Von Blut & Magie. Melanie Lane

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Von Blut & Magie - Melanie Lane

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und Eure Hoheit da machte mich nervös.

      »Bleibt bei uns, Hoheit, und ich ziehe es in Betracht.«

      Alina verschwand kurz in dem großen Ankleidezimmer, ehe sie mit einem gemütlich wirkenden, cremefarbenen Pyjama wieder zurückkam. Lächelnd legte sie die Klamotten auf dem Bett ab und sah mich an.

      »Ich habe das Gefühl Ihr würdet Euch lieber alleine fertig machen.«

      Ich nickte bestätigend und stellte die mittlerweile leere Tasse auf dem Tablett ab.

      »Es liegt nicht an dir, das weißt du hoffentlich. Aber ich … ich bin es gewöhnt, für mich alleine zu sorgen. Dennoch werde ich dich brauchen, um mich hier zurechtzufinden.«

      Als sie nichts erwiderte, griff ich nach meinen neuen Schlafsachen. »Gute Nacht, Alina.«

      Die andere Frau zögerte kurz, ehe sie sich noch einmal zu mir umdrehte. »Gute Nacht … Lilly.«

      Überrascht sah ich auf, aber Alina war bereits verschwunden.

      KAPITEL 3

      Der nächste Morgen begann ziemlich genau so, wie am Tag zuvor. Ich wachte in einem überdimensionalen, flauschigen Bett auf, nahm eine absolut traumhafte Dusche in meinem neuen Luxusbad und stand dann lediglich im Morgenmantel bekleidet mitten in meinem Ankleidezimmer. In dem Ankleidezimmer verbesserte ich mich in Gedanken. Nicht meins. Noch nicht. Aber was sollte ich an meinem ersten Tag als Prinzessin anziehen? Was genau erwartete man jetzt von mir? Nick war gestern völlig normal gekleidet gewesen, Alina jedoch hatte eine Art Uniform oder Tracht getragen. Ebenso wie Lucan Vale. In meinem neuen Kleiderschrank entdeckte ich jedoch nichts weiter als normal aussehende Hosen, Shirts und Pullis. Ein paar pastellfarbene Abendkleider und züchtig geschnittene, weiße Kleider und Roben. Jeweils in zehnfacher Ausführung. Ich hatte bis dato nicht einmal gewusst, dass es so viele verschiedene Weißtöne gab. Achselzuckend schälte ich mich aus meinem Morgenmantel und entschied mich für eine gutsitzende, helle Jeans und einen mitternachtsblauen Pulli, der meine Haarfarbe vorteilhaft betonte. Dann schnappte ich mir die weißen Sneakers, föhnte meine Haare trocken und beschloss nach einem letzten Blick in den Spiegel, dass ich gut aussah. Was auch immer in diesen Fläschchen im Bad war, man könnte in Schönheitssalons ein Vermögen damit machen.

      Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst kurz nach acht war. Ob schon jemand auf war? fragte ich mich und öffnete zaghaft meine Zimmertür.

      Im Flur war noch alles still. Langsam schlich ich die große Treppe hinunter und … war das Musik, die ich da hörte? Ich folgte den leisen, poppigen Klängen bis in die große Halle, ehe ich die Tür zur Küche mit der Hüfte aufstieß. Die Musik wurde lauter und ich blieb wie versteinert stehen, als es nicht Alina oder Nick waren, die dort am Herd der Küche standen, sondern ein gutaussehender Mann Mitte Dreißig mit rötlich-braunem Haar. Erschrocken sah er auf und die Pfanne, die er schwungvoll hin und her geschwenkt hatte, erstarrte mitten in der Bewegung.

      »Ich … Eure Hoheit«, stammelte er und sah mich mit vor Schreck geweiteten Augen an. »Ich wusste nicht, dass Ihr bereits wach seid.«

      Die Pfanne landete krachend auf dem Gasherd, ehe sich der Mann vor mir eifrig die Hände an einem Handtuch abwischte und zu mir herübereilte. Noch immer wie versteinert, verfolgte ich jede seiner Bewegungen. Ebenso wie Nick war auch dieser Mann auffallend attraktiv. Vielleicht hatte das etwas mit den unsterblichen Genen zu tun, dachte ich, und erinnerte mich an Lucan Vale. Bevor meine Gedanken jedoch zu dem geheimnisvollen Fremden abschweifen konnten, verbeugte der Mann sich vor mir mit einem formvollendeten Eure Hoheit.

