Die Neun am längsten laufenden TV-Shows Deutschlands. A.D. Astinus
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Weiterführung bei kabel eins
Nach der Einstellung der Sendung bei Sat.1 wurde das Glücksrad nahtlos auf kabel eins weitergeführt. Im Moderatoren-Team gab es jedoch einige Veränderungen: Peter Bond und Maren Gilzer verließen das Team, Sonya Kraus übernahm den Part der „Buchstabenfee“. Von der ursprünglichen Glücksrad-Besetzung blieb damit lediglich Frederic Meisner übrig. Außerdem wurde ein neues Glücksrad gebaut, weil das Glücksrad aus dem Sat.1-Format verschwunden war. Bei Kabel eins wurden Sachpreise nicht mehr direkt im Studio angeboten, sondern per Live-Schaltung mit dem damaligen HOT Shoppingsender (heute HSE24). Im Jahre 2001 wurde die mechanische Ratewand durch eine digitale Ratewand ersetzt.
Ende 2001 hörte auch Frederic Meisner vorerst auf. Um die Show zu modernisieren, verpflichtete Kabel eins den durch Dingsda und Versteckte Kamera bekannten ZDF-Moderator Thomas Ohrner als Glücksrad-Leiter. Neue Buchstabenfee wurde nach dem Ausscheiden von Sonya Kraus im Jahre 2002 das Fotomodell und damalige Miss Germany Katrin Wrobel. Während dieser Zeit wurde die Sendung einfacher produziert. Das "Superspiel" wurde abgeschafft und statt Sachpreise wurde in den Spielrunden durch die Rundenumsätze nur noch stets Bargeld gewonnen.
Das Zuschauerinteresse der Sendung sank in dieser Zeit deutlich und dadurch wurde sie noch im Jahre 2002 eingestellt. Am 31. Oktober 2002 lief die letzte Ausgabe bei Kabel eins.
Neuauflage bei 9Live
Von 2004 bis 2005 gab es bei dem Quizsender 9Live eine Neuauflage des Glücksrads. Ab März 2004 wurde die Sendung zunächst täglich und ab Juli 2004 dreimal wöchentlich ausgestrahlt. Moderator war erneut Frederic Meisner, für das Umdrehen der Buchstaben war nun Ramona Drews, die Frau von Jürgen Drews, zuständig.
Wie von Anfang an geplant, wurde nur eine Staffel mit 100 Sendungen als so genannte „Low-Budget“-Produktion hergestellt. Dies zeigte sich beispielsweise in der ziemlich einfachen Aufmachung des Studios und den Applaus-Einspielern, da aus Kostengründen auf ein echtes Publikum verzichtet wurde. Denn im Gegensatz zu früheren Sendungen sollte die Produktion bei 9Live lediglich dazu dienen, neue Zuschauer für das eigentliche Kerngeschäft des Senders, die Call-In-Sendungen, anzulocken.
Mit der Einstellung der Sendungen im März 2005 verschwand das Glücksrad von den deutschen Bildschirmen. Jedoch gab es 2007 im Gameshow-Marathon auf ProSieben eine Neuauflage des Glücksrads.
Ferner hieß es bei 9Live in diversen Sendungen, in denen der Gewinn mit einem „Glücksrad“ entschieden wird, es handele sich um das „originale Glücksrad“. Dieses wurde nach Einstellung des Senders für 8000 Euro beim Internet-Auktionshaus ebay versteigert.
Ruck Zuck
Ruck Zuck war der Name einer der bekanntesten und beliebtesten Spielshows im deutschen Fernsehen. Vom Beginn bis hin zur letzten Sendung im Jahre 2005 wurden mehr als 2330 Folgen ausgestrahlt. Ruck Zuck ist damit nach dem Glücksrad die zweithäufigst gesendete Spielshow in Deutschland, welche täglich ausgestrahlt wurde. Die Erstausstrahlung von Ruck Zuck erfolgte zehn Monate vor dem Beginn des Glücksrades.
Entstehung
Hervorgegangen ist Ruck Zuck aus dem gleich aufgebauten amerikanischen Format Bruce Forsyth’s Hot Streak, welches insgesamt 65 Folgen umfasste und vom 6. Januar 1986 bis zum 4. April 1986 ausgestrahlt wurde. Produziert wurde die Sendung von der Reg Grundy-Produktion, heute: Grundy Light Entertainment GmbH. Die Erstausstrahlung unter dem Namen „Ruck Zuck“ in Deutschland erfolgte am 11. Januar 1988.
