Die Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten. Frank Rehfeld

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Die Elfen der Dämmerung: 3 dicke Fantasy Sagas auf 1500 Seiten - Frank Rehfeld

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direkt neben oder über dem Eingang sammeln, um die Höhle im Direktangriff zu stürmen und die wenigen Verteidiger im Nahkampf durch ihre pure Übermacht niedermachen. Mit Sicherheit waren sie bereits dabei, sich anzuschleichen. Die Rüstungen aus Hornschuppen dienten nicht nur ihrem Schutz, sondern schirmten auch ihre mentale Ausstrahlung ab, sodass es Maziroc selbst auf die kurze Distanz nicht möglich war, ihre genaue Position festzustellen. Scruul wiederum war zu erschöpft für eine weitere Geisteswanderung, doch im Grunde spielte es auch keine Rolle, wo die Angreifer sich momentan befanden.

      Maziroc bewegte seine von der eisigen Kälte klamm gewordenen Finger, um sie zumindest ein wenig zu lockern, dann zog er sein Schwert. Er hasste Waffen, und obwohl er im Laufe der Zeit notgedrungen gelernt hatte, damit umzugehen, beherrschte er die Klinge nicht übermäßig gut. Nicht annähernd gut genug jedenfalls, um es im offenen Kampf mit auch nur einem einzigen Hornmann aufnehmen zu können. Dennoch war er entschlossen, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. In der Enge des Höhleneinganges würde es ohnehin keinen normalen, von Finten, Paraden und Raffinessen beherrschten Kampf geben, sondern nur ein weitgehend blindwütiges aufeinander Einschlagen und -stechen. Auch wenn an dessen letztendlichem Ausgang kein Zweifel bestehen konnte, würde es ihm vielleicht zumindest gelingen, den einen oder anderen Clansmörder mit in den Tod zu reißen.

      "Gibt es denn wirklich keine Hoffnung mehr?", murmelte Miranya. "Kannst du gar nichts tun?"

      "Auch ein Magier kann nicht zaubern, mein Kind", antwortete Maziroc, wandte sich noch einmal zu seinen Gefährten um und schenkte ihnen ein letztes aufmunterndes Lächeln. Es gab nichts mehr zu sagen, jeder von ihnen wusste um die Unabwendbarkeit ihres Schicksals. Scruul war von seiner letzten Geisteswanderung noch zu erschöpft, um an dem Kampf teilnehmen zu können. Ebenso wie er hielt sich auch Miranya im Hintergrund. Obwohl sie in ihrem Kettenhemd, das sie anstelle des normalen, schlichten Gewandes einer Vingala trug, fast wie eine Amazonenkriegerin aussah, war sie ihrer eigenen Aussage zufolge im Umgang mit einem Schwert so ungeschickt, dass sie für ihre Freunde wahrscheinlich eine größere Bedrohung als für ihre Feinde gewesen wäre. Nur Maziroc stand zusammen mit den drei Gardesoldaten mit gezogenem Schwert am Höhleneingang und erwartete die Hornmänner, wobei er durch seinen enormen Leibesumfang schon allein den Platz von zwei normal gewachsenen Männern einnahm.

      Ihre Geduld wurde auf keine harte Probe gestellt.

      Ein wenig herabrieselnder Schnee kündigte den Beginn des Angriffs an. Nur Sekundenbruchteile später kamen sechs Clanskrieger direkt vor dem Eingang herabgesprungen, denen unmittelbar darauf ein weiteres halbes Dutzend als zweite Angriffswelle folgte, anschließend eine dritte, eine vierte ...

      Maziroc führte einen wuchtigen Schlag mit dem Schwert, der den Brustpanzer eines Hornmannes spaltete. Zwei weitere sanken unter den Hieben der Soldaten neben ihm zu Boden, doch wurden die Lücken von nachrückenden Clanskriegern augenblicklich wieder geschlossen. Scheinbar unbeirrbar stapften sie weiter vor.

      Sie wirkten wie finstere Schatten, mehr wie Dinge als wie Lebewesen. Seelenlose Kampf- und Mordmaschinen, nur dazu geschaffen, um zu töten. Trotz ihrer humanoiden Form fiel es Maziroc schwer, sich vorzustellen, dass sich hinter ihren martialischen Rüstungen, die nur zwei schmale Schlitze für die Augen freiließen, denkende und lebende Menschen verbargen, vor allem, da er ihre Gegenwart mental nicht wahrnehmen konnte. Aber diesen Gedanken verdrängte er ganz bewusst sofort wieder. Er war sogar froh, dass er die Gesichter der Hornmänner hinter ihren heruntergeklappten Visieren nicht sehen konnte. Es war leichter zu kämpfen, wenn man das Gefühl hatte, es nur mit Maschinen zu tun zu haben, als wenn man bewusst Menschen tötete, selbst wenn es sich um vielfache Mörder handelte.

      Die Luft war erfüllt vom Klirren der Waffen und vereinzeltem Keuchen und Stöhnen. Wie Maziroc erwartet hatte, bestand der Kampf nur aus einem blindwütigen Hacken, Stechen und Schlagen. Stahl blitzte, schnitt durch Stoff, Hornpanzer und Fleisch; Blut färbte den Schnee vor dem Eingang rot.

