Kommando-Operation: Drei Military Action Thriller in einem Band. Alfred Bekker
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„Vielleicht hilft uns ja das Wetter!“, meinte Haller sarkastisch.
„Positiv denken, Mark!“, meinte Ina Van Karres.
„Ist das alles, was eine Psychologin dazu sagen kann?“, gab Haller zurück.
„Im Augenblick ist es wichtiger, dass ich meine MP7 bedienen kann!“, antwortete sie.
Die Transport-Helikopter setzten an verschiedenen Stellen zur Landung an.
„Sie versuchen uns einzukreisen“, meinte Alberto Russo.
Der Apache kehrte indessen noch einmal zurück und streute ziemlich großzügig sein tödliches Dauerfeuer.
Vielleicht setzte die andere Seite darauf, dass die OFO-Kämpfer ihre Deckung verließen und sich in heilloser Flucht zu retten versuchten.
Aber genau das taten die Männer und Frauen des Spezialteams der unter dem Kommando der Vereinten Nationen nicht.
Sie harrten aus.
Während des Beschusses herrschte ein ohrenbetäubender Lärm. Die Einschüsse waren ziemlich wahllos. Ein Flächenbeschuss. Eisbrocken wurden in die Luft geschleudert. Die acht Millimeter-Kanone des Apache wummerte unaufhörlich und die Granatwerfer Batterien sprühten Feuer. Teilweise waren die Einschüsse nur wenige Meter von einzelnen OFO-Kämpfern entfernt.
In diesem Feuersturm zu überleben war reine Glücksache.
Die Ergebnisse der Infrarotortung schienen wohl nicht eindeutig genug für einen präzisen Beschuss zu sein. Andererseits hatte die Besatzung des Apache offenbar doch aus irgendeinem Grund Verdacht geschöpft.
Augen zu und durch! , dachte Haller.
Irgendwann war es vorbei. Der Apache drehte ab. Offenbar war es jetzt Aufgabe von Bodeneinheiten, nachzusehen, ob etwas getroffen worden war.
Allerdings blieb er in der Nähe und patrouillierte hin und her.
„Jeder bleibt, wo er ist!“, meldete sich Ridge noch einmal über das Interlink.
Nach dem Ende des Beschusses hatte Haller im ersten Moment schon gedacht, er sei taub.
Aus verschiedenen Richtungen pirschten sich jetzt die Bodentruppen heran.
Nachdem die etwa drei Dutzend Bodenkämpfer sowie zwei gepanzerte schneetaugliche Fahrzeuge abgesetzt worden waren, gingen die Helikopter wieder in die Luft.
Von dort aus beobachteten die Besatzungen genau, was sich am Boden tat und würden jede Regung im Schnee sofort an die Bodentruppen weiter melden.
Die Söldner trugen ebenso weiße Tarnkleidung wie die Mitglieder des OFO-Teams.
Sie waren kaum zu sehen. Vorsichtig näherten sie sich und suchten dabei das Gebiet ab. Insbesondere dort, wo Einschläge durch Geschützfeuer zu sehen waren, hielten sie sich länger auf.
Quälend langsam gingen die Minuten dahin und sammelten sich zu Stunden.
Das Wetter wurde inzwischen immer schlechter.
Die Kälte war für die Mitglieder des OFO-Teams kaum noch auszuhalten. In den kalten Löchern weiter auszuharren war die reinste Folter. Und doch gab es keine andere Möglichkeit.
Sie warten nur darauf, dass wir hervorkommen, damit sie uns dann zur Strecke bringen können!, durchzuckte es Mark Haller.
Seine MP 7 war schussbereit.
Die Verbände des Gegners befanden sich bereits in Reichweite dieser Waffe, die zur Standardausrüstung der Omega Force One gehörte und bis zu 950 Projektile vom Kaliber 4,6 mm x 30 pro Minute verschoss.
Aber sie waren noch längst nicht nahe genug herangekommen.
Mark konnte sich nur zu gut ausmalen, was passierte, wenn jetzt ein Schuss fiel. Der Apache konnte dann seine schweren Waffen gezielt einsetzen. Er wusste in diesem Fall sehr genau, wo er seine tödlichen Bleiladungen konzentrieren musste. Das wäre das sichere Ende gewesen.
Nein, an Ridges Strategie hatte Haller nicht das Geringste auszusetzen. Sie mussten die Entscheidung im Nahkampf suchen, denn dann konnte der Apache seine Feuerkraft nicht in die Waagschale werfen. Schließlich hätte er sonst mit großer Wahrscheinlichkeit die eigenen Truppen getroffen.
Die gegnerischen Söldner verteilten sich immer mehr.
Haller fiel auf, dass sie aufrechter gingen und sich nach und nach weniger Gedanken um ihre Deckung machten.
Offenbar glaubten sie nicht mehr daran, noch auf Widerstand zu stoßen.
Sie sollten sich getäuscht haben!
*
Eine quälend lange Zeit verging, ehe die Gegner nah genug heran waren. Haller hatte das Gefühl, zu einem Eisklumpen geworden zu sein.
Ein Schützenpanzer näherte sich.
Die dazugehörige Mannschaft war ausgeschwärmt. Eine 8-mm-Kanone schwenkte herum.
Er rollte direkt auf Russos Position zu.
„Kein Risiko eingehen! Lassen Sie den Blechkasten hochgehen, Russo!“, befahl Ridge über die Interlink-Verbindung.
Russo hatte sein Spezialgewehr mit panzerbrechender ExplosivMunition bestückt.
Der Italiener wartete noch ein paar Augenblicke, dann feuerte er.
Das gepanzerte Fahrzeug explodierte.
Eine Welle aus Druck und mörderischer Hitze brandete über die eingegrabenen OFO-Kämpfer hinweg.
Ridge gab den Befehl zum Feuern.
Die ersten Augenblicke waren entscheidend, denn da herrschte heillose Verwirrung unter den angreifenden Söldnern.
Haller reckte sich etwas aus seiner Deckung hervor und ließ die MP7
losknattern.
Dr. Ina Van Karres, die sich in ein paar Metern Entfernung in den Schnee hinein gegraben hatte, folgte seinem Beispiel.
Innerhalb von wenigen Augenblicken waren ein Dutzend Angreifer ausgeschaltet.
Die anderen zogen sich zurück. Sie warfen sich zu Boden und versuchten Deckung zu finden. Aber das war so gut wie unmöglich. Die Bodenunebenheiten waren dazu einfach zu gering.
Gomez zielte inzwischen auf den Apache, der noch in der Nähe kreiste, aber zu einer Beobachter-Rolle verurteilt war, so fern er nicht die eigenen Leute erschießen wollte.
Ein Geschoss traf den Apache an der Vorderseite, explodierte, drang aber nicht durch die Panzerung hindurch.
Trotzdem geriet der Helikopter