Die Schlangentrommel. Ole R. Börgdahl

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Die Schlangentrommel - Ole R. Börgdahl Tillman-Halls-Reihe

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Commander blickte zu Halls, der sofort auf dem iBook tippte. Das Dokument auf der Leinwand wurde durch eine Karte ersetzt.

      »Die Möglichkeit per Flugzeug von Stockholm nach Berlin zu fliegen hatten wir schon. Er könnte es aber auch über Göteborg versuchen, weil er denkt, dass wir ihn dort ja nicht mehr suchen.« Halls ließ den Mauszeiger über der Karte kreisen. »Richtung Süden kämen dann noch die Flughäfen Malmö und der Københavns Lufthavn infrage. Wir haben auch das gecheckt, von allen Airports gehen täglich mehrere Flüge nach Berlin.«

      »Ich bin davon überzeugt, dass er fliegt«, warf der Colonel ein. »Ich tippe auf Stockholm, aber er könnte auch woanders hingefahren sein, zu einem anderen Flughafen.« Der Colonel überlegte. »Linköping oder Borlänge oder Vimmerby.«

      »Sie kennen sich gut aus«, stellte der Commander fest.

      Der Colonel zuckte mit den Schultern. »Wir haben Rin Mura seinerzeit in Schweden platziert.«

      Der Commander nickte. »Es gibt aber noch Alternativen zum Flugzeug.« Er sah Halls an, der sich erhob und an die Leinwand trat.

      »Sehen Sie diese gestrichelten Linien«, erklärte Halls, »hier wo das Wasser ist, hier bei Trelleborg. Das sind Fährverbindungen, die nach Lübeck, Rostock und nach Sassnitz gehen.«

      Der Colonel schüttelte den Kopf. »Das ist zu umständlich und dauert wahrscheinlich auch zu lange.«

      Halls überlegte. »Sie könnten recht haben, Lübeck wäre in der Tat ein zu großer Umweg, aber Rostock und Sassnitz, von dort könnte man mit dem Auto weiter nach Berlin fahren.« Halls ging zum Tisch zurück und tippte auf dem iBook. »Sassnitz wird allerdings an diesem Wochenende nicht von den Schwedenfähren angelaufen. Es gab dort vor ein paar Tagen eine Havarie im Hafen.«

      »Bleibt noch Rostock, meinen Sie.« Der Colonel dachte erst darüber nach, schüttelte dann aber den Kopf. »Mura würde einen ganzen Tag verlieren, wenn er die Fähre nimmt. Das kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich darauf einlässt. Für ihn zählt jetzt Geschwindigkeit. Er ist bestimmt schon in Berlin.«

      »Wenn er noch lebt«, warf der Commander ein.

      »Gehen Sie doch einfach davon aus, dass er noch lebt.« Der Colonel erhob sich von seinem Stuhl. »Ich kann ihnen nur den Rat geben, Rin Mura in Berlin zu suchen. Haben Sie ein Team in der deutschen Hauptstadt?«

      Der Commander nickte.

      »Werden Sie mich über Ihre weiteren Schritte informieren?«, fragte der Colonel.

      »Selbstverständlich, Sir. Sie erfahren es sofort, wenn wir Neuigkeiten haben.«

      Der Colonel nickte. »Danke! Es ist mir etwas lästig, hier immer erscheinen zu müssen.«

      »Kein Problem, Sie bekommen verschlüsselte Short Messages.« Der Commander wandte sich an Halls. »Organisieren Sie das mit dem Sicherheitscode.«

      *

      Der rote Dodge Durango parkte vor der heruntergekommenen Bootshalle am Wallgraben. Sie stiegen aus dem Wagen. Der brackige Geruch der nahen Spree schlug ihnen entgegen. Martin Grenholm hatte Alex und Will zu dem Treffen begleitet. Alex kannte den Weg, der zu einem Seiteneingang der Halle führte. Die anderen folgten ihm. Will trug das Geld in einem Umschlag bei sich. Alex blieb vor der verschlossenen Tür stehen und klopfte. Ihnen wurde aufgemacht. Ein riesiger Kerl in Lederkluft öffnete, trat zur Seite und ließ sie mit einem Kopfnicken eintreten. Grenholm ging jetzt voran. Das Innere der Halle war nur schwach beleuchtet. An einem Tisch saßen drei Männer von gleicher Statur wie der Torwächter. Sie blickten kurz auf.

