Gesellschaftsrecht II. Recht der Kapitalgesellschaften. Ulrich Wackerbarth

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mindestens vorab aufzubringenden Kapitals sicherzustellen und eine Satzung aufzustellen.[1] In der Satzung legen die Gesellschafter einen gemeinsamen Zweck (bei Unternehmen: Gewinnerzielung als Gesellschaftszweck) sowie den Gegenstand des Unternehmens der Gesellschaft (Wie soll der Gewinnzweck verfolgt werden? Z.B. Produktion von LKW) fest. Der Aufstellung einer Satzung entspricht im Personengesellschaftsrecht der Abschluss des Gesellschaftsvertrages und bei der GmbH verwendet der Gesetzgeber auch noch den Begriff des Gesellschaftsvertrages, obgleich damit die Satzung gemeint ist. All dies muss (anders als bei einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts) durch Eintragung in das Handelsregister publik gemacht werden.

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      2. Phase: Verfolgung des gemeinsamen Zwecks = Organisationsverfassung der Gesellschaft = „Leben“ der Gesellschaft

      Der einmal geschlossene Gesellschaftsvertrag (die Satzung) kann später abgeändert werden. Gesellschafter können ausgeschlossen werden, das Kapital kann erhöht oder abgesenkt werden, Unternehmensverträge können geschlossen werden. Die Voraussetzungen für solche Grundlagenänderungen, insbesondere erforderliche Mehrheiten, müssen geklärt werden (vgl. z.B. § 179 AktG, § 53 GmbHG).

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      3. Phase: Insolvenz oder Liquidation (oder Umwandlung bzw. Fusion) = „Sterben“ der Kapitalgesellschaft

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GmbHG AktG
Erste Phase: Gründung §§ 1–12 GmbHG §§ 23–53 AktG
1. Sicherstellung der Einzahlung des Stammkapitals: §§ 5, 7, 9–9c GmbHG (Man beachte jetzt jedoch die Vereinfachung durch § 5a GmbHG) Grundkapitals: §§ 26, 27, 32–38, 52, 53 AktG
2. Aufstellung einer Satzung (= Abschluss des Gesellschaftsvertrages) Inhalt: gemeinsamer Zweck (bei Unternehmen: Gewinnerzielung); Gegenstand des Unternehmens der Gesellschaft (z.B. Produktion von LKW) §§ 2, 3 GmbHG § 23 AktG
3. Publizität §§ 7–10 GmbHG, durch Eintragung in das Handelsregister entsteht die GmbH §§ 36–39 AktG durch Eintragung ins Handelsregister entsteht die Gesellschaft
4. Verhinderung von Betrug durch die Gründer gem. § 11 Abs. 2 GmbHG durch persönliche Haftung des Handelnden. §§ 46–53 AktG
Probleme der Vorgründungsgesellschaft und der Vor-GmbH werden erläutert in Band I, Rn. 694 ff., 698 ff.
GmbHG AktG
Zweite Phase: Verfolgung des gemeinsamen Zwecks und Organisationsverfassung §§ 14–58f GmbHG §§ 53a–261a AktG
1. Übertragung der Gesellschaftsanteile §§ 15–18 GmbHG (kompliziert) § 68 AktG (einfach)
2. Kapitalaufbringung und -erhaltung §§ 19–28, 30–34 GmbHG (kompliziert) §§ 54–75 AktG (noch komplizierter)
3. Leitung des Unternehmens = Geschäftsführung §§ 35, 44 GmbHG Vorstand: §§ 76-94 AktG Aufsichtsrat: §§ 95–116 AktG
– Zuständigkeit, Pflichten und Verantwortlichkeit der Organe §§ 35, 43 GmbHG Vorstand: § 76, § 93 AktG Aufsichtsrat: § 111, § 116 AktG
– Einfluss der Gesellschafter auf das Management §§ 37, 38 GmbHG §§ 117, 119 Abs. 2, 83 Abs. 2 AktG
– Bestellung und Abberufung der Organe (Sozialakt) Geschäftsführer: §§ 6 Abs. 3 S. 2, 38, 46 Nr. 5 GmbHG Vorstand: § 84 AktG Aufsichtsrat: §§ 95 f., 101, 103 f. AktG,
– Rechte der Gesellschafter, insbesondere Willensbildung und Beschlussfassung §§ 45–52 GmbHG Keine Regelung der Beschlussnichtigkeit §§ 53a, 118–147 AktG, dazu komplementär Nichtigkeit/Anfechtbarkeit von Beschlüssen, §§ 241–255 AktG
– Gewinnfeststellung und Gewinnverwendung §§ 46 Nr. 1, 29 GmbHG Keine Regelung der Nichtigkeit von Jahresabschlüssen §§ 150–176, 58 AktG, dazu komplementär Nichtigkeit von Jahresabschlüssen u. Sonderprüfung §§ 256–261 AktG
– Satzungsänderungen (Sozialakt) §§ 53 ff. GmbHG §§ 179

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