Irr(e)-Fahrt_nach_Wien_-_Ein_Reisetagebuch_. J. B. Camelon

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Irr(e)-Fahrt_nach_Wien_-_Ein_Reisetagebuch_ - J. B. Camelon страница 5

Irr(e)-Fahrt_nach_Wien_-_Ein_Reisetagebuch_ - J. B. Camelon

Скачать книгу

ergatterten die letzten zwei Zimmer in einem preiswerten Gasthof, der in unserem Radwanderführer vorgeschlagen wurde - sehr zum Leidwesen von zwei anderen quartiersuchenden Radfahrern, die fast gleichzeitig mit uns eintrafen und für die es dann keine Zimmer mehr gab. Wir luden unser Gepäck ab, duschten und zogen uns um, und dann landeten wir in dieser Kneipe, in der wir jetzt gerade sitzen, um uns von den Strapazen des ersten Reisetages zu erholen. Hier hat man jedenfalls seine Ruhe, es hat uns gerade noch gefehlt, dass die Schmeißfliegen sich auch genau diese Kneipe aussuchen und hereinkommen, während wir hier gemütlich…ach du Sch…, da kommen sie!!

      Berit:

       Plötzlich sagte Hannah:“ Achtung!“ und ich drehte mich um und erblickte die Schmeißfliegen, die gerade die Kneipe betreten hatten. Als auch sie uns erkannt hatten, schlenderten sie zielstrebig zu uns herüber und fragten:“ Dürfen wir uns dazusetzen?“ Hannah warf ihnen einen strengen Blick zu und behauptete, wir wären zu sehr mit unseren Postkarten und unserem Reisetagebuch beschäftigt. „Reisetagebuch?“ fragte der eine, und beide reckten interessiert den Hals. Hannah klappte das Heft energisch zu, und er dunklere von beiden sagte zu mir: “Also, Sie sind uns irgendwie lieber - wir glauben, Ihre Freundin mag uns nicht!“ „Ach was – nein, das stimmt ganz sicher nicht“, beeilte ich mich ihm zu versichern. Hannah blieb charmant wie ein Eisblock und nachdem die beiden eine ganze Weile neben unserem Tisch herumgestanden hatten, sagte er, der eindeutig der gesprächigere von beiden war:“ Was ist denn nun? Hier `rumstehen ist auch blöd.“

       Letztendlich saßen sie dann doch an unserem Tisch.

       Der Gesprächigere und heißt Peter, der Schweigsamere heißt Ronald. Wider Erwarten entpuppten sie sich als gute Unterhalter, zumal sie auch die Zeche übernahmen.

       Hannah und erklärte uns als durchaus bereit und in der Lage, wenigstens die Getränke zu zahlen, die wir vor ihrem Erscheinen zu uns genommen hatten, aber Peter sagte:“ Ich gehe mal davon aus, dass es weniger als zehn waren.“ Womit er durchaus Recht hatte. Peter ist Betriebswirt aus Bonn und Ronald ist Chemiker aus Wien. Sie arbeiten für den gleichen bekannten Konzern. Hannah und ich waren über diese Firma nicht besonders gut informiert, was die beiden Herren sehr erstaunte, um nicht zu sagen: kränkte! Und uns war das dann recht peinlich. Taktvoll wechselte Peter das Thema.

       Die beiden orientierten sich an dem gleichen Radwanderführer wie wir. Peter war in Passau sogar im gleichen Fahrradgeschäft gewesen wie ich, sein Rad hatte nämlich auf der Zugfahrt von Bonn nach Passau etwas gelitten. Ich beklagte mich darüber, dass die Frau des Ladeninhabers sehr unhöflich zu mir gewesen war, und Peter meinte:“ Ach, ich glaube, die ist gar nicht böse. Sie hat einfach null Charme – sowas gibt`s ja!“ (Genialer Ausspruch, den muss ich mir unbedingt merken!)