      »Willkommen!«, rief jemand aus dem Hintergrund.

      Grenholm wandte sich zur Seite. Zwei Männer kamen aus einem Büro, das sich in einer Ecke der Halle befand.

      »Der Rechte ist Earl und der andere heißt Buzzcut«, flüsterte Alex Grenholm zu.

      Earl und Buzzcut blieben zwei Meter vor Grenholm stehen. Earl verschränkte die Arme vor der Brust und grinste.

      »Willkommen!«, wiederholte er. »Braucht Ihr uns jetzt doch? Hab’ ich ja gleich gesagt, wenn jemand in der Hauptstadt einen Job zu erledigen hat, muss er sich an Earl und Buzzcut halten. Hab’ ich das nicht gesagt, Buzz?«

      »Doch das hast du.« Buzzcut reckte den Kopf vor und ließ seine Halswirbel knacken.

      »Buzzcut, woher kenne ich den Namen?«, fragte Grenholm nachdenklich.

      »Ist ’n Künstlername«, erwiderte Buzzcut mit einem kichernden Lachen.

      »Stimmt, Buzzcut und Earl, Earl und Buzzcut«, Grenholm nickte anerkennend. »Beavis und Butt-Head, die Comic-Serie.«

      »Genau Mann, passt zu uns«, johlte Earl. »Buzz war nämlich auch mal beim Militär, nur zu den Lederjacken hat er es nicht geschafft, nicht wahr Buzz?«

      »Genau, hab’ mal ’nen Ranger vermöbelt, hab’ mehr drauf als diese Typen.«

      »Tja, und ich bin hier der erste Boss, der Earl, mit mir müsst Ihr verhandeln.«

      Grenholm blickte kurz zu Will. »Es geht in Ordnung, wir zahlen den vereinbarten Preis.« Will gab ihm den Umschlag.

      »Moment, was heißt vereinbart?« Earl kratzte sich am Hinterkopf.

      Grenholm wedelte mit dem Umschlag. »Die Hälfte jetzt, die andere Hälfte heute Abend, so lautet doch immer die Vereinbarung.«

      »Wir haben nix vereinbart.« Earl grinste.

      Grenholm warf ihm den Umschlag zu. Earl fing ihn auf und begann das Geld zu zählen. Er schien zufrieden zu sein und gab den Umschlag an Buzzcut weiter.

      »Die andere Hälfte gibt es also heute Abend?«, Earl grinste wieder. »Habt Ihr die schon dabei?«

      »Heute Abend!«, antwortete Grenholm ruhig.

      »Buzz, wie wäre es, wenn du mit den Jungs mal nachschaust, wo der Rest des Zasters ist?«

      »Oh ja, man kann ja nie vorsichtig genug sein«, grölte Buzzcut. »Nachher bescheißen uns die Typen noch.«

      Er ging einen Schritt auf Grenholm zu. Sofort war Alex zur Stelle. Es ging blitzschnell. Er drehte Buzzcut den Arm auf den Rücken, zwang ihn so in die Knie und drehte ihm das Handgelenk um. Buzzcut schrie. Einer der Männer am Tisch ließ seine Karten fallen und erhob sich. Will war mit einem Sprung bei ihm, rammte ihm die Faust in den Magen. Der Mann sackte in sich zusammen. Will trat ihm von hinten in die Beine und der Angreifer fiel auf den Rücken. Ein zweiter Mann am Tisch wollte eingreifen, hielt aber in der Bewegung inne. Er sah zu Grenholm, der seine Pistole gezogen hatte und die Mündung auf Buzzcuts Kopf drückte.

      »Klick!«, sagte Grenholm schnalzend. »Bleiben noch zwölf Kugeln. Wer will der Nächste sein?«

      Earl begann zu lachen. »Toll, da haben wir ja mal ein paar richtige Profis. Also, wer gibt uns heute Abend die Moneten?«

      »Sie werden es bekommen, wenn Sie uns den Wagen übergeben«, antwortete Grenholm. »Können Sie das Fahrzeug besorgen? Ach ja, und wir brauchen auch die passende Kleidung dazu.«

      Grenholm

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