Coriolanus. Уильям Шекспир

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Coriolanus - Уильям Шекспир

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alle, die nur ansahn, was geschah.

      (Ein langer Trompetenstoß. Alle rufen "Marcius! Marcius!", werfen Mützen und Speere in die Höhe.)

      Daß die Drommeten, die ihr so entweiht,

      Nie wieder tönen! Wenn Posaun und Trommel

      Im Lager Schmeichler sind, mag Hof und Stadt

      Ganz Lüge sein und Gleisnerei. Wird Stahl

      Weich wie Schmarotzerseide, bleibe Erz

      Kein Schirm im Kriege mehr! Genug, sag ich. —

      Weil ich die blutge Nase mir nicht wusch

      Und einen Schwächling niederwarf, was mancher

      Hier unbemerkt getan, schreit ihr mich aus

      Mit übertriebnem, unverständgem Zuruf,

      Als säh ich gern mein kleines Selbst gefüttert

      Mit Lob, gewürzt durch Lügen.

Cominius

      Zu bescheiden!

      Ihr seid mehr grausam eignem Ruhm, als dankbar

      Uns, die ihn redlich spenden; drum erlaubt:

      Wenn gegen Euch Ihr wütet, legen wir

      (Wie einem, der sich schadet) Euch in Fesseln

      Und sprechen sichrer dann. Drum sei es kund

      Wie uns der ganzen Welt, daß Cajus Marcius

      Des Krieges Kranz erwarb. Und des zum Zeichen

      Nehm er mein edles Roß, bekannt dem Lager,

      Mit allem Schmuck; und heiß er von heut an,

      Für das, was vor Corioli er tat,

      Mit vollem Beifallsruf des ganzen Heeres:

      Cajus Marcius Coriolanus. – Führe

      Den zugefügten Namen allzeit edel!

      (Trompetenstoß.)

Alle

      Cajus Marcius Coriolanus!

Coriolanus

      Ich geh, um mich zu waschen;

      Und ist mein Antlitz rein, so könnt Ihr sehn,

      Ob ich erröte. Wie's auch sei, ich dank Euch —

      Ich denk Eur Pferd zu reiten und allzeit

      Mich wert des edlen Namensschmucks zu zeigen,

      Nach meiner besten Kraft.

Cominius

      Nun zu den Zelten,

      Wo, eh wir noch geruht, wir schreiben wollen

      Nach Rom von unserm Glück. Ihr, Titus Lartius,

      Müßt nach Corioli. Schickt uns nach Rom

      Die Besten, daß wir dort mit ihnen handeln

      Um ihr und unser Wohl.

Titus

      Ich tu es, Feldherr.

Coriolanus

      Die Götter spotten mein. Kaum schlug ich aus

      Höchst fürstliche Geschenk' und muß nun betteln

      Bei meinem Feldherrn.

Cominius

      Was es sei: gewährt.

Coriolanus

      Ich wohnt einmal hier in Corioli

      Bei einem armen Mann, er war mir freundlich;

      Er rief mich an: ich sah ihn als Gefangnen;

      Doch da hatt ich Aufidius im Gesicht,

      Und Wut besiegte Mitleid. Gebt, ich bitt Euch,

      Frei meinen armen Wirt.

Cominius

      O schöne Bitte!

      Wär er der Schlächter meines Sohns, er sollte

      Frei sein, so wie der Wind. Entlaßt ihn, Titus.

Titus

      Marcius, sein Nam?

Coriolanus

      Bei Jupiter! Vergessen —

      Ich bin erschöpft. – Ja – mein Gedächtnis schwindet.

      Ist hier nicht Wein?

Cominius

      Gehn wir zu unsern Zelten.

      Das Blut auf Eurem Antlitz trocknet. Schnell

      Müßt Ihr verbunden werden. Kommt.

      (Alle ab.)

      Zehnte Szene

      Das Lager der Volsker Trompetenstoß.

      Tullus Aufidius tritt auf, blutend, Zwei Krieger mit ihm

Aufidius

      Die Stadt ist eingenommen.

Erster Krieger

      Sie geben auf Bedingung sie zurück.

Aufidius

      Bedingung! —

      Ich wollt, ich wär ein Römer, denn als Volsker

      Kann ich nicht sein das, was ich bin. – Bedingung! —

      Was für Bedingung kann wohl der erwarten,

      Der sich auf Gnad ergab? Marcius, fünfmal

      Focht ich mit dir, so oft auch schlugst du mich,

      Und wirst es, denk ich, träfen wir uns auch,

      So oft wir speisen. – Bei den Elementen!

      Wenn ich je wieder, Bart an Bart, ihm stehe,

      Muß ich ihn ganz, muß er mich ganz vernichten;

      Nicht mehr, wie sonst, ist ehrenvoll mein Neid;

      Denn, dacht ich ihn mit gleicher Kraft zu tilgen

      Ehrlich im Kampf, hau ich ihn jetzt, wie's kommt;

      Wut oder List vernicht ihn.

      Erster Krieger. 's ist der Teufel.

Aufidius

      Kühner, doch nicht so schlau. Vergiftet ist

      Mein Mut, weil er von ihm den Flecken duldet,

      Verleugnet eignen Wert. Nicht Schlaf noch Tempel,

      Ob nackt, ob krank; nicht Kapitol noch Altar,

      Der Priester Beten, noch des Opfers Stunde,

      Vor denen jede Wut sich legt, erheben

      Ihr abgenutztes Vorrecht gegen mich

      Und meinen Haß auf ihn. Wo ich ihn finde,

      Daheim, in meines Bruders Schutz, selbst da,

      Dem gastlichen Gebot zuwider, wusch ich

      Die wilde Hand in seinem Herzblut. Geht —

      Erforscht, wie man die Stadt bewahrt, und wer

      Als Geisel muß nach Rom.

Erster Krieger

      Wollt Ihr nicht gehn?

Aufidius

      Man wartet meiner im Zypressenwald,

      Südwärts der Mühlen; dahin bringt mir Nachricht,

      Wie die Welt geht, daß ich nach ihrem Schritt

      Ansporne meinen Lauf.

Erster Krieger

      Das will ich, Herr.

      (Alle ab.)

      Zweiter

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