Die Antariksa-Saga II - Sturm über Manchin. Alexander Merow

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Die Antariksa-Saga II - Sturm über Manchin - Alexander Merow

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der Mandarin wird sich heraushalten und nichts für uns tun?«, erkundigte sich Weng.

      »Qin-Wang? Dieser elende Hund lässt uns im Stich! Die Augen des Himmelskaisers sind derzeit auf den Süden von Manchin gerichtet, wo sich das Haus Huang zu einer gefährlichen Rivalin der Han-Dynastie gemausert hat. Wenn wir Pech haben, dann gibt es dort in absehbarer Zeit Bürgerkrieg. Wir sollen die Sache daher selbst regeln. Der Mandarin hält es nämlich für unklug, eine Armee nach Westen zu schicken, nur weil dort ein paar Grünhäute unsere Handelsstraße blockieren. Zudem würde er für eine solche Operation die Erlaubnis des Kaisers benötigen und die wird er derzeit nicht bekommen. Nein, Weng, wir sind auf uns allein gestellt. Das wird jetzt zu einer Sache der Händler und wir müssen schnellstens eine Lösung finden. Dieser verfluchte Orkkönig kostet uns eine Menge Geld, wenn er unseren Karawanen weiterhin die Durchreise verweigert. Und das wird er, wenn wir nichts tun!«, wetterte Zaydan.

      »Klingt fast so, als hätte dieser Grimzhag das alles geplant …«, zischte der breitgesichtige Diener.

      »Geplant? Ach, Blödsinn! Vermutlich hat er bei der Eroberung des Khuzbaathreiches lediglich Glück gehabt, du Trottel. So weit planen Orks doch nicht! Das ist völlig unmöglich!«, grollte der Kaufmann und schüttelte den Kopf.

      »Trotzdem ist es ein großer Zufall, dass uns gerade der Sohn dieses Mazaukhäuptling jetzt derartig in die Suppe spuckt«, erwiderte Weng.

      »Es ist Zufall! Allerdings ein verdammt unglücklicher Zufall! Wir müssen etwas unternehmen. Aber halte du dich da raus! Wir Händler werden uns demnächst zusammensetzen und darüber beraten, wie wir dieses Problem am besten lösen können«, knurrte Zaydan und verschränkte die Arme vor der Brust.

      »Groooh!«, stieß der Troll glücklich aus und tätschelte den Orktreiber neben sich mit seiner riesigen Klaue, wobei er ihm versehentlich fast das Genick brach. Die monströse, über drei Meter große Kreatur mit dem breiten, hässlichen Schädel und der dunkelgrauen Schuppenhaut, schnappte sich ein saftiges Stück Warnoxfleisch und schlang es knurrend herunter. Grimzhag grinste, während der Orktreiber froh war, dass ihn der hungrige Troll wieder losgelassen hatte.

      »Das sind Riesenviecher, was?«, meinte der Krieger, der einen Dreizack mit langem Stil trug. Er sah den Häuptling der Mazauk erwartungsvoll an.

      »Es sind über hundert dieser Kreaturen! Nicht schlecht!«, gab Grimzhag zurück und musterte die Masse aus Trollen, die seine Orks einigen Grünhautstämmen im Felssäulengebirge abgekauft hatten.

      Trolle waren starke, widerstandsfähige Monster, deren Verstand kaum über dem eines Gnoggs lag. Die Orks und Goblins des Felssäulengebirges züchteten diese furchterregenden Wesen bereits seit einigen Zeitaltern und verwendeten sie als schlagkräftige Unterstützung auf dem Schlachtfeld. Grimzhag war der Ansicht, dass eine Einheit aus diesen Bestien seiner Armee ebenfalls gut tun würde.

      »Groooh!«, machte der Troll neben dem Orktreiber erneut. Er sah das offenbar ähnlich.

      Die hochgefährlichen Kreaturen, die in den Höhlen und Schluchten des Felssäulengebirges hausten und sich von allem ernährten, was ihnen in die Quere kam, wurden an schweren Eisenketten herumgeführt, denn es war einfach zu riskant, sie frei herumlaufen zu lassen. An die Treiber hatten sie sich inzwischen offenbar gewöhnt und machten ihnen nur wenige Probleme. Immerhin wurden sie von ihnen mit fettem Warnoxfleisch versorgt und so lange sie genug zu fressen bekamen, gab es keinen Grund, die Orks selbst zu verspeisen. Natürlich gab es gelegentlich auch Trolle, die etwas weiter vorausdenken konnten, und ihre Aufseher als zusätzlichen Nachtisch betrachteten, aber das war eben Berufsrisiko.

      Heute hatten einige Dutzend Orktreiber eine große Anzahl der wilden Kreaturen etwas außerhalb von Chaar-Ziggrath zusammengetrieben, um sie Grimzhag vorzuführen. Dieser war begeistert und auch sein Freund Zugrakk starrte die Biester mit heraushängender Zunge an.

