unmöglich. Wir können die Lust unterdrücken, wir können so tun, als gäbe es sie nicht. Aber es ist eine Täuschung. Als Liebende halten wir uns für die vornehmen Protagonisten einer Verfilmung von Romeo und Julia. Was die menschliche Sexualität angeht, wird aber Planet der Affen gespielt. Trotz ihrer romantischen Veranlagung, ist unsere Spezies reichlich sex-besessen. Weltweit fließen täglich Milliarden in den industriellen Komplex der Sexualität, Pornografie und Prostitution, Partnerbörsen und Seitensprungportale. Pharmaindustrie und Paartherapeuten verdienen daran, die Symptome unserer Krankheit zu lindern.“
(http://www.zeit.de/2012/13/CH-Monogamie)
Sexuelle Treue ist biologisch gesehen unmöglich und um sie möglich zu machen, muss man so an sich