Das Universum ist Gottes Garderobenspiegel. Michael Gauss
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Tiefere Einsichten in Themen der Existenz können oft nur schwer durch andere Menschen vermittelt werden. Man muss den Weg zu ihrer Erkenntnis meist selbst gehen, weil sie nur dann ihren Nutzen entfalten können, wenn sie in den Bereich persönlicher Wahrheiten integriert werden können. Jedoch benötigt es dafür eine Richtung, in die sich die Aufmerksamkeit bewegen kann, damit es einem gelingt, das Ziel zu bemerken und dann auch zu erreichen.
So umspannen die Beiträge in diesem Buch ganz einfache Feststellungen über die Herausstellung der wechselseitigen Aspekte, mit denen unsere Lebensthemen belegt sind, bis hin zur Darstellung komplexer, innerer Zusammenhänge. Dabei werden manche der hier vorgestellten Aussagen wegen ihrer Andersartigkeit und der daraus entstehenden Neubewertung bei einigen Lesern kontrovers bleiben. Das ist neben der rein informativen Absicht durchaus ein Nebeneffekt, der sich konstruktiv auswirken kann. Es fördert die Diskussion und unterstützt dadurch die Bewusstwerdung über den Facettenreichtum unserer vielfältigen Lebensbereiche, von denen die meisten in unserer Wahrnehmung scheinbar längst erfolgreich zugeordnet sind. In vielen Fällen kann die bereits bestehende Zuordnung aber nicht mehr den Anforderungen der heutigen Wirklichkeit genüge leisten.
Häufig ist es zunächst einmal erforderlich, seit langem gängige Denksysteme aufzubrechen, um so den geistigen Freiraum zu schaffen, der die unabdingbare Voraussetzung für eine Weiterentwicklung unserer Wahrnehmungen und damit auch für eine Weiterentwicklung unseres Bewusstseins ist. Denn unser Denken bewegt sich zumeist in festen Strukturen, die durch unsere Erziehung und durch das uns umgebende, soziale Milieu vorgegeben werden.
Solche Wegweiser für Ihre eigenen Betrachtungen finden Sie in diesem Buch. Viele von ihnen verfügen über mehrere Interpretationsebenen, die sich dem Leser erst erschließen, wenn er sich auf die dahinter liegende Idee einlässt und diese Idee dann auf sich einwirken lässt. Zugleich bieten sie aber auch genügend freien Raum, um von ihm selbst ergänzt und weitergedacht zu werden. Nehmen Sie die Aussagen in diesem Buch also nicht einfach nur als Wahrheit entgegen und lehnen Sie sie auch nicht ungeprüft ab. Lassen Sie diese Gedanken auf sich einwirken, um Ihre eigenen Aussagen zu finden – diejenigen, die für Sie selbst Gültigkeit haben. Dann ist der höchste Zweck dieses Buches erreicht.
Michael Gauss
Wenn man mit etwas zu forschen beginnt, dann hat man es zuerst mit vielen Fakten zu tun.
Aber wenn man immer weiter eindringt, dann bleiben nur wenige Wahrheiten übrig.
Wirkliche Wahrheit ist einfach zu verstehen und findet sich immer in der Natur wieder. Man muss nur lernen sie zu sehen.
Wenn etwas kompliziert ist, dann ist es keine letzte Wahrheit oder sie wurde noch nicht ganz verstanden.
Hermann Hesse sagt in Siddhartha: „Von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr.“ 1
Doch wenn das zuträfe, dann gälte es auch für diesen Satz. Deshalb führt er sich selbst ad absurdum.
Jenseits aller philosophischen Verwirrung ist da aber eine tiefe Ordnung am Fundament der Schöpfung, die zweifellos als Wahrheit gelten darf.
Hinter einer Wahrheit liegt manchmal die Sehnsucht des Betrachters verborgen.
Aber oft ist sie dann keine Wahrheit mehr, sondern nur noch ein frommer Wunsch.
Wahrheit ist nicht so objektiv, wie man glauben möchte, sondern eher sehr persönlich.
Es gibt aber auch die Wahrheiten des großen, zentralen Primärbewusstseins, aus dem heraus alles entstanden ist und die deshalb auch allen anderen übergeordnet sind.
Es scheint ein Widerspruch in sich zu sein, dass Wahrheit sich entwickeln dürfen muss. Wie kann sie da noch Wahrheit sein?
Sie kann es immer nur für jenen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit in einem begrenzten Zeitraum sein, den man zu überblicken meint.
Wenn es um meine eigene Wahrheit geht, die, die für mich selbst gültig ist, dann werde ich niemals zu letzter Sicherheit finden.
Ich kann immer nur wählen, prüfen und anpassen. Und mein Maßstab dabei ist, ob es einem offenen und ehrlichen Blick auf die Welt ein Mehr an Reife verleihen kann.
Es gibt zwei Arten von Macht:
Die, die von innen über die Persönlichkeit wirkt und die, die eine Funktion im Außen braucht.
Wirklich bedeutsam ist nur die eine, die aus dem Inneren kommt, weil sie aus gemeisterten Lebensthemen erwächst.
Dominanz und Unterwerfung sind zwei entgegengesetzte Seiten des gleichen Prinzips. Dieses Prinzip nennt man Macht.
Man sagt, sie sei die größte Verführerin und zugleich die größte Illusion dieser Welt, weil man alles von ihr erwartet und dabei trotzdem nicht glücklich wird. So sind Dominanz und Unterwerfung eigentlich ein unverstandenes Spiel und entstammen nicht vorbestimmten Machtverhältnissen.
Wie jedes andere Spiel auch, braucht es die bewusste oder unbewusste Absprache unter den Mitspielern und kann nicht beginnen, solange die Regeln nicht akzeptiert sind. Dies gilt für die Familie ebenso, wie für die Weltpolitik.
Vor diesem Hintergrund kann es nicht schaden sich anzusehen, welche Regeln in den Spielen der Menschheit auch wirklich sinnvoll sind.
Denn wir wissen genau, mit welchen es gut laufen wird und mit welchen nicht.
Machtbewusste Menschen versuchen durch ihre Position den Respekt ihrer Mitmenschen zu gewinnen. Wenn sie Angst verbreiten, dann ist es nur eine extreme Art davon, sich Respekt zu verschaffen.
Warum aber ist jemand überhaupt so versessen darauf, unbedingt von allen respektiert werden zu wollen?
Man muss wohl annehmen, dass solche Menschen sich selbst nicht respektieren können.
Macht ist Top?
Falsch!
Macht ist Stress und verbraucht Lebenskraft.
Aber Geld ist super!
Auch nur bedingt.
Durch zu wenig davon ist man vollkommen machtlos. Und durch übermäßig viel davon wird man wieder in eine Machtposition geschoben.
Das eine hat viel mit dem anderen zu tun – jedenfalls in dieser Welt. Aber ist es deshalb gleich ein universeller Grundsatz oder eben