      Noch gelang es den Verteidigern, sich aufgrund ihrer günstigeren Position zu halten, aber das war es nicht allein. Maziroc wusste nur zu gut, dass sie vermutlich nicht einmal die erste Angriffswelle überlebt hätten, wenn er die Hornmänner nicht - unterstützt von Miranya - mit seinen magischen Kräften attackiert hätte. Die Hornschuppen verhinderten, dass die mentalen Impulse der Clanskrieger durch ihre Rüstungen nach außen drangen, doch glücklicherweise war ihre immunisierende Kraft nicht so stark, dass sie ihre Träger völlig vor einem magischen Angriff zu schützen vermochten. Mazirocs Angriff musste ihnen rasende Kopfschmerzen verursachen, zudem Schwindelgefühl und eine leichte Orientierungslosigkeit, sodass sie nicht mit ihrer gewohnten Präzision kämpfen und sich nur etwas langsamer als normal bewegen konnten.

      Aber Maziroc wusste, dass auch das ihm und seinen Begleitern nur einen kurzen Zeitaufschub verschaffte. Sie hatten bereits zahlreiche leichte Wunden davongetragen, und ihre Gegenwehr begann allmählich zu ermatten. Neben ihm stieß einer der Soldaten einen Schrei aus und sank, vom Schwerthieb eines Hornmannes gefällt, in sich zusammen. Noch bevor er vollends zu Boden gestürzt war, sprang Miranya plötzlich vor und nahm seinen Platz ein. Man merkte, dass sie keine große Erfahrung im Umgang mit dem Schwert besaß, doch sie schwang es längst nicht so ungeschickt, wie sie selbst von sich behauptet hatte. Obwohl sie die Klinge in einem nicht optimal günstigen Winkel hielt, sodass sie für jede Bewegung mehr Kraft als nötig brauchte und sie schnell erschöpft sein würde, gelang es ihr fast spielerisch, einige Hiebe der Angreifer abzuwehren.

      Wie als Echo auf den Schrei des getöteten Gardesoldaten klangen gleich darauf weitere Schreie auf, allerdings außerhalb der Höhle. Die bis gerade noch einheitliche Front der Clanskrieger geriet urplötzlich ins Wanken. Schimmerndes Silber blitzte hinter dem dunklen Horn auf.

      Auch Maziroc wurde von der Entwicklung völlig überrascht, so sehr, dass der kurze Augenblick der Unachtsamkeit ihm fast zum Verhängnis wurde. Erst im letzten Moment gelang es ihm, sein Schwert hochzureißen und eine herabsausende Waffe zumindest notdürftig abzuwehren. Funkensprühend scharrten die beiden Klingen aneinander entlang, dann traf das Schwert des Hornmannes Mazirocs linken Arm und fügte ihm eine tiefe, bis fast auf den Knochen reichende Wunde zu. Der Magier schrie vor Schmerz und wankte zurück.

      Schlimmer noch erwischte es einen der Soldaten. Auch er war nur für einen Augenblick abgelenkt gewesen, doch überwand er seine Unachtsamkeit erst einen Sekundenbruchteil zu spät, um noch reagieren zu können. Ein Schwerthieb trennte ihm den Kopf vom Rumpf.

      Die Hornmänner konnten jedoch keinen Vorteil mehr daraus ziehen. Der Kampf war bereits entschieden, noch bevor sie überhaupt richtig begriffen, was geschah. Mehr als die Hälfte von ihnen lag tot am Boden, ehe sie die Gefahr durch den unvermutet in ihrem Rücken aufgetauchten Gegner erkannten und Gelegenheit fanden, sich darauf einzustellen. Sie wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung, doch mit einem Mal waren sie diejenigen, die sich in der Minderheit befanden und von einem zahlenmäßig überlegenen Gegner aufgerieben wurden. Es dauerte keine halbe Minute, bis sie von der silbernen Woge überrollt worden waren und auch der Letzte von ihnen entseelt zu Boden sank. Gut zwei Dutzend in silberne Kettenhemden und stählerne Helme gekleidete Gestalten traten langsam vor. Sie reichten Maziroc gerade bis zur Brust, und erst jetzt erkannte er, dass es sich bei ihren wie vom Himmel gesandten Rettern um Zwergenkrieger handelte.

      Ermattet taumelte er und wäre gestürzt, wenn sich nicht direkt neben ihm die Felswand befunden hätte, an der er sich abstützen konnte. Erschöpfung und die zahlreichen kleineren und größeren Verletzungen, die er davongetragen hatte, machten sich nun bemerkbar. Aus der Wunde an seinem Unterarm quoll ein beständiger pulsierender Blutstrom. Mit von Benommenheit bereits getrübten Sinnen nahm er wahr, wie zwei der Zwerge ihn ergriffen und sanft zu Boden sinken ließen, wo Miranya sofort damit begann, die Wunde mit Heilkräutern abzudecken, mit ihrer Magie die Blutung eindämmte und einen Verband anzulegen. Einige Sekunden lang verfolgte er ihre Bemühungen noch, dann umfingen die schwarzen Schleier einer Ohnmacht endgültig seinen Geist.

      Er

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