Der erfolgreiche Einstieg in die Bodenarbeit mit Pferden: Pferde am Boden verstehen und trainieren (mit Bildern und Grafiken). Carina Dieskamp

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Der erfolgreiche Einstieg in die Bodenarbeit mit Pferden: Pferde am Boden verstehen und trainieren (mit Bildern und Grafiken) - Carina Dieskamp

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zum Beispiel tolle Übungen auf der Koppel trainiert, oder bei einem Spaziergang verschiedene Vertrauensübungen spielerisch umgesetzt werden. Natürlich kommt es auf die Harmonie zwischen Mensch und Pferd an. Mit einem unerfahrenen oder sehr nervösen Pferd ist es ratsam, keine Experimente im Gelände auszuprobieren. Hier ist es sinnvoll, erst einmal die Vertrauensbasis zu stärken und vorab andere Möglichkeiten der Bodenarbeit zu nutzen.

      Egal vor welchen Herausforderungen man im Leben steht, am besten meistert man sie mit mentaler Stärke. So ist es auch in der Reitkunst, bzw. in der Bodenarbeit. Ein Ziel ist es, den sich ergebenden Herausforderungen zuversichtlich und gelassen zu begegnen. Es ist von Vorteil zu wissen, welche Stärken, Talente, Fähigkeiten und auch Schwächen man selbst hat. In gleichem Maß muss man beim Pferd Stärken und Schwächen erkennen, um mit diesen Erkenntnissen, verbunden mit fachlichem Wissen, in die Bodenarbeit einzusteigen. Wer an sein eigenes Potential und an das seines Pferdes glaubt, wird souverän seinen Weg zum Ziel finden.

      In manchen Situationen geraten Erfolge mit dem Pferd im Routinealltag am Stall in Vergessenheit, oder man erkennt sie nicht, weil es vielleicht nur kleine Schritte sind, die letztlich zum Erfolg führen. Kleine Schritte führen auch zum Ziel! Das sollte man sich im Training mit Pferden immer vergegenwärtigen. Es ist wichtig, Freude zu erleben, bei dem was man gemeinsam tut, gute Stimmung zu haben und kreativ zu sein. Dies ist der Kern aller Arbeit mit Pferden. Außerdem ist Teamwork gefragt. Der Mensch sollte nicht auf der Position des Einzelkämpfers verharren, sondern gemeinsam mit dem Pferd arbeiten. Viele negative Situationen im Training geschehen nicht deshalb, weil das Pferd einfach „nur“ seinen Willen durchsetzen möchte, sondern auf Grund von Fehlern, die wir Menschen machen.

      Wenn man die Sprache der Pferde verstanden hat und die Rangordnung klar definiert ist, werden sich einige Probleme in der Zusammenarbeit von selbst lösen.

      Des Weiteren ist es wichtig, das passende Umfeld zu schaffen. Die richtigen Trainer an der Seite des Bodenführers und fachorientierte Kurse, können sehr viel Positives schaffen. Indem man offen für gute Ratschläge und gute Zusammenarbeit ist, befindet man sich auf dem richtigen Weg, um erfolgreich zusammenzuwachsen. Eine Aufgabe in der Bodenarbeit besteht darin, die Partnerschaft zwischen Mensch und Tier nachhaltig zu festigen und den Umgang zu genießen.

      In vielen Bereichen der hier vorgestellten Bodenarbeit ähnelt sich das Arbeitswerkzeug. Die aufgeführten Materialien sind keine Pflicht und werden von unterschiedlichen Lehrmeistern auch unterschiedlich genutzt. Es liegt immer im eigenen Ermessen und den Grundvoraussetzungen des Pferdes, mit welchen Möglichkeiten gearbeitet wird. Grundsätzlich ist immer die schonendste Form des Zubehörs anzuwenden, um das Vertrauensverhältnis zum Pferd nicht durch Hinzufügen von Schmerzen zu gefährden.

