Эликсиры Сатаны. Уровень 2 / Die Elixiere des Teufels. Эрнст Гофман

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Эликсиры Сатаны. Уровень 2 / Die Elixiere des Teufels - Эрнст Гофман Легко читаем по-немецки

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Ahnung von meinem Verhältnis mit Euphemien stieg in ihnen auf. Vielmehr äußerte der Baron oft, dass erst durch mich ihm Euphemie ganz wiedergegeben ist. Hermogen sah ich selten, er vermied mich mit sichtlicher Angst und Beklemmung. Auch Aurelie schien sich absichtlich meinem Blick zu entziehen. Sie wich mir aus Aureliens Anblick, ihre Nähe, ja die Berührung ihres Kleides setzte mich in Flammen. Ich bereitete mich auf die sogenannten Lehrstunden bei Aurelien sorgsam vor. Ich wusste den Ausdruck meiner Rede zu steigern. Statt in Aurelien das verderbliche Feuer zu entzünden, wurde nur qualvoller und verzehrender die Glut, die in meinem Innern brannte. Oft kam es mir in den Sinn, durch einen wohlberechneten Gewaltstreich, Aurelie zu töten, meine Qual zu enden. Aber sowie ich Aurelien erblickte, war es mir, als steht ein Engel neben ihr.

      Endlich fiel ich darauf, mit ihr zu beten. – Da nahm ich wie im Eifer des Gebets ihre Hände und drückte sie an meine Brust. Ich war ihr so nahe, dass ich die Wärme ihres Körpers fühlte, ihre losgelösten Locken hingen über meine Schulter. Ich war außer mir. Sie entfloh rasch in das Nebenzimmer.

      Die Türe öffnete sich, und Hermogen zeigte sich in derselben. Er blieb stehen. Da raffte ich alle meine Kraft zusammen, ich trat auf ihn zu und rief mit trotziger, gebietender Stimme:

      »Was willst du hier? Hebe dich weg, Wahnsinniger!«

      Euphemie hat einige Minuten geschwiegen.

      »Solltest du nicht, Viktorin!« sprach sie endlich, »erraten, welche herrliche Gedanken mich durchströmen? – Ich hasse sie nicht, diese Aurelie, aber ihre Anspruchslosigkeit, ihr stilles Frommtun ärgert mich. Nie konnte ich ihr Zutrauen gewinnen. Sie blieb scheu und verschlossen. Diese stolze Art erregt in mir die widrigsten Gefühle. – Auf Hermogens Haupt soll die Schuld fallen und ihn vernichten!«

      Euphemie sprach noch mehr über ihren Plan und wurde mir mit jedem Worte verhasster.

      Euphemiens Blick, die ich immer richtig zu deuten wusste, sagten mir, dass irgend etwas vorgegangen ist, wovon sie sich besonders aufgeregt fühlte. Doch war es den ganzen Tag unmöglich, uns unbemerkt zu sprechen.

      In tiefer Nacht öffnete sich eine Tapetentür in meinem Zimmer, und Euphemie trat herein.

      »Viktorin«, sprach sie, »es droht uns Verrat, Hermogen, der wahnsinnige Hermogen ist es. In allerlei Andeutungen hat er dem Baron einen Verdacht eingeflößt, der, mich doch auf quälende Weise verfolgt. – Wer du bist, dass unter diesem heiligen Kleid Graf Viktorin verborgen hast. – Es kann so nicht bleiben. Ich bin müde, diesen Zwang zu tragen. Du, Viktorin, wirst dich um so williger meinem Begehren fügen, als du auf einmal selbst der Gefahr entgehst!«

      »Nein, nimmermehr«, schrie ich heftig, »fort mit dir und dem Frevel, den du mir zumutest!«

      Da sprang Euphemie auf:

      »Elender Schwächling«, rief sie, »du wagst es in dumpfer Feigheit, dem zu widerstreben, was ich beschloss? Aber du bist in meiner Hand!«

      Ich fasste sie und drückte sie durch die Tapetentür den Gang hinab. – Der Gedanke stieg in mir auf, sie zu töten. – Euphemiens Untergang war beschlossen. Ich erstaunte über Euphemiens innere Kraft.

      Der Baron schien sehr teilnehmend, Reinholds Blicke waren zweifelhaft und misstrauisch. Aurelie blieb auf ihrem Zimmer. Je weniger es mir gelang, sie zu sehen, desto rasander tobte die Wut in meinem Inneren. Euphemie lud mich ein, wenn alles im Schloss ruhig war. – Mit Entzücken vernahm ich das, denn der Augenblick der Erfüllung ihres bösen Verhängnisses war gekommen. – Ein kleines, spitzes Messer, das ich schon von Jugend auf bei mir trug, verbarg ich in meiner Kutte. Zum Mord entschlossen, ging ich zu ihr.

