(Wahre Geschichte) Reggae Love, wenn die Liebe weint! Schwarz weiße Liebesodyssee. Dantse Dantse
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Читать онлайн книгу (Wahre Geschichte) Reggae Love, wenn die Liebe weint! Schwarz weiße Liebesodyssee - Dantse Dantse страница 6
Zum ersten Mal fiel ihm auf, wie gefährlich das Fahren in Douala war. Die Mototaxis waren am schlimmsten. Mit zwei bis drei Fahrgästen auf dem Moto versuchten sie ohne Vorwarnung den Taxis die Vorfahrt abzuschneiden und zu überholen, egal aus welchem Winkel sie kamen. Egal, ob es möglich war oder nicht. Man hörte überall nun piep, piep, piep. Sie bogen links ab, um danach sofort rechts zu fahren, und fragten sich nicht, ob da jemand kam. Die Straßen mit den vielen Löchern machten das Fahren hier zu einem Dschungel-Abenteuer. Ganz nach dem Motto: „Ich schau nach vorne und das Schicksal passt hinter mir auf.“
Johnny Walker fragte sich, warum er das noch nie früher so bemerkt hatte. Er schüttelte den Kopf und sagte sich ganz leise: „Bald bin ich sowieso weit weg von hier, raus aus diesem Land.“
Diese Gewissheit, dass er bald das Land für Europa – das Geldparadies auf der Erde – verlassen würde, gab ihm auf einmal wieder Mut und Motivation.
Er entschied sich, ohne Geld für ein Mototaxi (15 Cent) zu Fuß zu einer angesagten Bar des Stadtteils Bonanjo zu gehen, wo er mit Glück eine Affäre treffen könnte. Das waren ca. 5-8 km, zu Fuß in dieser glühenden Hitze.
Als er die Terrasse des Internetcafés verlassen wollte, um sich auf den Weg nach Bonanjo zu machen, klingelte sein Handy. Vor Freude schrie er: „Gott vergisst seine Kinder nicht. Das muss eine dieser verheirateten Frau sein.“
Mit breitem Grinsen versuchte er hektisch das Handy aus seiner Jeanstasche raus zu holen und wie so oft, schaffte er es nicht schnell genug.
Um dem Anrufer zu signalisieren, dass er da war, und um ihn somit festzuhalten oder zu animieren noch einmal anzurufen, versuchte er noch in der Tasche die grüne Abnehm-Taste zu drücken. In diesem Moment war alles wieder still. Er fluchte laut vor sich hin und war so sauer, weil er ganz sicher eine Gelegenheit verpasst hatte und nun musste er doch zu Fuß laufen, ohne sicher zu sein, dass er eine Frau treffen würde.
Der Wadjo, der hinter Johnny alles mitbekommen hatte, machte sich lustig über ihn: „Johnny Waka, das ist das Leben, Gott vergisst seine Kinder nicht, ha haha.“
Johnny ignorierte ihn und schaute auf sein Handy, um zu sehen, wer da überhaupt angerufen hatte. Sein Puls ging hoch, und er bekreuzigte sich.
„Was ist denn, J.W.?“, fragte Wadjo.
Johnny drehte sich ganz fröhlich zu ihm um und sagte nur: „Das stimmt, Gott vergisst wirklich seine Kinder nicht.“ Gut gelaunt machte er sich auf den Weg nach Bonanjo.
Unterwegs dachte er nach, was er getan hätte, wenn er doch das Telefon angenommen hätte? Nicole war die letzte Person, die er in dieser Situation sehen sollte. Er war doch irgendwie wirklich ein Kind Gottes, sagt er sich. Er war sehr froh darüber, dass er das Handy doch nicht so schnell aus der Hosentasche geholt hatte. Heute gab es keine Nicole. Es hieß: zuerst Geld suchen, Rechnung bezahlen, Rita etwas Schönes mitbringen und sich wieder versöhnen.
Rita war eigentlich eine ganz liebe Frau, geduldig, mütterlich, hatte aber eine sehr starke Persönlichkeit. Die Männer waren immer unsicher in ihrer Nähe. Aber sie tat Johnny Walker so gut und trotz allem stand sie immer zu ihm.
Johnny Walker wechselte die Straßenseite um dort zu laufen, wo es wegen der Bäume ein bisschen Schatten gab. Er war schon total nass geschwitzt und durch das Hemd, das an seiner Brust klebte, konnte man einen super Körper erahnen. J.W. liebte es, seinen Körper zu pflegen und trieb regelmäßig Sport. Er wusste genau, dass dieser Körper sein Kapital war. Ein Kapital, das er sehr gut anlegen musste, um nur von den Zinsen dafür zu leben. Genau das hatte er heute im Internet noch besser begriffen. Schade, dass Rita nicht hören wollte.
