Restart. Valuta Tomas

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Restart - Valuta Tomas Five Dogs

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kommt mit der gesamten Situation und dem Anblick keineswegs zurecht, der ihr geboten wird.

      Langsam beginnen ihre Beine zu arbeiten. Ihre Füße tragen sie Schritt für Schritt durch dieses große Büro, in dem unzählige Schreibtische stehen, an denen ebenso viele Männer und Frauen sitzen und ihrer Arbeit nachgehen. Einige telefonieren, andere tippen auf der Tastatur herum. Es werden Kaffeetassen umhergetragen, gefaxt, kopiert, in Akten gelesen und bis zum erträglichen Geräuschpegel gesprochen.

      Aber von einer Sekunde zur anderen wird es still. Hier und da klingelt noch ein Telefon und das piepen eines Faxgerätes ist noch zu hören, aber sämtliche Stimmen sind von einem Moment zum anderen verklungen. Eden bemerkt es sofort. Sie hebt ihren Blick, weil sie sich das erste Mal völlig eingeschüchtert fühlt.

      »Sieh mal. – Sie ist wieder da. – Sie sieht verdammt gut aus. – Will sie wirklich schon wieder arbeiten? – Die schönen Haare.«

      Unendlich viele Sätze prallen ihr flüsternd und gedämpft gegen den Kopf, bis etwas passiert, was sie zusammenzucken lässt. Jemand beginnt zu klatschen.

      Erschrocken blickt sie in die Richtung und sieht einen Mann mittleren Alters, der sich von seinem Stuhl erhebt und klatscht. Sein Blick ist direkt auf sie gerichtet. Wie erstarrt bleibt Eden stehen und blickt ihn mit großen Augen an. Dann beginnt plötzlich das ganze Büro zu klatschen. Sämtliche Mitarbeiter in diesem Raum, klatschen Beifall und richten ihre Blicke auf Eden, die sich am liebsten in das nächste Mauseloch verkriechen will. Was soll das?? Ihr ist das absolut peinlich! Warum machen diese fremden Menschen das nur?

      »Hallo Eden«, hört sie eine Stimme hinter sich. Kumpelhaft wird ihr auf die Schulter geklopft.

      Erschrocken dreht sie sich etwas und sieht einen kräftigen Mann neben sich stehen, der sie stolz lächelnd begrüßt. Verwirrt schaut sie ihn an, während das Klatschkonzert anhält. Schwarze Haare, Bart und harte Gesichtszüge, die aber trotzdem freundlich wirken.

      »Ich bin es, Trevor, dein Partner«, stellt er sich vor und reicht ihr die Hand. Ok, sie hat einen Partner. Trevor. Das ist ja schon mal was wert.

      »Entschuldigung… ich… äh…!«, stottert Eden verlegen rum, während sich Trevors Hand wie ein Schraubstock um ihre legt.

      »Kein Problem. Wir wissen hier alle von deiner Amnesie und hoffen, dass du bald wieder alles weißt«, lächelt dieser Trevor vertraut, worauf sie nur schlucken kann.

      »Mrs. Stewart‼«, brüllt es plötzlich lautstark durch das Büro, woraufhin schlagartig das Klatschkonzert abrupt abstirbt. Trevor blickt in eine Richtung und macht dann eine Kopfbewegung in dieselbe.

      »Chef will mit dir reden«, grinst er recht fies. Zaghaft stupst er sie mit dem Ellenbogen an, um sie in Bewegung zu setzen.

      Auf dem Weg zum Ende des Großraumbüros, blickt Eden verunsichert um sich. Sämtliche Blicke, die sie begeistert begleiten, hängen ihr spürbar im Nacken.

      »Warum haben die alle geklatscht?«, fragt sie wie ein Kleinkind und hört Trevor neben sich ebenso lachen.

      »Weil sie dir alle ihren Respekt zollen. Du hast bei deinem letzten Einsatz großartige Arbeit geleistet und für alle ist es ein Weltwunder, dass du noch lebst. Kaum ein Mensch überlebt die Dead Rabbits«, unterrichtet er sie beiläufig, bis sie vor einer gläsernen Bürotür stehen, die einen Spalt offensteht.

      »Viel Spaß!«, grinst er sarkastisch, klopft ihr erneut auf die Schulter und geht den Weg zurück, den er auf sich genommen hat, um Eden zum Chef zu bringen. Sie schluckt schwerfällig, hebt zitternd eine Hand und klopft zaghaft gegen die Scheibe.

      »Kommen sie rein«, raunt eine offensichtlich mies gelaunt tiefe Stimme. Jetzt fängt Eden noch mehr zu zittern an. Was wird sie da drinnen erwarten?

