Wie wir aus Stroh Gold machen können. Dr. Hans Rosenkranz
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Einfach, aber nicht erfolgreich: Konkurrenz und Abwertung
(1) Annahmen:
„Ich habe Recht. Jeder der nicht mit mir übereinstimmt hat Unrecht.“ „Es ist zu riskant über seine Gefühle offen zu sprechen.“ „Am besten beeinflusst man andere durch Überzeugung und logische Argumente.“
(2) Ziele:
Einseitiger Einfluss und/oder einseitige Führung der Interaktion, eigene Ziele erreichen ohne Abgleichen mit neuer Information oder Zielen anderer, Selbstschutz, Gewinnen/Verlieren vermeiden, Unterdrücken von Emotionen
(3) Strategien:
Logisches Argumentieren, Drohungen, Abwertung anderer, Haltung bewahren, Gefühle zurückhalten, Widerständen mit Überredung und Druck begegnen, Gefühle und Wahrnehmung anderer ignorieren, Ratschläge erteilen, Selbstverteidigung bei Kritik, sich auf Autoritäten stützen, Befehle erteilen, Forderungen stellen
(4) Ergebnisse:
Schlechte soziale Beziehungen, geringer Lernerfolg (weil kein offenes Überprüfen von Annahmen, kein Feedback), Commitment mit dem Ergebnis external (weil zustande gekommen durch einseitige Führung und Beeinflussung), Verschlossenheit / Manipulation / Misstrauen werden begünstigt, Selbstwert der Interaktionsteilnehmer sinkt
Unsere von Geburt an gegebene Unterschiedlichkeit der Wahrnehmung führt uns häufig ins Chaos, zu Konflikt und im schlimmsten Fall zum Krieg. Deswegen lohnt es sich, eine andere Strategie zu lernen, die nicht einfach ist aber mehr Erfolg und Zufriedenheit für alle Beteiligten verspricht. Ich nenne sie auch Kooperationstheorie.
Nicht einfach, aber erfolgreich: Kooperation und Zuwendung
Wir können unsere Unterschiedlichkeit als interessante Anreicherung unserer Lebensmöglichkeiten erfahren. Wir tauschen Wahrnehmungen aus, animieren uns gegenseitig und machen unsere Unterschiedlichkeit zur Quelle von Kreativität und Kooperation.
Das setzt Neugier und Aufgeschlossenheit voraus, kennen zu lernen wie andere Menschen ihre Realität erleben und gestalten und erfordert ebenso die Bereitschaft, Annahmen, Vorurteile und Hypothesen über uns selbst, andere und die Welt, permanent in der Gegenwart zu überprüfen.
Wir lassen uns auf die bestehende Interdependenz allen Lebens ein und entwickeln unsere soziale Kompetenz im Austausch und in der Auseinandersetzung mit anderen. So schaffen wir uns die Chance, die natürlichen Diskrepanzen zwischen Sagen und Tun, zwischen Lernen und Arbeiten und zwischen Ignoranz und Bewusstheit zu überwinden.
Diese Konfliktlösungsstrategie beruht auf Win-Win- Einstellungen.
Wenn wir uns unser einschränkendes Skriptverhalten bewusst machen, eröffnen wir uns neue Perspektiven und aktivieren unser Potenzial. Die angestrebten Ziele werden erreichbar. Wir wandeln negative Energien der Selbst-und Fremdrestriktion in positive Kooperations- und Lernenergie um.
Kooperationsstrategie für Veränderung:
(1) Annahmen:
Keiner ist schlauer als alle zusammen.“ „Durch den Austausch mit anderen gelangt man zur besten Lösung.“ „Ich lerne durch die Rückmeldung der anderen.“
(2) Ziele:
Beteiligung jedes einzelnen an der Interaktion, eigene Ziele mit neuen Informationen und den Zielen anderer abgleichen, durch mehr Fakten, mehr Alternativen, höherer Kompetenz zum besten Ergebnis
(3) Strategien:
vollständige und offene Kommunikation, Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Paraphrasieren, Zuhören und Wiederholen, Wahrnehmungsüberprüfung, Feedback nehmen und geben, Mitteilung eigener Gefühle und Ideen, Reflexion.
(4) Ergebnisse:
Gute soziale Beziehungen, leistungsförderndes Klima, Lernfortschritt (durch offenes Überprüfen von Annahmen und gegenseitiges Feedback), gegenseitiges Verständnis und Vertrauen / Entfaltungsmöglichkeiten / Kreativität werden gefördert, Selbstwert aller Beteiligten steigt.
Wir überprüfen unser Denken und Tun durch Selbstbeobachtung, Reflexion und Neuentscheidung. Wir machen uns selbst zum Forscher und Forschungsgegenstand in einem permanenten Prozess der Aktionsforschung und verbinden so Sagen und Tun, Lernen und Arbeiten zu einer Einheit.
In unseren offen für Teilnehmer aus unterschiedlichen Organisationen angebotenen Wochenseminaren Konfliktmanagement und Changemanagement finden Führungskräfte, Trainer und Berater ihre eigene Theorie sozialen Handelns heraus. Der Einsicht folgt die emotionale Auseinandersetzung. Neuentscheidung und das Einüben neuen Verhaltens. Im Anhang finden Sie Übungen.
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