Märchen für Kinder. Ганс Христиан Андерсен

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Märchen für Kinder - Ганс Христиан Андерсен

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Kind, welches sich tot geträumt hat. Das wollen wir zu ihm hintragen, dann muß er weinen, weil wir ihm ein totes Brüderchen gebracht haben. Allein dem guten Knaben, den ihr gewiß noch nicht vergessen habt, dem, welcher meinte: Es ist eine Sünde und Schande, sich über die Tiere lustig zu machen, dem wollen wir sowohl ein Brüderlein, als auch ein Schwesterlein bringen, und da der Knabe Peter heißt, so sollt ihr sämtlich Peter gerufen werden!“

      Und wie sie es gesagt hatte, geschah es. Seitdem hießen alle Störche Peter und werden noch heute so genannt.

      Der fliegende Koffer

      Es war einmal ein Kaufmann, der so reich war, daß er die ganze Straße und beinahe noch ein Seitengäßchen mit lauter harten Thalern pflastern konnte. Allein das that er nicht, er wußte sein Geld anders anzuwenden. Gab er einen Dreier aus, bekam er einen Thaler wieder. Aber er mußte doch sterben und sein Sohn bekam nun all dies Geld und er lebte lustig, ging jede Nacht auf Maskenbälle, machte Papierdrachen aus Thalerscheinen und so konnte das Geld schon abnehmen und that es auch.

      Zuletzt besaß er nicht mehr als wenige Groschen und hatte keine andern Kleider als ein Paar Pantoffeln und einen alten Schlafrock. Nun bekümmerten sich seine Freunde nicht länger um ihn, da sie sich ja mit ihm zusammen nicht auf der Straße sehen lassen konnten; nur einer von ihnen, ein gutmütiger Mensch, sandte ihm einen alten Koffer und ließ ihm sagen: „Pack ein!“ Ja, das war nun wohl recht gut, aber er hatte nichts einzupacken und deshalb setzte er sich selbst in den Koffer.

      Das war ein absonderlicher Koffer. Sobald man an das Schloß drückte, konnte er fliegen. Er that es und husch! flog er mit ihm durch den Schornstein, über die Stadt hinweg, hoch hinauf bis über die Wolken, weiter und immer weiter fort.

      Endlich kam er nach dem Lande der Türken. Den Koffer verbarg er im Walde unter dürren Blättern und ging dann in die Stadt hinein. Das konnte er recht wohl thun, denn bei den Türken ging ja alles wie er in Schlafrock und Pantoffeln. Da begegnete er einer Frau und fragte sie: „Was ist das für ein großes Schloß hier unmittelbar bei der Stadt, dessen Fenster so hoch sitzen?“

      „Dort wohnt die Tochter des Königs!“ sagte sie, „es ist ihr geweissagt worden, daß sie einstmals über ihren Bräutigam sehr unglücklich werden würde und deshalb darf niemand zu ihr kommen, wenn nicht der König und die Königin zugegen sind!“

      „Ich danke!“ sagte der Kaufmannssohn und dann ging er in den Wald hinaus, setzte sich in seinen Koffer, flog auf das Dach des Schlosses und kroch durch das Fenster zur Prinzessin hinein.

      Sie lag auf dem Sofa und schlief; sie war so lieblich, daß er sie küssen mußte. Sie erwachte und erschrack heftig, er aber sagte, er wäre der Türkengott, der durch die Luft zu ihr gekommen wäre und das schmeichelte ihr.

      Da saßen sie nun Seite an Seite und er erzählte ihr Märchen und Geschichten.

      Ja, das waren herrliche Geschichten! Dann freite er um die Prinzessin und sie sagte sogleich ja.

      „Aber Sie müssen den Sonnabend herkommen, da ist der König und die Königin bei mir zum Thee. Sie werden sehr stolz darauf sein, daß ich den Türkengott bekomme. Aber sorgen Sie dafür, daß Sie ein recht schönes Märchen erzählen können, denn das gewährt meinen Eltern die angenehmste Unterhaltung. Meine Mutter hört gern ernste und vornehme, und mein Vater lustige, über die man lachen kann.“

      „Ja, ich bringe keine andere Brautgabe, als ein Märchen!“ und dann trennten sie sich; aber die Prinzessin gab ihm einen mit Goldstücken besetzten Säbel, und die Goldstücke konnte er besonders gebrauchen.

