Killer ohne Namen: Ein Jesse Trevellian Thriller. Alfred Bekker

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Killer ohne Namen: Ein Jesse Trevellian Thriller - Alfred Bekker

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style="font-size:15px;">      Reilly schien davon nicht begeistert zu sein.

      "Der FBI verfügt über Computerspezialisten. Lassen Sie unsere Leute da heran. Dann haben wir vielleicht eine Chance, zu rekonstruieren, was passiert ist!"

      In diesem Moment klingelte das Handy in Milo Tuckers Jackentasche. Er holte das Gerät heraus, nahm es ans Ohr und sagte ein paarmal "Ja."

      "Und?", fragte ich, nachdem das Gespräch beendet war.

      "Die New Jersey State Police hat zwei Kerle gefasst, die eine Bazooka im Kofferraum hatten. Einer der beiden starb bei einem Feuergefecht, aber der zweite Mann lebt."

      Immerhin, dachte ich. Das sah endlich nach einem Anfang in diesem Fall aus.

      *

      Die meisten Leute wohnen in Queens, um in Manhattan zu arbeiten. Bei Nathan Reilly war es umgekehrt und damit gehörte er zu einer Minderheit. Der Top-Job, den er bei McGordon Inc. innehatte, sorgte dafür, dass er sich eine Wohnung am Central Park West leisten konnte. Nicht gerade ein Penthouse, aber die Aussicht war auch aus dem 9.Stock traumhaft genug.

      Es war später als gewöhnlich.

      New York war bereits zu einem Lichtermeer in der Dunkelheit geworden.

      Reilly passierte den Security-Mann am Eingang dieses Mietshauses. Nur die wirklich guten Adressen leisteten sich diesen Luxus noch. Zumeist wurden die Sicherheitsdienste durch elektronische Überwachungsanlagen verdrängt.

      "Guten Abend, Mr. Reilly!"

      "Hallo, Jordan! Wie geht's?"

      "Ich beneide Sie, Sir. Sie haben schon Feierabend, mein Dienst beginnt erst."

      Reillys Lächeln war matt. Die Erlebnisse des heutigen Tages waren nicht spurlos an ihm vorbeigegangen.

      Er nahm den Aufzug.

      Wenig später stand er dann vor seiner Wohnungstür.

      Sie war nicht abgeschlossen.

      Reilly runzelte die Stirn. Er öffnete die Tür und trat ein.

      Die Wohnung war sehr großzügig - zumal für einen Single.

      Und für New Yorker Verhältnisse ohnehin, wo jeder bewohnbare Quadratmeter einer Wertanlage gleichkam.

      Reilly durchquerte das Wohnzimmer. Seine Aktentasche legte er auf einen der weichen, etwas klobigen Sessel.

      Die Tür zum Schlafzimmer stand einen Spalt breit offen.

      Dahinter war es dunkel.

      Reilly lockerte sich die Krawatte und schob sich die dicke Brille wieder den Nasenrücken hinauf.

      Dann ging Reilly zur Schlafzimmertür. Er gab ihr einen Stoß, so dass sie sich vollkommen öffnete.

      "Hallo, Darling!"

      Die rauchige, tiefe Frauenstimme wirkte elektrisierend auf Reilly.

      Er machte einen Schritt nach vorn.

      Auf dem breiten Bett räkelte sich im Halbdunkel eine aufregende Schönheit. Die langen Stiefel reichten ihr bis zur Hälfte der Oberschenkel. Der schwarze Lederfummel den sie trug, ließ die Körpermitte frei. Die wenigen Fetzen, mit denen sie bekleidet war, schmiegten sich geradezu perfekt an ihre aufregende Formen.

      Ihr Blick hatte etwas Herausforderndes.

      Eine Strähne ihrer blauschwarzen Mähne befand sich zwischen ihren großen, sinnlich wirkenden Lippen.

      "So magst du mich doch am liebsten, oder Darling?", hauchte die Leder-Lady.

      "Ja...", murmelte Nathan Reilly kaum hörbar. Er musste schlucken. Der ganze verdammte Tag bei McGordon Inc. war für ein paar Augenblicke vergessen. Mein Gott, dachte er.

      Die Leder-Lady zog einen Schmollmund.

      "Ich musste lange auf dich warten, Darling."

      "Ich weiß, Baby... Ich weiß..."

      "War irgend etwas Besonderes?"

      "Es gab Probleme in der Firma!"

      "Was denn für Probleme?"

      "Unwichtig, Baby!"

      "Komm schon, öffne dein Herz, Darling."

      Reilly kam näher. Ein Schritt noch trennte ihn von dem breiten Bett und dieser Traumlady. Reilly registrierte, dass ihre Brüste das knappe Lederteil um ihren Oberkörper beinahe zu sprengen drohten.

      Und dann blieb der Computerfachmann von McGordon Inc. abrupt stehen.

      Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte die Leder-Lady etwas metallisch Aufblinkendes in der Hand.

      Eine Pistole.

      Der kalte Lauf war so blank, dass man sich darin spiegeln konnte. Und die Mündung war direkt auf Reillys Körper gerichtet.

      Ein teuflisches Lachen ging über die dunkelrot geschminkten Lippen der Leder-Lady.

      "Setz dich, mein Guter," säuselte sie.

      "Ja..."

      Reilly gehorchte wortlos.

      Die Leder-Lady lachte schrill.

      "Na, los, mach schon!" forderte sie ihn dann auf.

      Reilly langte in seine Hemdtasche. Er holte ein Päckchen Zigaretten heraus und nahm sich eine heraus. Seine Finger zitterten leicht. Er steckte sie sich in den Mund. In den Augen der Leder-Lady blitzte es.

      "Na, endlich, Darling," hauchte sie.

      Und drückte ab.

      *

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