       Peter berichtete uns ausführlich, wie er es mit List und Tücke geschafft hatte, dass die Frau doch noch einen Mechaniker holte, nachdem sie sich zuerst schroff geweigert hatte: Er hatte betrübt den Laden verlassen und dann genau vor dem Fenster selbst angefangen, an dem ramponierten Rad herumzuwerkeln – wohl wissend, dass sie ihn von drinnen beobachtete. Und tatsächlich gelang es ihm so, ihr Herz zu erweichen. Ich fand Peter wirklich sehr amüsant!

       Mehrmals versicherte er: „Wir wollen nichts von euch!“ Was wir aber insgeheim bezweifelten. Schließlich zahlte Peter die Zeche, und wir verließen das Lokal. Draußen fragte Peter: „Wo ist den Ronald?“ Tatsächlich – er fehlte.

       Ich ging zurück in die Kneipe, um ihn zu suchen, und wurde Zeuge, wie Ronald auf allen Vieren unter dem Tisch, an dem wir gesessen hatten, herumkroch und die Scherben des Glases aufsammelte, das er beim Aufstehen vom Tisch gefegt hatte. Er tat mir regelrecht leid in dem Moment.

       Als wir endlich alle vier vor der Kneipe versammelt waren, starteten wir die große Händeschüttelzeremonie und wünschten uns gegenseitig alles Gute für die Weiterfahrt.

      Hannah:

      Jaja, das war ein Abend für sich. Bis zuletzt konnte mir der geschwätzige Peter meine anfänglich bösen Blicke nicht verzeihen und kam dann auch ganz durcheinander bei der Bierbestellung. Dafür sind wir jetzt bestens über Jean-Jacques in Paris (offenbar ein Geschäftsfreund von Peter), Peters Einschlafschwierigkeiten und seinen Skiunfall informiert.

      Berit:

       Peter scheint eine leichte Tendenz zur Hypochondrie zu haben.

       Hannah:

      Irgendwie sind die zwei ja doch ganz okay. Berit uns ich einigten uns endlich darauf, dass Peter und sein Freund Ronald nicht schwul sind.

      Berit:

       Na ja, „nichts genaues weiß man nicht“. Irgendwie hatten sie schon eine ziemlich seltsame Art, besonders Peter. Ich weiß nicht, ob ich ihm seine beiden Töchter glauben soll. Einen Ehering trägt er jedenfalls nicht.

       Irgendwie erinnern die beiden mich an diese beiden Hobbydetektive aus dieser alten amerikanischen oder englischen Krimiserie – wie heißt die noch? Der englische vornehme Aristokrat Lord Sinclair und der amerikanische Selfmade-Millionär Danny Wilde….ja genau! Der Engländer wird dargestellt von Roger Moore und den gesprächigen Amerikaner spielt Tony Curtis.

       Peter und Ronald sind so ein ähnliches Männergespann: Der vornehme Ronald und der temperamentvolle, pausenlos redende Peter (Hannah und ich entsprechen optisch allerdings nicht so ganz den jungen Bikinimädchen, die Danny Wilde und Lord Sinclair in der Serie ständig aufgegabelt haben...bei uns beiden ist ein Frisörbesuch überfällig und natürlich sind wir weder besonders durchtrainiert noch gestylt, und wir haben auch keine schönen Kleider dabei). Rein äußerlich sieht Ronald eher nordisch aus, während Peter eindeutig einen mediterranen, wenn nicht gar arabischen Einschlag hat. Seine rheinische Sprechweise bildet einen lustigen Kontrast dazu!

       Hannah sieht Peter irgendwie ähnlich, sie könnte gut seine Tochter sein (diese Beschreibung wird ihr nicht Recht sein, hoffentlich hat sie nachher keine Lust, sich meinen letzten Eintrag durchzulesen!). Mir ist auch aufgefallen, dass er „sch“ oft als „ch“ spricht. Ronald hingegen hört man die österreichische Herkunft an. Wir wissen nicht so recht, was wir den beiden glauben können, aber bezüglich ihrer Heimat haben sie garantiert die Wahrheit gesagt!

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCA1CCWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1

Скачать книгу