Gedichte. Edgar Allan Poe

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gedichte - Edgar Allan Poe страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Gedichte - Edgar Allan Poe

Скачать книгу

während in der Nähe

      Des Mittagsglanzes selbst ich sie noch sehe,

      Zwei Venussterne – holde Sterngeschwister.

      Edgar Allan Poe

      Das ist des Todes Residenz,

      Diese seltsame Stadt im fernen Westen.

      Hier thront er und erteilt Audienz

      Den Bösen und Guten, den Schlimmsten und Besten.

      Hier stehen mächtige Säulenhallen

      (Zermorschtes Gemäuer, das nicht zittert)

      Neben Kapellen und Kathedralen

      Und hohen Palästen, schwarz und verwittert.

      Ringsum, vom Winde vergessen, ruht,

      Wie schlafend, eine eisige Flut.

      Kein Strahl aus dem himmlischen Gewölbe

      Fällt auf das Dunkel dieser Stadt;

      Doch einen Schimmer, traurig und matt,

      Entsendet das Meer, das rötlich gelbe.

      Und der kriecht hinauf an dunklen Palästen,

      An babylonischen Türmen und Vesten.

      Der kriecht empor an eisernen Kerkern

      Und schattigen, ausgestorbenen Erkern.

      Der schlängelt sich aufwärts an Säulenhallen

      Und an gigantischen Kathedralen

      Mit steinernem Zierat von grotesken

      Blumengewinden und Arabesken,

      An vielen wundersamen Kapellen –

      Und gleitet zurück in die kalten Wellen,

      Die melancholischen, schweigenden Wellen.

      Von einem stolzen Turm übersieht

      Der finstere König sein Gebiet.

      Tempel und Gräber öffnen sich weit –

      Da erglänzt eine seltsame Herrlichkeit.

      Doch weder die Gräber mit ihren Schätzen,

      Noch die demantenen Augen der Götzen

      Locken die Wogen aus ihrem Bette.

      Gläsern bleibt die schaurige Glätte;

      Kein Hauch, kein noch so leises Säuseln,

      Erhebt sich, diese Fläche zu kräuseln.

      Kein Schwellen erzählt von glücklichen Seen,

      Worüber heitere Lüfte wehen.

      Kein Wallen erzählt, daß es Meere gibt,

      Weniger grauenhaft ungetrübt.

      Da regt sich etwas im trägen Meere,

      Als wären die Türme plötzlich versunken

      Und hätten die Flut auseinandergeschoben;

      Die Woge färbt sich, als ob ein Funken,

      Ein wärmender Sonnenfunken von oben,

      Auf sie herniedergeglitten wäre.

      Und wenn nun durch den geöffneten Spalt

      Der trägen, melancholischen Flut

      Die seltsame Stadt versinkt – dann zahlt

      Ihr die Hölle selber Tribut.

      Edgar Allan Poe

      Geliebte! In dem Ungemach,

      Das sich in meinen Pfad gedrängt,

      (Ein rauher Pfad, steinicht und brach,

      Von allen Seiten eingeengt), –

      Kennt meine Seele einen Ort,

      Dessen sie freudevoll gedenkt,

      Ein unberührter Zauberhort

      In einem weiten Meer versenkt.

      Ja, dein geliebtes Bildnis ruht

      In meiner Brust als süßer Trost,

      Ein Eiland in bewegter Flut,

      Von frostigem Gewog umtost,

      Und doch so wundersam gefeit,

      Daß mitten in dem Wellenfrost

      Und Sturmesbrausen jederzeit

      Die liebe Sonne mit ihm kost.

      Edgar Allan Poe

      Du schöner Fluß mit deiner Flut,

      Die niemals stille hält.

      Du bist ein Bild von Jugendmut,

      Von einem Herzen unverstellt.

      Doch wenn in dein kristallnes Blau,

      Das trübe Augen scheuen,

      Die Liebste blickt, gleichst du genau

      Mir selbst, ihrem Getreuen.

      Denn dies Herz birgt wie du so rein

      Ihr Bild und strahlt bewegt,

      Wenn es den teuren Widerschein

      In seinen Tiefen hegt.

      Edgar Allan Poe

      Oft fand ich mein entschwundnes Glück

      In einem nächtlichen Gesicht,

      Doch ließ mich hoffnungslos zurück

      Ein wacher Traum im Tageslicht.

      Ach, was ist nicht ein solcher Traum

      Für ihn, der mitten in der Flucht

      Der Dinge über Zeit und Raum

      Der Seele einen Stützpunkt sucht!

      O dieser Traum – dieweil in Qual

      Und Wirrnis um mich lag die Welt –

      Hat wie ein Schutzgeist manches Mal

      Sich

Скачать книгу