Schweizerisches Zivilgesetzbuch – ZGB. Schweiz

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der

      Urteilsfähigkeit

      Wer nicht urteilsfähig ist, vermag unter Vorbehalt der gesetzlichen Ausnahmen durch seine Handlungen keine rechtliche Wirkung herbeizuführen.

      Art. 19

      3. Urteilsfähige Unmündige oder Entmündigte

      1 Urteilsfähige unmündige oder entmündigte Personen können sich nur mit Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertreter durch ihre Handlungen verpflichten.

      2 Ohne diese Zustimmung vermögen sie Vorteile zu erlangen, die unentgeltlich sind, und Rechte auszuüben, die ihnen um ihrer Persönlichkeit willen zustehen.

      3 Sie werden aus unerlaubten Handlungen schadenersatzpflichtig.

      Art. 20

      IV.[10] Verwandtschaft und Schwägerschaft

      1. Verwandtschaft

      1 Der Grad der Verwandtschaft[11] bestimmt sich nach der Zahl der sie vermittelnden Geburten.

      2 In gerader Linie sind zwei Personen miteinander verwandt, wenn die eine von der andern abstammt, und in der Seitenlinie, wenn sie von einer dritten Person abstammen und unter sich nicht in gerader Linie verwandt sind.

      Art. 21[12]

      2. Schwägerschaft

      1 Wer mit einer Person verwandt ist, ist mit deren Ehegatten, deren eingetragener Partnerin oder deren eingetragenem Partner in der gleichen Linie und in dem gleichen Grade verschwägert.

      2 Die Schwägerschaft wird durch die Auflösung der Ehe oder der eingetragenen Partnerschaft, die sie begründet hat, nicht aufgehoben.

      Art. 22

      V. Heimat und Wohnsitz

      1. Heimatangehörigkeit

      1 Die Heimat einer Person bestimmt sich nach ihrem Bürgerrecht.

      2 Das Bürgerrecht wird durch das öffentliche Recht bestimmt.

      3 Wenn einer Person das Bürgerrecht an mehreren Orten zusteht, so ist für ihre Heimatangehörigkeit der Ort entscheidend, wo sie zugleich ihren Wohnsitz hat oder zuletzt gehabt hat, und mangels eines solchen Wohnsitzes der Ort, dessen Bürgerrecht von ihr oder ihren Vorfahren zuletzt erworben worden ist.

      Art. 23

      2. Wohnsitz a. Begriff

      1 Der Wohnsitz einer Person befindet sich an dem Orte, wo sie sich mit der Absicht dauernden Verbleibens aufhält.

      2 Niemand kann an mehreren Orten zugleich seinen Wohnsitz haben.

      3 Die geschäftliche Niederlassung wird von dieser Bestimmung nicht betroffen.

      Art. 24

      b. Wechsel im Wohnsitz oder Aufenthalt

      1 Der einmal begründete Wohnsitz einer Person bleibt bestehen bis zum Erwerbe eines neuen Wohnsitzes.

      2 Ist ein früher begründeter Wohnsitz nicht nachweisbar oder ist ein im Ausland begründeter Wohnsitz aufgegeben und in der Schweiz kein neuer begründet worden, so gilt der Aufenthaltsort als Wohnsitz.

      Art. 25[13]

      c. Wohnsitz nicht selbständiger Personen

      1 Als Wohnsitz des Kindes unter elterlicher Sorge[14] gilt der Wohnsitz der Eltern oder, wenn die Eltern keinen gemeinsamen Wohnsitz haben, der Wohnsitz des Elternteils, unter dessen Obhut das Kind steht; in den übrigen Fällen gilt sein Aufenthaltsort als Wohnsitz.

      2 Bevormundete Personen haben ihren Wohnsitz am Sitz der Vormundschaftsbehörde.

      Art. 26

      d. Aufenthalt in Anstalten

      Der Aufenthalt an einem Orte zum Zweck des Besuches einer Lehranstalt und die Unterbringung einer Person in einer Erziehungs-, Versorgungs-, Heiloder Strafanstalt begründen keinen Wohnsitz.

      Art. 27

      B. Schutz der

      Persönlichkeit

      I. Vor übermässiger Bindung[15]

      1 Auf die Rechtsund Handlungsfähigkeit kann niemand ganz oder zum Teil verzichten.

      2 Niemand kann sich seiner Freiheit entäussern oder sich in ihrem Gebrauch in einem das Recht oder die Sittlichkeit verletzenden Grade beschränken.

      Art. 28[16]

      II. Gegen

      Verletzungen

      1. Grundsatz

      1 Wer in seiner Persönlichkeit widerrechtlich verletzt wird, kann zu seinem Schutz gegen jeden, der an der Verletzung mitwirkt, das Gericht anrufen.

      2 Eine Verletzung ist widerrechtlich, wenn sie nicht durch Einwilligung des Verletzten, durch ein überwiegendes privates oder öffentliches Interesse oder durch Gesetz gerechtfertigt ist.

      Art. 28a[17]

      2. Klage a. Im Allgemeinen[18]

      1 Der Kläger kann dem Gericht beantragen:

      2 Er kann insbesondere verlangen, dass eine Berichtigung oder das

      Urteil Dritten mitgeteilt oder veröffentlicht wird.

      3 Vorbehalten bleiben die Klagen auf Schadenersatz und Genugtuung sowie auf Herausgabe eines Gewinns entsprechend den Bestimmungen über die Geschäftsführung ohne Auftrag.

      Art. 28b[19]

      b. Gewalt, Drohungen oder Nachstellungen

      1 Zum Schutz gegen Gewalt, Drohungen oder Nachstellungen kann die klagende Person dem Gericht beantragen, der verletzenden Person insbesondere zu verbieten:

      1. sich ihr anzunähern oder sich in einem bestimmten Umkreis ihrer Wohnung aufzuhalten;

      2. sich an bestimmten Orten, namentlich bestimmten Strassen, Plätzen oder Quartieren, aufzuhalten;

      3. mit ihr Kontakt aufzunehmen, namentlich auf telefonischem, schriftlichem oder elektronischem Weg, oder sie in anderer Weise zu belästigen.

      2 Lebt die klagende Person mit der verletzenden Person in einer Wohnung zusammen, so kann sie dem Gericht zudem beantragen, die verletzende Person

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