      »Ich äh …« Etwas verlegen räusperte ich mich. »Hi?«

      Er sah auf und lächelte herzlich auf mich herab. »Ich bin Oliver. Euer Hausherr.«

      Ich hatte einen Hausherrn? Überraschen sollte es mich wohl nicht, bedachte man, dass ich auch eine Kammerzofe hatte.

      »Lilly«, brachte ich ein wenig atemlos hervor, »ich bin Lilly.«

      »Es ist mir eine Freude, Eure Bekanntschaft zu machen.« Oliver wies auf einen Platz am Tresen.

      »Bitte setzt Euch. Ich hatte nicht so früh mit Euch gerechnet, aber Kaffee ist bereits fertig, Hoheit.«

      Innerlich seufzend folgte ich seiner Einladung und ließ mich auf dem gleichen Hocker nieder, auf dem ich gestern Abend während meiner Unterhaltung mit Nick gesessen hatte.

      »Könntest du das Hoheit vielleicht weglassen, Oliver?«

      Überrascht sah er von der Kaffeemaschine und den zwei Tassen vor ihm auf.

      »Wie bitte?«

      »Ich … ich bin Kellnerin, Oliver. Damit will ich meinen eigenen Wert nicht herabschrauben, denn ich liebe meinen Job, aber bis gestern war ich noch keine Prinzessin. Das alles ist neu für mich und ich würde mich wohler fühlen, wenn du mich einfach Lilly nennst.«

      Mit einem nachdenklichen Ausdruck im Gesicht schob Oliver mir eine dampfende Tasse Kaffee zu.

      »Ich verstehe Eure Sicht der Dinge«, sagte er schließlich, »aber versucht auch uns zu verstehen. Ihr seid die Thronfolgerin Alliandoans und damit unsere zukünftige Königin. Nicht nur mir wurde dies ein Leben lang eingebläut, es ist nicht einfach, solch ein Verhalten von heute auf morgen abzulegen.«

      »Aber du wirst es versuchen?«

      »Nennt mich Olli, Hoheit, und ich denke darüber nach.«

      Über den Tresen hinweg hielt ich Olli meine ausgestreckte Hand hin. »Abgemacht?«

      »Abgemacht«, stimmte er zu und schüttelte nach kurzem Zögern meine Hand.

      Zufrieden schnappte ich mir meine Tasse und trank gierig ein paar Schlucke des herrlich duftenden Kaffees.

      »Cappuccino?«

      Grinsend schlug Olli ein paar Eier in die brutzelnde Pfanne.

      »Nick«, sagte er lediglich und ich wandte mich erneut meiner Tasse zu. Natürlich hatte mein … hatte Nick unseren Hausherrn darüber informiert, wie ich meinen Kaffee trank. Immerhin hatte er mich lange genug beobachtet. Und Olli hatte ich dann wohl auch die heiße Schokolade von gestern Abend zu verdanken. Eine Weile sah ich ihm dabei zu, wie er schweigend ein köstlich aussehendes Frühstück zubereitete. Die Musik aus den Lautsprechern leistete uns dabei Gesellschaft und während Ed Sheerans Galway Girl ertönte, war ich verwundert darüber, wie wohl ich mich in der Gegenwart des Mannes fühlte.

      »Was sind deine Aufgaben als Hausherr?«, fragte ich ihn neugierig.

      In meiner bisherigen Welt hatte ich keinerlei Erfahrungen mit Kammerzofen oder Hausherren gesammelt. Und Olli, wie er dort am Herd stand, adrett in eine helle Hose und ein graues Hemd gekleidet, war ein weiteres kleines Rätsel auf meiner Liste, das es zu lösen galt. Lächelnd sah er auf.

      »Ich bin seit ein paar Jahrzehnten im Dienst Eurer Familie. Ich habe den Posten damals nach dem Tod meines Vaters übernommen. Euer Vater bat mich, mitzukommen, als er dieses Anwesen erwarb. Man könnte sagen ich bin eine Art Manager, Ratgeber und Bodyguard in einem«, erklärte er und grinste mich dabei fröhlich

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