      »Ich glaube«, fing sie an, »wir haben beide gestern schwere ängstliche Träume gehabt.«

      Sie gab sich darauf wie gewöhnlich meinen frevelnden Liebkosungen hin, ich war erfüllt von entsetzlichem, teuflischen Hohn. – Euphemie hat italienischen Wein und eingemachte Früchte auf den Tisch stellen lassen. – Ich hatte zwei, drei Gläser von dem Wein aus de Euphemies Glas getrunken. – Nach ihrer Absicht sollte ich auf meinem Zimmer enden! Ich schlich durch die langen, schwach erhellten Korridore. Ich kam bei Aureliens Zimmer vorüber, wie festgebannt blieb ich stehen. – Ich sah sie.

      Die Tür wich durch den Druck meiner Hand. Aus dem Kabinett quollen die tiefen angstvollen Seufzer. Ich hörte sie im Schlaf beten! Schon habe ich einen Schritt ins Kabinett getan, da schrie es hinter mir:

      »Verruchter, Mordbruder! nun gehörst du mein!«

      Ich fühlte mich mit Riesenkraft von hinten festgepacktAls er von neuem über mich herfiel, da zog ich mein Messer. Zwei Stiche, und er sank röchelnd zu Boden. Bis heraus aus dem Zimmer haben wir uns gedrängt im Kampf der Verzweiflung.

      Sowie Hermogen gefallen, rannte ich in wilder Wut die Treppe herab, da riefen gellende Stimmen durch das ganze Schloß:

      »Mord! Mord!«

      »Sie ist tot, gemordet durch das Gift, das sie mir bereitet.«

      Aber nun strömte es wieder hell aus Euphemiens Zimmern. Aurelie schrie angstvoll um Hilfe.

      »Mord, Mord.«

      Vor mir! – vor mir stand Viktorins blutige Gestalt, nicht ich, er hat die Worte gesprochen. – Das Entsetzen sträubte mein Haar, ich stürzte in wahnsinniger Angst heraus, durch den Park! – Bald war ich im Freien. Bald standen die Pferde bei mir. Es war Viktorins Jäger.

      »Um Jesus willen, gnädiger Herr«, fing er an, »was ist im Schloss vorgefallen, man schreit Mord! Schon ist das Dorf im Aufruhr.«

      Dritter Abschnitt

      Die Abenteuer der Reise

      Als die ersten Strahlen der Sonne durch den finstern Tannenwald brachen, befand ich mich an einem frisch und hell über glatte Kieselsteine Bach. Ich warf die Kutte ab, in welcher ich noch das kleine verhängnisvolle Messer, Viktorins Portefeuille sowie die Korbflasche mit dem Rest des Teufels-elixiers vorfand. Bald stand ich da, in weltlicher Kleidung mit der Reisemütze auf dem Kopf. – Doch war es mir, als ich sie vielleicht in fernen Landen wiedersehen muss.

      Ich bemerkte, dass die Leute, welche mir begegneten, stillstanden und mir verwundert nachsahen. Der Wirt im Dorf fand vor Erstaunen über meinen Anblick kaum Worte. Das hat mich nicht wenig geängstigt. Er fasste mich scharf ins Auge. Ich erwiderte den Blick. Ich stand auf und stellte mich dicht vor ihn.

      »Nun, was ist es«, rief ich, »Ihr scheint mir etwas sagen zu wollen.«

      Da sprach der Mann:

      »Herr! Ihr kommt nicht eher von hinnen, bis Ihr Uns, dem Richter hier am Ort gesagt, wer Ihr sei. Nach allen Qualitäten, der Lage des Ortes, des Namens, Provinz und Stadt, und über das alles müsst Ihr Uns, dem Richter, einen Pass vorzeigen und unterschreiben.«

      Die Frage des Dorfrichters kam mir daher so unerwartet. Ich entschloß mich, zu versuchen, und sagte:

      »Wer ich bin, habe ich Ursache zu verschweigen, und deshalb trachtet Ihr vergeblich, meinen Pass zu sehen.«

      Ich sah, dass mit dem Mann so nichts auszurichten war. Ich versuchte nochmal.

      »Gestrenger Herr Richter«, sprach ich, »wenn Ihr mir die Gnade erzeigen wollt, dass ich mit Euch allein sprechen darf, so möchte ich alle Eure Zweifel leicht aufklären.«

      »Ha, ha! Geheimnisse offenbaren«, sprach der Richter, »ich merke schon, was das sein wird. Nun, ihr Leute, bewacht die

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