      Bebend betritt sie das Büro. Ihr Blick fällt sofort auf einen älteren Mann am Ende des Büros. Wie eine steife Puppe sitzt er an einem Schreibtisch und liest angestrengt in einer Akte, die auf der grünen Schreibtischunterlage vor ihm liegt.

      »Schließen sie die Tür«, raunt er, ohne seinen Blick zu heben. Wie ihr gesagt wird, tut Eden das, bleibt aber dicht an der Glasscheibe stehen.

      »Setzen sie sich«, grummelt der Mann weiter. Er liest noch immer in der Akte. Wie auf Knopfdruck setzt Eden sich in Bewegung und nimmt ihm gegenüber Platz. Ihr Puls rast noch immer. Sie hat das Gefühl diesen nicht unter Kontrolle zu kriegen. Was glaubt sie denn was ihr passiert? Dieser Trevor hat ihr vor nicht einmal fünf Minuten gesagt, dass sie großartige Arbeit geleistet hat. Also müsste dieser Norton dies ebenso sehen. Oder vielleicht doch nicht? Vielleicht ist er sauer, dass einer seiner Agents fast in einem Sarg heimgekehrt wäre und somit bewiesen hat, dass sie unfähig ist, ihre Arbeit ordnungsgemäß zu erledigen? Was wird er ihr vorwerfen??

      Der gute Mann schlägt die Akte vor sich zu, hebt den Kopf und blickt Eden direkt in die Augen. Sie schluckt sichtbar, weil ihr ein eiskalter und unberechenbarer Ausdruck entgegenprallt. Dieser Eisblock soll der Chef von dieser Abteilung sein? Kein Wunder, dass sie solche Panik schiebt.

      Norton wandert mit seinen Augen über Edens Kopf. Flüchtig verharrt er an der kurzgeschorenen Seite. Als wenn jemand eine Aussage getroffen hätte, nickt er zaghaft. Schlagartig wechselt sein Blick in eine Art der Fürsorglichkeit.

      »Wie geht es ihnen?«, fragt er in einem unbekannt ruhigen Ton. Eden nickt nur steif, was er ihr gleichmacht.

      »Sie haben wirklich fantastische Arbeit geleistet und ich bin froh, dass sie diesen Einsatz einigermaßen heile überstanden haben«, lobt er sie dann doch, schmeißt ihr aber im selben Ton einen Vorwurf auf den Schoß.

      »Ich bin allerdings derselben Meinung wie ihr Mann. Sie sollten noch nicht arbeiten gehen. Fahren sie nach Hause und kurieren sie sich aus. Ich möchte hier Agents haben, die hundertzehn Prozent geben. Sie haben bisher jeden Fall lösen können und ich möchte, dass es weiterhin so bleibt!« Was?? Ihr Mann? Hat er etwa mit Ryan telefoniert? Haben die beiden etwa einen Plan ausgeheckt, um Eden zuhause zu halten? Was soll das?? Sie kann wohl am besten einschätzen und entscheiden was gut für sie ist und was nicht! Warum zum Teufel mischt Ryan sich da ein??

      »Mir geht es gut und ich kann ihnen versichern, dass ich zu hundert Prozent wieder einsatzfähig bin. Die fehlenden zehn Prozent, werde ich mir in den nächsten Wochen hinter dem Schreibtisch aneignen«, wirft sie Nortons Hoffnung über Bord, sie wieder nach Hause schicken zu können.

      Schweigende Sekunden verstreichen heimlich still und leise. Niemand sagt etwas. Beide sehen sich an. Beide atmen, aber niemand macht eine Bewegung.

      »Sie wissen, dass ich ihnen und ihrem Urteilsvermögen vertraue. Sie haben mich bisher noch nie enttäuscht.« Als wenn er seine eigene Aussage bestätigen will, nickt er und lehnt sich in den Stuhl zurück.

      »Na dann, Mrs. Stewart, willkommen zurück im Team!«, begrüßt er sie. In Eden fällt eine Last der Anspannung ab, was sie lächelnd entgegennimmt, aber trotzdem noch leicht versteift nickt. Jetzt kann sie wieder arbeiten. Jetzt kann sie die Akten von Neve Preston und Samantha Rodriguez sichten. Welch eine Wohltat!

      Norton beugt sich zur Seite, öffnet eine Schublade des Schreibtischs und reicht Eden etwas. Mit flackernden Lidern blickt sie auf seine Hand und sieht eine schwarze Börse. Sie weiß, was es ist. Sie weiß, was sich dort drinnen befindet.

      Schwitzend und zitternd, gleitet ihre Hand über den Schreibtisch, greift zaghaft nach dem Leder und zieht es an sich. Ehrfürchtig verharrt sie einige Sekunden, bis sie sich dazu

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