Deutsche Humoristen, 4. und 5. Band (von 8). Various

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Deutsche Humoristen, 4. und 5. Band (von 8) - Various

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Vogel und der Ochs an einem Seile,

      ich bitte dich, welch ein Gespann!

      Willst du auf eine kleine Weile

      dein Pferd zur Probe mir vertraun?

      Gib acht, du sollst dein Wunder schaun.“

      Der Hippogryph wird ausgespannt,

      und lächelnd schwingt sich ihm der Jüngling auf den Rücken.

      Kaum fühlt das Tier des Meisters sichre Hand,

      so knirscht es in des Zügels Band,

      und steigt, und Blitze sprühn aus den beseelten Blicken.

      Nicht mehr das vor’ge Wesen – königlich,

      ein Geist, ein Gott, erhebt es sich,

      entrollt mit einem Mal in Sturmes Wehen

      der Schwingen Pracht, schießt brausend himmelan,

      und eh der Blick ihm folgen kann,

      entschwebt es zu den blauen Höhen.

      Der geplagte Bräutigam

      von

      Theodor Körner

      Im ganzen Dorfe geht’s Gerücht,

      daß ich um Greten freie;

      sie aber läßt das Tändeln nicht,

      die Falsche, Ungetreue! —

      Denn Nachbar Kunzens langer Hans

      führt alle Sonntag’ sie zum Tanz

      und kommt mir ins Gehege —

      – Man überlege! —

      Auf künft’ge Ostern wird’s ein Jahr,

      da faßt’ ich mich in Kürze —

      und kaufte ihr (das Ding war rar)

      ein Band zur neuen Schürze;

      und an dem zweiten Feiertag,

      just mit dem neunten Glockenschlag,

      bracht’ ich ihr mein Geschenke —

      – Man denke! —

      Ich hatte nämlich räsonniert

      den Tag vorher beim Biere:

      wenn ich sie mit dem Band geziert

      zum Abendtanze führe,

      so sag’ ich alles lang und breit,

      und breche die Gelegenheit

      im Fall der Not vom Zaune —

      – Man staune! —

      Drauf hatt’ ich mich schön angetan,

      als ging’s zum Hochzeitsfeste!

      Ich zog die neuen Stiefeln an,

      und meines Vaters Weste;

      doch als ich kam vor Gretens Haus,

      war auch der Vogel schon hinaus

      mit Hansen in die Schenke —

      – Man denke! —

      Das faßte mich wie Feuerbrand,

      der Zunder mußte fangen;

      da kam, um seinen Hut mein Band,

      der Musjö Hans gegangen;

      nun sprüht’ ich erst in voller Wut,

      er wurde grob – und kurz und gut

      ich kriegte derbe Schläge —

      – Man überlege! —

      Den Tag darauf an Gretens Tür

      lauscht’ ich als Ehrenwächter.

      Da schallte aus dem Garten mir

      ein gellendes Gelächter.

      Und als ich habe hingeschaut,

      da saß denn meine schöne Braut

      mit Hansen hinter’m Zaune —

      – Man staune! —

      Das fuhr mir arg durch meinen Sinn,

      das Wort blieb in der Kehle;

      des andern Morgens ging ich hin,

      und hielt ihr’s vor die Seele;

      und sagt’ ihr’s endlich grad heraus:

      „Hör’, Grete, mach’ mir’s nicht zu kraus,

      sonst geh’ ich meiner Wege.“ —

      – Man überlege! —

      Da lachte sie mir in’s Gesicht

      und kehrte mir den Rücken.

      Ja, wenn der Hans den Hals nicht bricht,

      so reiß’ ich ihn in Stücken!

      Sonst bringt sie es gewiß so weit,

      daß ich mich noch bei guter Zeit

      im nächsten Teich ertränke! —

      – Man denke! —

      Des Feldpredigers Kriegstaten

      von

      Theodor Körner

      Ich bin bei englischem Rindfleisch erzogen

      und habe bei englischem Biere studiert;

      der Herr General war mir gewogen,

      drum ward ich zum Feldprediger avanciert;

      denn der Mensch muß etwas versuchen und wagen,

      drum sitz’ ich hier auf dem Bagagewagen.

      Bin in Portugal nun Soldaten-Pastor

      und predige über Ach und Weh,

      und warne vor Trunkenheit und Laster

      die reuige, aber besoffne Armee!

      Pfleg’ aufs Beste die Kehl’ und den Magen,

      und sitze hier auf dem Bagagewagen.

      Gestern war eine große Bataille,

      es kam zu einer blutigen Schlacht!

      Wir fochten alle en canaille,

      ich hätt’ es kaum als möglich gedacht.

      Der Franzose ward aufs Haupt geschlagen,

      und ich saß auf dem Bagagewagen.

      Es ward erschrecklich viel Blut vergossen,

      ich kam in den größten Embarras;

      die Feinde hatten einen Bock geschossen,

      und wir, wir schossen Viktoria.

      Der gehört zu meinen glorreichsten Tagen,

      denn ich saß auf dem Bagagewagen.

      Ich sehe schon die Haufen Gedichte,

      die man uns Helden wird billig weihn!

      Wir glänzen ewig in der Geschichte

      und ziehn in die Unsterblichkeit ein.

      Und von mir auch wird man singen und sagen:

      Ja! der saß auf dem Bagagewagen!

      Wandrer und Mädchen

      von

      Ludwig Achim von Arnim

      Wie glänzt mir jede Stadt so hell,

      wo mir kein Haus gebauet,

      wo ich als wandernder Gesell

      mich lustig

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