Plötzlich raste ein Moto Taxi direkt vor ihn, ohne zu hupen und mit drei Fahrgästen darauf. Johnny Walker schaffte es gerade noch so, dem Moto auszuweichen und fiel auf den sandigen Boden. Nun war er richtig schmutzig. Das weiße Hemd war nun voller roter Flecken. Seine Jeanshose war zwischen den Beinen ausgerissen. „Nur das hat mir noch gefehlt“, schimpfte er lautstark.
Der Motofahrer bremste gar nicht, er schleuderte nach links, nach rechts, mehrmals und schaffte gerade noch die Kurve als ein voll beladener Bus aus der Ecke kam. Er hörte nur ein Echo des Motofahrers, der so was gesagt haben musste wie: „Du Arschloch, willst du mich verkaufen? Geh und hol andere Leute, nicht mich, Dummkopf!“ Jemanden verkaufen heißt in Kamerun jemanden als Opfer hingeben, um reich oder mächtig zu sein.
Die ganze Szene war verrückt. Der Motofahrer hatte Schuld, riskierte sein Leben und die seiner Mitfahrer und schimpfte sogar noch dazu. Null Selbstkritik. Das Moto war schon weg. „Typisch Kamerun“, sagte Johnny. „Was kostet denn das Leben von einem Mensch hier? Sie fahren so, als ob sie nie sterben könnten.“
Er stand wieder auf, schaute, wie er aussah und typisch Johnny Walker, lachte er schon wieder. Er hatte einen Plan, was er erzählen würde, wenn die Frauen ihn in so einem bemitleidenswerten Outfit sehen würden. Was für andere Menschen negative Situationen waren, daraus konnte Johnny Walker Gold extrahieren.
Mit seiner ganzen Würde ging er seinen Weg weiter. Kurz vor Ankunft in der Straße, wo die In-Kneipen und Bars waren, klingelte noch einmal sein Telefon. Er zögerte und überlegte kurz, wer das sein könnte. Nicole hoffentlich nicht. Er würde sowieso bei ihr nicht dran gehen. „Diese Nicole nervt mich schon langsam“, sagte er, aber er wusste, dass er selbst schuld war, dass es so gekommen war.
Er konnte nicht von Nicole und von ihrem schönen und sinnlichen Körper lassen (nur an sie zu denken, gab ihm schon eine unglaublich starke Erektion).
Das Problem aber war, dass er sich Nicole als wohlhabende, aus New York kommende Persönlichkeit vorgestellt hatte. Er hatte sich als Johnny fuck me Walker präsentiert. Es klang total amerikanisch. Er wäre hier nur zum Urlaub und wolle einige Immobilien kaufen.
Nun dachte Nicole, sie hätte das große Los gezogen. „Er ist nicht nur mein Mr. Europavisum und ein wohlhabender Mann, nein er ist dazu noch ein Afrikaner, ein Kameruner. Ja, so einen Mann darf man und kann man lieben“, erzählte sie überall.
Ihr Glück war perfekt. Musste sie meinen. Sie erwartete ein böses Erwachen. Die ganze dramatische Geschichte wird in einem anderen Buch „Johnny fuck me Walker, der Wohlhabende aus New York, mein Internet-Prinz in Afrika“ ausführlich dargelegt.
Die Person, die anrief, wollte nicht so schnell aufgeben. Nach mehrmaligen Versuchen entschied er sich doch zu schauen, wer da war. Sein Herz schlug schneller, ein großes Lachen hellte sein Gesicht auf.
„Hallo, ma chérie, mon amour de tous les jours?“, hörte er sich sagen.
„Où es tu?“
… „Je t’aime à mourir sans toi que deviendrai ma vie? par ce que je pensais à toi sans arrêt, que je me suis mis en route en espérant te voir à Dubaï.“
« … c’est vrai je te dis, mon miel, et en passant le route avec ton image qui m’a fait perdre la tête oubliant que j’étais en route, une moto m’a cogné. Viens vite je suis assis au bord de la route et te pleure pour toi. Pourquoi souffrir ainsi seulement pour l´amour, dis mois, pourquoi souffrir ainsi seulement pour toi?“
Übersetzt bedeutete es: „Hallo mein Schatz, meine Geliebte in allen Zeiten…“, „wo bist du denn?“, …„Ich liebe dich zum Sterben, ohne dich, was wäre mein Leben? Weil ich so an dich gedacht habe und dich unbedingt sehen wollte, habe ich mich, wie in Trance auf den Weg gemacht mit der Hoffnung