Revenge. Fritz Dominik Buri
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Du merkst das heraufziehende Gewitter nicht, dass sich direkt über deinem Kopf zusammenbraut.
Herbie hatte es nicht erkannt, vielleicht hatte er es nicht erkennen wollen, warum auch, er stand schliesslich auf der Sonnenseite des Lebens, warum sich also Gedanken über ein paar aufziehende Gewitterwolken machen.
Doch all dies wäre noch erträglich gewesen in Herbs Augen, (was nicht hiess, dass es deswegen besser war) was viel schlimmer war und was Menschen wie ihn dazu brachten, überhaupt erst an den Freitod zu denken, war die Erkenntnis, nicht mehr gebraucht zu werden.
Diese Einsicht trifft die Menschen eines Tages wie aus dem Nichts, so wie eine Bombe einschlägt und man sich dessen so richtig bewusstwird.
Eine niederschmetternde Erkenntnis.
Wertlos für die Gesellschaft, wie eine Sache die jahrelangen guten Dienste geleistet hatte, doch nun nicht mehr gebraucht wurde, deshalb schob man sie ab, weit von sich weg.
Je weiter weg und aus dem Augen, je besser!
Aus den Augen, aus dem Sinn, je genau, darum ging es doch!
Doch das Unglück zieht bereits heimlich und bedrohlich seine Runden, im Hintergrund lauernd, doch davon bekam man nichts mit, schliesslich ist das Unglück noch zu weit weg um sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen.
Doch dann, es ist inzwischen drei Uhr nachmittags und du achtest dich nicht weiter das Wolken, weil du denkst, dass sie sich wieder verzogen haben, sind nun grösser dunkler und bedrohlicher geworden als zu Mittag.
Die ersten Winde kommen auf, auch sie sind zuerst nur ein laues Lüftchen das du als angenehm empfindest, doch dann …..
.. braut sich der Wind und die Wolken zu einem gewaltigen und grossen Ganzen zusammen um sich in einem gewaltiger tosenden Unwetter zu entladen, vor dem du nicht wegrennen und dich auch nicht verstecken kannst.
Du hast es versäumt, die Wolken weiter zu beobachten, oder zumindest wenigstens einen Blick zum Himmel zu werfen und so hast du auch nicht bemerkt, dass sich über die ein gewaltiges Unwetter zusammenbraut.
Herb Himmler hatte es auch versäumt, von Zeit zu Zeit dem Himmel nach einem Unwetter abzusuchen, er hatte etwas gespürt, es innerlich gespürt, dass sich da etwas zusammenbrauen könnte, doch er hatte es ignoriert.
Herb ignorierte gerne Anzeichen, ja darin war er sogar sehr gut.
In letzter Zeit hatte er gelernt, die Zeichen nicht mehr länger zu ignorieren, zu deutlich waren sie gewesen um sie zu ignorieren, die Erkenntnis am Arsch zu sein war ihm nur zu real als dass er es hätte ignorieren oder verdrängen können.
Herb hatte diese Lektion inzwischen gelernt, bitter gelernt!
Und so war es mit ihm bergab gegangen, anfangs nicht sehr schnell, die Wolken waren noch in der Mittagsphase und er hatte die Vorzeichen auch dann noch ignoriert, als sich ein grosser Sturm abzuzeichnen begann, oder vielleicht wollte er es einfach ignorieren, es nicht wahrhaben.
Wer hat schon gerne eine schlechte Zukunftsperspektive vor sich, und man versucht dabei sein Unterbewusstes zu täuschen indem man zum Himmel schaut und sich einredet, dass der Himmel tiefblau und wolkenlos ist.
Doch in Wirklichkeit hatten sich die dunklen schweren Gewitterwolken mit dem Wind vereint und sich zu einem vernichtenden wirbelnden Durcheinander vermischt, bereit jeden Moment seine ganze Wucht und Gewalt zu entladen.
Und wenn man all die Nachrichten im Fernsehen in den Abendschauen sieht, dann weiss man, dass mit einem Tornado nicht zu spassen war und dass er alles mit seiner gewaltigen Kraft zerstören würde, was sich im in den Weg stellte.
