Am Rio de la Plata. Karl May

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Am Rio de la Plata - Karl May

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wir unser heutiges Ziel. Es lag am Rio Perdido und führte denselben Namen. Das Gebäude bestand aus Wänden von festgerammter Erde und war mit Schilf gedeckt. Eine alte Magd und zwei Peons waren zur Stelle. Wir erfuhren, daß der Besitzer in Mercedes abwesend sei und erst morgen wiederkomme.

      Die Station liegt in sehr einsamer Gegend, dennoch wurden uns gute Betten und ein ebenso gutes und auch billiges Abendessen geboten.

      Die Einsamkeit pflegt den Menschen wortkarg zu machen. Den beiden Peons hätte man jede Silbe abkaufen mögen. Die Magd war gesprächiger. Ich erkundigte mich, ob im Laufe des Nachmittags ein Reiter hier eingekehrt sei. Als die Peons diese Frage hörten, verließen sie die Stube. Ich sah ihren Gesichtern an, daß sie diese Frage erwartet hatten, aber von der Beantwortung derselben nichts wissen wollten. Die Magd hielt mir stand, aber mit sichtlichem Widerwillen. Sie verneinte meine Frage, doch sah ich ihr an, daß sie mich belog.

      »Sennorita, wollen Sie einem Caballero, der sich so offen an Sie wendet, eine Unwahrheit sagen?« fragte ich. »Sie haben so ein gutes, ehrliches Gesicht. Ich denke nicht, daß Sie es über das Herz bringen werden, mich zu täuschen.«

      Ich hatte sie trotz ihres Alters Sennorita, also Fräulein genannt. Dazu kam der zutrauliche Ton, in welchem ich sprach. Sie konnte nicht widerstehen.

      »Ja, Sennor, Sie haben das Aussehen eines Caballero,« sagte sie; »aber ich bin gewarnt worden.«

      »Von wem?«

      »Von eben dem Reiter, nach welchem Sie sich erkundigen.«

      »Was hat er gesagt?«

      »Das darf ich nicht verraten.«

      »So thut es mir leid, daß Sie zu einem Bösewicht mehr Vertrauen haben, als zu einem ehrlichen Menschen.«

      Ihr Gesicht wurde immer verlegener.

      »Mein Gott!« stieß sie hervor. »Dieser Reiter hat auch gesagt, daß er ein ehrlicher Mann sei, Sie aber ein böser Mensch.«

      »Das ist Lüge.«

      »Er vertraute uns sogar an, daß er ein Kriminalbeamter aus der Stadt Montevideo sei.«

      »Weshalb reiste er?«

      »Er wollte Ihnen voraus nach Mercedes, damit Sie dort sogleich bei Ihrer Ankunft arretiert werden könnten.«

      »Hat er Ihnen gesagt, was ich begangen haben soll?«

      »Ja. Sie sind ein Aufrührer und Verschwörer, der das Land in Unglück bringen will.«

      Sie haben ihm das natürlich geglaubt. Glauben Sie es denn auch jetzt noch, nachdem Sie mich gesehen haben, Sennorita?«

      »O, Sennor, Sie haben gar nicht das Aussehen eines Mannes, welcher so nach Blut trachtet.«

      »Nicht wahr? Ich bin ein ganz und gar friedfertig gesinnter Mensch. Ich bin gar nicht hier im Lande geboren, und ich bekümmere mich auch nicht um die Verhältnisse desselben. Ich trachte nach nichts, als nach einem guten Bette, in welchem ich diese Nacht ruhig zu schlafen vermag.«

      »Aber das will er nicht. Ich soll Sie nicht im Hause aufnehmen, und sobald die Polizei befiehlt, muß ich gehorchen.«

      »Nun, Sennorita, so sehr streng gehorsam sind Sie doch nicht gewesen. Sie haben mir die Betten gezeigt, und uns in Ihrer Freundlichkeit ein gutes Abendessen versprochen?«

      »Ja,« lachte sie gezwungen, »konnte ich denn anders? Sie fragten gar so höflich. Sie nannten mich Sennorita, was hier niemand thut, und Sie haben so ein – ein – ein – Wesen wie ein echter Caballero. Es war mir ganz unmöglich, Sie abzuweisen und draußen im Freien schlafen zu lassen.«

      Also hatte Ihnen dieser Mann befohlen, es so einzurichten, daß wir unter dem freien Himmel schlafen müßten?«

      »Ja, das befahl er mir.«

      »Er ist ein großer Lügner, Sennorita. Er ist gar nicht ein Kriminalkommissar, sondern ein Spitzbube, welchen w i r arretieren lassen könnten, anstatt e r uns. Wollen Sie etwa die Verbündete eines solchen Menschen machen?«

      »Das fällt mir gar nicht ein. Wenn es so ist, wie Sie sagen, Sennor, so soll er sich ja nicht wieder bei uns sehen lassen. Es würde ihm schlecht ergehen, denn wir verstehen keinen Spaß. Ich glaube Ihren Worten, und gerade weil dieser Kerl uns vor Ihnen gewarnt hat, sollen Sie auf das allerbeste bedient werden. Ich verlasse Sie jetzt, um das Abendmahl zu bereiten, mit welchem Sie hoffentlich zufrieden sein werden.«

      Mateo hatte gewünscht, wir sollten im Freien schlafen; das mußte einen Grund haben. Es war ein milder, wunderschöner Abend. Kein Lüftchen regte sich. Die Yerbateros erklärten, daß es ihnen bei solchem Wetter nicht einfallen könne, im Hause zu schlafen. Ich warnte sie, doch vergeblich. Als wir gegessen hatten, und zwar verhältnismäßig sehr gut, wickelten sie sich in ihre Decken und legten sich unter ein Strohdach nieder, welches zu irgend einem Zwecke auf vier Pfählen neben dem Hause errichtet war. Ihre Pferde ließen sie frei weiden.

      Da ich Mateo nicht traute, so brachte ich meinen Braunen in den Corral, welcher mit einer hohen, dichten und stacheligen Kaktushecke umgeben war. Die Magd bewies mir eine ganz besondere Aufmerksamkeit dadurch, daß sie einen Hund zu dem Pferde in den Corral sperrte. Sie versicherte, derselbe werde einen Heidenskandal machen, falls ein Fremder es wagen solle, sich zu dem Pferde zu schleichen.

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