Arbeiten an der Longe• Longe• Longierpeitsche• Kappzaum• Trense• Longiergurt• ggf. Ausbinder
Klassische Bodenarbeit• Stallhalfter oder Kappzaum• Führkette• Handschuhe• eventuell eine Longe• Bodenarbeitsgerte
Bodenarbeit als Vorbereitung auf den Fahrsport• Reithalfter/Trense• Doppellonge• Longiergurt• Umlenkrolle• Fahrpeitsche• Handschuhe
Akademische Bodenarbeit• Kappzaum• Akademische Handarbeitszügel• Bodenarbeitsgerte• Handschuhe
Natural Horsemanship• Knotenhalfter• Bodenseil• Horsemanship Stick• eventuell einen Halsring• Handschuhe
Gelassenheitstraining• Halfter und Führstrick, Trense oder Kappzaum• Handschuhe• sämtliche Gegenstände wie zum Beispiel: eine Plane, Flattervorhang, Luftballons, Pylonen, Staubwedel, Regenschirm, Kinderwagen (ohne Kind!)
Lernspiele• ggf. Halfter• Verkehrshütchen• großer Spielball• Hula-Hoop-Reifen• ausrollbarer Teppich• Karton• Wasserbehälter: z.B. Planschbecken• stabiles Podest.
Zirzensik• Reithalfter, normales Halfter, Trense oder Knotenhalfter• Führstrick oder Zügel• Gerte
Clickern• Clicker• Target Stick• Leckerli, Karotten etc.• Ggf. Bauchtasche
Dual-Aktivierung• gelbe Fahne• gelbe und blaue Pylonen• gelbe und blaue Schaumstoffbalken• Halfter und Führstrick, Kappzaum, Knotenhalfter oder Trense• Gerte• Handschuhe
Langzügelarbeit• Reithalfter/Trense• Langzügel• Gerte• Handschuhe
FreiheitsdressurLonge mit SchnellverschlussHalsringTouchiergerteGgf. KnotenhalfterHandschuhe
Schimmel, Pferd, Tierliebe, Fressen, Lustig, Karotte

      Belohnung und Lob steigert die Motivation. So gestaltet es sich bei einem Menschen und auch bei den Pferden.

      Sein Pferd zu belohnen sollte nicht bedeuten, ihm fortlaufend Leckerbissen ins Maul zu schieben. Dies kann schnell dazu führen, dass das Pferd aufdringlich und respektlos wird und somit die Konzentration auf die eigentliche Aufgabe verloren geht. Deshalb ist es wichtig, die Belohnung zum richtigen Zeitpunkt und angemessen einzusetzen. Besser als ständig Leckerlis zu verabreichen, ist es, nach einer Situation, in der Druck erzeugt oder bei einer bestimmten Aufgabe Leistungsbereitschaft abverlangt wurde, dies mit dem Lösen des Drucks bzw. mit einer Ruhepause zu belohnen. Pausen bedeuten Erleichterung, dienen der Entspannung und dem Ausgleich und schaffen so die Möglichkeit, sich aufs Neue zu konzentrieren.

      Menschen, die ihr Pferd in der richtigen Form loben, haben später weniger Probleme im Umgang. Dies belegt eine Studie der Pferdewissenschaftlerin Emily Hancock. Die Tiere ziehen laut dieser Studie allerdings das ruhige Kraulen am Widerrist dem bekannten Abklopfen am Hals vor.

      Um ihr Pferd schnell belohnen zu können, empfiehlt es sich, eine Bauchtasche zum Einsatz zu bringen. Am besten wird diese mit den Lieblingsleckerlies gefüllt und so angebracht, dass jederzeit schnell ein Leckerbissen hervorzuholen ist. Umso wertvoller die Belohnung für ihr Pferd ist, desto gewillter wird es sein, etwas dafür zu tun.

      Damit das Tier eine freudige Erwartungshaltung entwickelt, kann vor jeder Gabe eines Leckerlis ein Signalwort verwendet werden. Dies ist von großem Vorteil, wenn sich das Pferd außerhalb der Reichweite (weiter als eine Armlänge) vom Bodenführer befindet. Mit dem Signalwort wird das Tier sofort belohnt und weiß, dass es im nächsten Schritt ein Leckerli erhält. Genauso verhält es sich mit dem Clicker, den man hervorragend als Belohnungssignal einsetzen kann. Mehr Informationen zum Clicker findest du im Kapitel „Clicker – Ausbildung mit positiver Verstärkung“.

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      Fazit

      Loben und belohnen ist wichtig! Das mit Leckerlis zu tun, kann in verschiedenen Situationen die richtige Verhaltensvariante darstellen. Allerdings sollte man das Lob durch die Stimme und die Belohnung durch Ausgleich des Drucks und durch Kraulen bevorzugen.

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      Die Muskeln des Pferdes sind für die korrekte Bewegung verantwortlich. Sie stehen im direkten Zusammenhang mit den Sehnen und Bändern. Während sich ein Muskel zusammenzieht, entspannt sich der entgegengesetzte Muskel. Um ein gesundes Training zu gewährleisten und somit ein gesundes, gut bemuskeltes Pferd auszubilden, ist die Symmetrie der Muskeln sehr wichtig. Jedes Pferd besitzt für die Beugung, die Streckung, die Dehnung und für die Entspannung entsprechende Muskelpartien. Gut ausgebildete Muskeln sind zudem für das Abspreizen einiger Gliedmaßen vom Körper sowie zum Heranführen an den Körper (etwa bei der seitlichen Biegung oder der Rotation) grundlegend.

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