Herb Himmlers erste Wolken waren an seinem Schicksalshimmel an dem Tag aufgetaucht, als er und seine Kumpels von der Fabrikation die Kündigung erhalten hatten.
Es hatte Mitarbeiterversammlungen gegeben und Vertreter der Gewerkschaft waren gekommen, um einen Sozialplan mit dem Management zu vereinbaren, doch am Ende war alles nur warme Luft gewesen.
All diesen feinen Sesselfurzern sind wir doch egal, die haben ja ihre Pfründe im Trockenen hatte sein Kumpel Willi Hermann mit bitterer Verachtung in seiner Stimme zu Herb gesagt, Herb hatte nur geschwiegen und genickt.
Und ich will dir noch was sagen Herb, hatte Willi ausgeholt und dabei mit erhobener Faust in Richtung der Büros der Verwaltung gezeigt, die Brüder von der Gewerkschaft sind auch alle für den Arsch, kannst du nicht brauchen.
Die wollen uns doch nur Honig ums Maul schmieren, damit wir ruhig bleiben, ich sage dir Herb, das ist Politik und während er immer noch mit verbitterter zittriger Stimme gesprochen hatte, war seine Faust zum Zeichen seiner Verbitterung über ihren Köpfen geschwebt wie ein Damoklesschwert.
Die denken die können uns so einfach abservieren Herb, die glauben das tatsächlich diese beschissenen Wichser, hatte Willi geschnaubt und dabei Tränen in seine Augen gehabt, doch das lassen wir uns nicht gefallen, oder Herb?
Herb hatte nichts gesagt, er hatte Willi nur stumm zugenickt und weiter geschwiegen.
Herb, damals noch voller Zuversicht und in der inneren Hoffnung verfangen, hatte keine Lust gehabt sich auf diese Diskussion mit seinem Kumpel Willi einzulassen, das Management und die Gewerkschaft würden eine Lösung finden, davon war er damals noch überzeugt gewesen!
Doch – sie hatten es sich gefallen lassen.
Heute, mehr als zwei Jahre später war er nicht mehr davon überzeugt gewesen und er würde es auch nie wieder in seinem Leben sein.
Die Zuversicht und den Glauben von damals war längst verflogen, das hatte auch nichts mit einer pessimistischen Lebenseinstellung zu tun wie Herb fand, es waren einfach Fakten die sich nicht schönreden oder schön denken liessen.
Doch damals sah er die Dinge auch noch ganz anders als jetzt, damals hatte er auch noch keine Angst davor gehabt, wenn es an der Türe klingelte, dass ihm der Pöstler einen weiteren, einen neuen Brief von Amtes wegen zur Unterschrift überreichen würde und dabei diesen Blick in seinen Augen bemerken.
Der Blick reichte auch aus, für diese Art von Blick braucht es keine Worte, denn sie sind schlimmer und bohren dir einen tiefen Stich in deine Brust und dabei hinterlassen sie obendrein noch eine Leere in deinem Denken.
Solche Dinge mussten auch nicht ausgesprochen werden, sie sagten genau aus und lösten beim Empfänger das aus, was sie auslösten sollten, manchmal nicht bösartig, doch boshaft genug, um sich innerlich schlecht und beschissen zu fühlen.
Damals hatte er sich noch gutes Bier leisten können und er hatte sich auch guten teuren Wein leisten können, kein Vergleich zu dem billigen Koch Wein und dem Billig Importbier, dass er sich beim Discounter kaufte
Anfangs hatte er sich noch geschämt, diesen billigen Fusel zu kaufen und ihm war auch der Blick der Kassiererin dabei nicht entgangen, wie sie ihm für seinen Einkauf bei Aldi gedankt hatte und ihn mit dem Worten kommen Sie bald wieder verabschiedete.
Sie hatten einen anderen Blick als der Postbote, ihr Blick wollte ihm sagen, oh Mann, du musst schon echt arm daran sein, wenn du dir diese Scheisse durch die Kehle jagst, du siehst nicht so aus, als würdest du den Fusel zum Kochen verwenden.
Sie hatte recht mit ihrem Blick, er