Werte-Index 2018. Группа авторов

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deutlich, dass es beim Prinzip Selbstoptimierung nicht mehr ausschließlich um „besser“ geht, sondern um „glücklicher“. Self-Coaching zielt darauf ab, zu identifizieren, was für einen selbst gut ist – nicht für andere.

      Der Wert Familie steigt vom sechsten auf den dritten Rang auf. Aspekte des Familienlebens bleiben die am häufigsten diskutierten Inhalte und nehmen an Wichtigkeit sogar noch zu. Große Aufmerksamkeit kommt auch der Familie als Wert an sich zu. Die Trendperspektive zeigt, dass mit der Generation Y der Anspruch auf Perfektion in der Familie vom Mut zur Gelassenheit abgelöst wird.

       Aufsteiger-Werte Natur und Familie; Verbesserung für Sicherheit.

      Neben den Aufsteigern Familie und Natur verbesserte sich auch der Wert Sicherheit um zwei Platzierungen. Zum ersten Mal wird Sicherheit häufiger diskutiert als Vertrauen. Beiträge mit politischem Sicherheitskontext nehmen zu. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle des Staates, insbesondere auch im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise. Dabei geht es sowohl um Fragen der inneren Sicherheit als auch um die Sicherheit der Flüchtenden, die es zu gewährleisten gilt.

       Historisches Tief für Freiheit; Abstieg für Erfolg.

      Zum ersten Mal schafft es der Wert Freiheit nicht in die Top 3, sondern fällt auf Rang vier. Individuelles Definieren und Erleben von Freiheit im Alltag stehen dabei im Mittelpunkt. Diskussionen rund um politische Freiheit verlieren an Relevanz. Aus Trendperspektive stellen sich mit der Nutzung von künstlicher Intelligenz neue Fragen der Freiheit, beispielsweise, wie viel Freiheit wir bereit sind für Convenience aufzugeben.

      Der Wert Erfolg verliert drei Positionen und befindet sich jetzt auf Rang sechs. Das Zeitalter der Helden scheint vorüber. Die Generation Z setzt lieber auf harte Arbeit als auf Retter. Begleitet ist dies aber von einem großen Wunsch nach Vorhersehbarkeit. Unternehmen können mit klaren Aussagen punkten.

       Influencer als Meinungsführer in der Komfortzone.

      Influencer unterscheiden sich in ihrem Diskussionsverhalten deutlich von anderen Usern. Bei nahezu allen Werten zeigt sich die gleiche Tendenz: Beiträge von Influencern sind häufiger anzutreffen, wenn es um private und persönliche Themen oder um die Repräsentation des eigenen guten Lebens geht. In Kategorien, die tendenziell kontroverse Beiträge beinhalten oder einen politischen Bezug haben, sind Influencer hingegen unterrepräsentiert. Hier übernehmen andere User den Lead.

      Zehn Fragen für werteorientierte Unternehmensstrategien.

      1. Welche Werte sind uns wichtig? Keine einfach zu beantwortende Frage für jeden, der es ernst mit dem „uns“ meint. Dazu gehören Unternehmer, Eigentümer und Führungskräfte ebenso wie Mitarbeiter und Shareholder. Kurz – alle, die für das Unternehmen stehen. Die gemeinsame Definition von Werten ist ein komplexer Prozess, aber er lohnt sich. Auch weil es dabei viel voneinander zu lernen gibt.

      2. Welche Veränderung bewirken unsere Werte in der Welt? Werte sind Vorstellungen einer Welt, wie sie sein soll. Aber wie sieht diese Welt dann konkret aus? Welche Werte haben ausreichend Tragweite, um Verbündete zu mobilisieren? Welche Werte sind es wert, sie gemeinsam mit Leben zu füllen? Wer gute Antworten auf diese Fragen hat, wird kein Problem damit haben, Mitstreiter unter Kunden, Mitarbeitern und Partnern zu finden.

      3. Welche Werte sind unseren Kunden wichtig? Wo finden sich Gemeinsamkeiten? Zu wissen, was dem Kunden wichtig ist, ist unerlässlich. Es ist die Grundlage für die Annäherung zwischen Unternehmen und Kunden – und für Angebote, die den eigenen Werten sowie den Bedürfnissen und Erwartungen des Kunden entsprechen.