      »Diese Investition hat sich gelohnt, Wütender. Hundert Trolle können eine ganze Menschenarmee in Angst und Schrecken versetzen. Diesen werden wir beibringen, wie man mit Äxten und Keulen umgeht. Das ist sehr effektiv gegen feindliche Reiter«, bemerkte der Orktreiber.

      »Das kann ich mir gut vorstellen!«, grunzte Grimzhag verzückt.

      »Die sehen echt gefährlich aus!«, murmelte Zugrakk und betrachtete eine Gruppe dämlich glotzender Trolle, die ihre gewaltigen, krallenbewehrten Klauen auf- und zuschnappen ließen.

      »Sehr gut! Das ist eine nette Truppe, die sich auf dem Schlachtfeld sehen lassen kann«, meinte der Häuptling der Mazauk. »Wir gehen jetzt die Schmieden inspizieren, Zugrakk! Komm!«

      Grimzhag verabschiedete sich von den Treibern und warf einen letzten, zufriedenen Blick auf die neue Trolleinheit seiner Horde. Dann ging er mit Zugrakk zu den Großschmieden der Khuzbaath, die sich im Süden von Chaar-Ziggrath befanden. Hier hatten die Orks bereits mit der Produktion von Waffen und Rüstungen begonnen, ganz wie es ihr König befohlen hatte. Jetzt qualmte und rauchte es überall in der Ebene von Ruuth und ununterbrochen wurden Schwertklingen, Axtblätter, Kettenhemden, Helme und sogar Gnoggharnische hergestellt. Es war eine hervorragende Idee gewesen, das Khuzbaathreich zu erobern, um anschließend dessen Infrastruktur zu nutzen. Das wurde Grimzhag in diesem Moment wieder bewusst. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hatte er gegenüber allen anderen Orkstämmen eine Machtposition, die sich sehen lassen konnte.

      Baudrogg der Zornige räkelte sich müde auf seinem Thron und gähnte gelangweilt vor sich hin. Der in die Jahre gekommene Orkhäuptling herrschte über die alte Stadt Morkfort am Fuße des Eisgebirges, südlich der Ebene von Ruuth, und war damit in gewisser Hinsicht Grimzhags Nachbar. Den aus der Steppe gekommenen Kriegsherrn, der das Reich der Khuzbaath erobert hatte, hatte Baudrogg bisher noch nicht persönlich kennengelernt, obwohl dieser ihn bereits mehrfach zu einer Audienz eingeladen hatte. Doch der Orkkönig hatte den Emporkömmling einfach ignoriert und seine Freude über das neu entstandene Reich im Norden seines Herrschaftsgebietes hielt sich nach wie vor stark in Grenzen. Genau wie viele der anderen Orkhäuptlinge, die im Süden der Dunklen Lande ihre Reiche hatten, stand auch Baudrogg dem Mazaukanführer mit einer Mischung aus Skepsis und Ablehnung gegenüber. Dass sich dieser seltsame Grimzhag offenbar tatsächlich für den Vereiniger der Orkstämme hielt, stieß nicht wenigen Häuptlingen sauer auf und die meisten von ihnen waren auf der Hut, denn man konnte nie wissen, wann der fremde Herrscher plötzlich seine Macht zu vergrößern gedachte.

      Aber heute sorgte sich Baudrogg nicht um diese Dinge, denn sein Bauch war nach einem saftigen Mittagessen bis zum Anschlag gefüllt und von einigen Orkwachen am anderen Ende des schäbigen Thronsaals abgesehen, war niemand da, der ihn störte oder mit Nichtigkeiten belästigte. Brummend schloss er die Augen und war bald darauf eingeschlafen. Irgendwann hörte man nur noch sein leises Schnarchen, ansonsten war es vollkommen still in Baudroggs Thronhalle.

      Das änderte sich jedoch nach einer Stunde erholsamen Schlafes, als plötzlich eine breitschultrige Grünhaut mit lautem Gepolter in den Saal hineingestürmt kam und den Häuptling aufweckte.

      »Was ist denn los, Roak? Du stampfst hier rein wie ein Gnoggbulle! Wehe, es ist nicht wichtig!«, knurrte Baudrogg verärgert und hämmerte mit der Faust auf die Armlehne seines Thrones.

      »Vergebung, Wütender! Ein Menschling! Draußen ist ein Menschling!«, schnaufte die Wache aufgeregt und sah ihren Herrn hilfesuchend an.

      »Wie bitte? Was für ein Menschling?«, murrte der orkische Monarch.

      »Er wünscht Euch zu sprechen, großer Baudrogg. Ein Menschling aus Manchin.

      Da hinten aus diesem Reich da!«, erklärte der Orksoldat überfordert.

      »Was

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