Hotel Savoy. Йозеф Рот

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Hotel Savoy - Йозеф Рот

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      »Es ist eine Rechnung da«, sagte Stasia, »und ich kann sie doch nicht bezahlen, Ignatz wird wieder mit dem Patent kommen müssen.«

      Was das für ein Patent wäre?

      »Später«, sagte Stasia. Sie ist sehr aufgeregt, sie trägt eine dünne Bluse, und ich sehe ihre kleinen Brüste.

      Auf ihrem Nachtkästchen lag eine Rechnung. Sie war ansehnlich; wenn ich sie bezahlen wollte, hätte sie mehr als die Hälfte meiner Barschaft verschlungen.

      Stasia erholte sich leicht. Vor dem Spiegel entdeckt sie einen Blumenstrauß, Nelken und Sommerblumen.

      »Die Blumen sind von Alexander Böhlaug«, sagt sie, »aber ich schicke niemals Blumen zurück. Was können sie dafür?«

      Dann schickt sie um Ignatz.

      Ignatz kam, mit forschendem Gesicht, und verbeugte sich tief vor mir. »Ihr Patent, Ignatz«, sagt Stasia.

      Ignatz zieht eine Kette aus der Hosentasche und greift nach einem Toilettenköfferchen vor dem Spiegel.

      »Das dritte«, sagt Ignatz und legt die Kette vierfach um den Koffer. Er hat dabei ein wollüstiges Gesicht, als fesselte er Stasia und nicht ihr Gepäck. Er hängt an die Kettenenden ein kleines Schloß, faltet die Rechnung und birgt sie in seiner abgegriffenen Brieftasche.

      Ignatz leiht jedem Geld, der Koffer hat. Er bezahlt die Rechnungen der Parteien, die ihm ihre Gepäckstücke verpfänden. Die Koffer bleiben in den Zimmern ihrer Besitzer, sie sind von Ignatz versperrt und können nicht geöffnet werden. Das Patentschloß hat Ignatz selbst erfunden. Er kommt jeden Morgen nachsehn, ob »seine« Koffer unberührt sind.

      Stasia begnügt sich mit zwei Kleidern. Drei Koffer hat sie verpfändet. Ich beschließe, einen Koffer zu kaufen, und ich denke, daß es gut wäre, das Hotel Savoy schnell zu verlassen.

      Mir gefiel das Hotel nicht mehr: die Waschküche nicht, an der die Menschen erstickten, der grausam wohlwollende Liftknabe nicht, die drei Stockwerke Gefangener. Wie die Welt war dieses Hotel Savoy, mächtigen Glanz strahlte es nach außen, Pracht sprühte aus sieben Stockwerken, aber Armut wohnte drin in Gottesnähe, was oben stand, lag unten, begraben in luftigen Gräbern, und die Gräber schichteten sich auf den behaglichen Zimmern der Satten, die unten saßen, in Ruhe und Wohligkeit, unbeschwert von den leichtgezimmerten Särgen.

      Ich gehöre zu den hoch Begrabenen. Wohne ich nicht im sechsten Stockwerke nur? Nicht acht, nicht zehn, nicht zwanzig? Wie hoch kann man noch fallen? In den Himmel, in endliche Seligkeit?

      »Sie sind so weit von hier«, sagt Stasia.

      »Verzeihen Sie«, bitte ich, ihre Stimme hat mich gerührt.

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