      4. Welche Werte sind unseren Partnern und anderen kritischen Stakeholdern wichtig? Kein Unternehmen ist eine Insel. Tragfähige Beziehungen zu Partnern, Zulieferern, Shareholdern bis hin zur regionalen Community und zur Gesellschaft an sich sind essenziell. Auch hier gilt es zu wissen, was dem anderen wichtig ist. Wer kann, sucht seine Partner so aus, dass Werte und Ziele geteilt werden. So fällt es leichter, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

      5. Wie erlebt der Kunde heute unsere Werte? Wie erfährt er, was unserem Unternehmen wichtig ist? Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Es gilt, die Customer-Journey systematisch danach zu durchleuchten, wie der Kunde die Werte des Unternehmens erlebt. Gelebte Werte bergen ein enormes Innovationspotenzial und vielfältige neue Ansätze für Produkte, Services, Kommunikation und Kultur.

      6. Wie erleben unsere Mitarbeiter und Partner heute unsere Werte? Wie erfahren sie, was unserem Unternehmen wichtig ist? Jedem Wert müssen die entsprechenden Maßnahmen zugeordnet werden. Ansonsten bleibt es bei leeren Versprechen auf Papier. Entscheidend ist, dass Mitarbeiter und Partner überzeugt sind, dass ein Unternehmen es ernst meint.

      7. Welche Maßnahmen eignen sich dazu, die Werte des Unternehmens effektiver zu vermitteln? Wer Werte leben will, darf und muss kreativ sein. Zuhören und sich darüber austauschen, was anderen wichtig ist und wie sie Werte leben, ist die beste Grundlage für Maßnahmen, die tatsächlich alle Beteiligten berühren.

      8. Welche Rolle können Technologien dabei spielen? Es gilt, neue Technologien auf dem Radar zu behalten und zu sehen, wie sie genutzt werden können, um Werteversprechen einzulösen.

      9. Wie messen wir unseren Erfolg? Gelebte Werte sind nichts anderes als Ziele. Auch hier gilt es, den Erfolg messbar zu gestalten. Wer quantitative Methoden mit tragfähigen qualitativen Ansätzen kombiniert, erhält ein vielschichtiges Bild der Wirkung seines Unternehmens. Und wertvollen Input zur Weiterentwicklung.

      10. Wie viel sind uns unsere Werte wert? Jedem muss klar sein: Werte kosten etwas. Werte umzusetzen kostet Energie, Zeit und Geld. Jede Umsetzung birgt Chancen und Risiken. Aber: Werte, die einem nichts wert sind, sind in der Regel auch nichts wert.

      Werte-Index-Ranking.

      Werteübergreifende Veränderungen und Ausblick.

      Der Werte-Index 2016 beobachtete das Phänomen der Echokammern: digitale Räume, in denen das Sich-gegenseitig-Bestärken üblich ist und in denen Algorithmen nur sichtbar machen, was gefällt. Man hat dort zwar viel über die anderen zu sagen, spricht aber nie mit ihnen. Zwei Jahre später haben wir eine ereignisreiche Zeit hinter uns: viele neue Mitbewohner und -bürger aus anderen wirtschaftlich schwachen oder kriegsgebeutelten Ländern; verhinderte und nicht verhinderte Terroranschläge an unterschiedlichsten Orten Deutschlands; den größten Skandal der deutschen Automobilindustrie; den Brexit und einen Präsidenten der USA, den die meisten nie für möglich gehalten hätten. Es hilft nichts: Diese Ereignisse erreichen auch die hinterste Echokammer. Und sie bestimmen maßgeblich die Bedingungen, unter denen jeder Einzelne von uns seine eigene kleine Welt einrichten kann.

       Rückzug als Exit-Strategie

      Die Sehnsucht nach dem Rückzug ist verständlich: Die Welt erscheint uns dieser Tage als ungemütlicher Ort, sobald wir die Datenluken nach draußen öffnen. Was ebenso klar ist: Der Rückzug ist kein Ausweg. Wir entkommen der Konfrontation mit den anderen und dem Unbekannten nicht. Im Zeitalter der Globalisierung gibt es eine Notwendigkeit, miteinander zu leben und

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