Das Spiel
Bei Ruck Zuck traten zwei Teams mit jeweils fünf Spielern - die Champions und die Herausforderer - an. Der Moderator zeigte dem ersten Spieler jedes Teams einen Begriff, den es zu umschreiben galt (die erste Mannschaft pro Runde konnte zwischen zwei Begriffen auswählen). Nur der erste Spieler hörte den Moderator, die anderen Teammitglieder standen mit dem Rücken zum ersten Spieler und trugen Kopfhörer, über die Musik eingespielt wurde. Auf das Kommando „Ruck Zuck!“ des Moderators startete die Spielrunde, die jeweils 40 Sekunden dauerte. Der erste Spieler klopfte dem nächsten auf die Schulter oder den Rücken, worauf dieser sich umdrehte, die Kopfhörer abnehmen durfte und versuchte den Begriff zu erraten, den der Teamkollege beschrieb.
Bei der Beschreibung des gesuchten Wortes galt es zu beachten, nicht den gesuchten Begriff selbst, ein sog. „wichtiges Wort“ oder einen Wortteil (bei „Fußball“ ist zum Beispiel „Fuß“ und „Ball“ nicht erlaubt), Geräusche oder Gesten zu Hilfe zu nehmen. Auch das Wiederholen eines wichtigen Wortes, wenn es in einer Beschreibung eines vorhergehenden Teammitgliedes genannt wurde, war nicht erlaubt. Widrigenfalls griff der Schiedsrichter mit einem Hupgeräusch ein und brach die Spielrunde ab. Die Spieler gewannen aber die Punkte, die bis dahin erreicht wurden.
Die Hauptrunde erstreckte sich über vier Runden. In den ersten beiden Runden war jede Antwort einen Punkt, in der dritten Runde zwei und in der vierten Runde drei Punkte wert. Das Team mit den meisten Punkten erreichte das Finale.
Stand es nach dem Ende der Hauptrunde unentschieden, gab es ein Stechen. Der Moderator zeigte den ersten beiden Spielern einen Begriff. Nun musste ein Spieler entscheiden, ob er den Begriff mit dem Team spielte oder die Gegner antreten ließ. Spielte das Team den Begriff, mussten alle vier Mitspieler korrekt antworten, um das Finale zu erreichen. Bei einem Fehler erreichte die gegnerische Mannschaft das Finale.
Im Finale wurden drei Runden mit leicht verändertem Konzept gespielt: vier Mitglieder bekamen wieder Kopfhörer, das fünfte Mitglied legte zu einem Oberbegriff vier Begriffe fest, die das Team im Zeitraum von 20 Sekunden (5 Sekunden pro Spieler) zu erraten hatte. Dabei mussten die Begriffe wortwörtlich genannt werden (war z.B. ein Begriff „Fahrräder“, musste auch „Fahrräder“ vom Team genannt werden, „Fahrrad“ oder „Rad“ reichte nicht aus). In der ersten Runde des Finales erhielt das Team pro erratenem Wort 100 DM, in der zweiten Runde 200 DM. In der dritten Runde wurde der bis dahin erspielte Geldbetrag vervierfacht - aber nur, wenn alle vier Wörter erraten wurden.
Erreichte ein Team sechsmal das Finale und schaffte es, in der dritten Runde alle Begriffe zu nennen, gewann es unabhängig von dem bis dahin erspielten Geldbetrag den Hauptgewinn von 100.000 DM.
Geschichte
1988 bis 1992
Nach dem amerikanischen Vorbild ging 1988 auf Tele 5 Ruck Zuck auf Sendung. Dabei wurde auch das vorwiegend in rosa Tönen gehaltene Studio nahezu komplett übernommen. Moderator der ersten Stunde war Werner Schulze-Erdel, welcher später auch die erfolgreiche Unterhaltungssendung Familienduell bei RTL moderierte. Zu Beginn konnten die Kandidaten einen Höchstgewinn von 25.000 DM gewinnen. Zum 1. November 1989 erhöhte sich dieser auf 100.000 DM. In der Sendung vom 13. November 1989 gewannen die „Rabulisten“ (von Rabulistik), mit Gerrit van Dorsten, Jörg Benzenhöfer, Michael Glaser († Januar 2013), Gerold Uder (alle aus Pforzheim) und Derk van Dorsten aus Neuenhaus als erstes Team diesen höchsten Gewinn, der bis dahin je in einer Gameshow ausgesetzt war.
„Ruck Zuck“ versuchte den Anschein einer Live-Sendung zu wecken, obwohl es sich um eine Aufzeichnung handelte. Dies führte im