      Nun flog er fort, kaufte sich einen neuen Schlafrock, ließ seinen Koffer recht schön herrichten, setzte sich dann draußen in den Wald und dichtete ein Märchen. Das sollte bis zum Sonnabend fertig sein und das war nicht so leicht. Als es nun fertig war, siehe da war es gerade Sonnabend.

      Der König, die Königin und der ganze Hof warteten bei der Prinzessin mit dem Thee. Als der Kaufmannssohn nun angeflogen kam, wurde er sehr freundlich empfangen.

      „Wollen Sie nun ein Märchen erzählen!“ sagte die Königin, „eins, welches tiefsinnig und belehrend ist!“

      „Aber worüber man auch lachen kann!“ sagte der König.

      „Jawohl!“ sagte er und erzählte nun folgendes:

      „ Es war einmal ein Bund Schwefelhölzer, die sich auf ihre hohe Abkunft was einbildeten. Ihr Stammbaum, das heißt die große Fichte, von der jedes ein kleines, kleines Stückchen war, stand als ein großer alter Baum im Walde. Die Schwefelhölzer lagen nun auf dem Gesimse zwischen einem Feuerzeuge und einem alten eisernen Topfe und diesen erzählten sie von ihrer Jugend. „Ja, als wir auf dem grünen Zweige waren,“ sagten sie, „da waren wir wahrlich auf einem grünen Zweige. Jeden Abend und Morgen gab es Diamantthee, das war der Tau, den ganzen Tag hatten wir Sonnenschein, wenn nämlich die Sonne schien und alle die kleinen Vögel mußten uns Geschichten erzählen. Wir konnten recht gut merken, daß wir auch reich waren, denn die Laubbäume waren nur im Sommer bekleidet, aber unsere Familie hatte die Mittel, für Sommer und Winter grüne Kleider anzuschaffen. Nun aber kamen Holzhauer und es entstand eine große Umwälzung; unsere ganze Familie zersplitterte sich. Der Stammherr erhielt als Hauptmast Platz auf einem prächtigen Schiffe, das die Welt umsegeln konnte, wenn es wollte. Den anderen Zweigen wurden andere Stellen eingeräumt und wir haben nun die Aufgabe, der niederen Menge das Licht anzuzünden.“

      „Ich weiß ein anderes Lied zu singen!“ sagte der Eisentopf, an dessen Seite die Schwefelhölzer lagen. „Seit ich das Licht der Welt erblickte, bin ich viele mal gescheuert und gekocht worden. Ich sorge für das Dauerhafte und bin, eigentlich gesprochen, der erste hier im Hause. Meine einzige Freude ist, nach Tische rein und fein auf dem Gesimse zu liegen und mit den Kameraden vernünftig zu plaudern. Nehme ich aber den Wassereimer aus, der doch bisweilen auf den Hof hinunter kommt, so leben wir hier immer hinter zugemachten Thüren. Unser einziger Neuigkeitsbote ist der Marktkorb, aber der redet zu aufrührerisch über die Regierung und das Volk.“

      „Nun sprichst du zu viel!“ sagte das Feuerzeug und der Stahl schlug gegen den Feuerstein, daß Funken sprühten. „Wollen wir uns nicht einen lustigen Abend machen?“

      „Ja, lasset uns davon sprechen, wer der Vornehmste ist!“ sagten die Schwefelhölzer.

      „Nein, ich spreche nicht gern von mir selber!“ versetzte der Thontopf. „Ich schlage eine Abendunterhaltung vor. Ich will den Anfang machen und etwas erzählen; jeder teilt mit, was er erlebt hat. Da kann man sich so trefflich hineinfinden und es ist sehr lustig! Also hört: An der Ostsee bei den dänischen Buchten brachte ich meine Jugend bei einer stillen Familie zu; die Möbel wurden poliert, der Fußboden aufgewischt und alle vierzehn Tage wurden neue Vorhänge aufgesteckt!“

      „Wie anschaulich Sie doch erzählen!“ sagte der Haarbesen. „Man kann gleich hören, daß ein Frauenzimmer erzählt; es zieht sich etwas Reinliches hindurch!“

      „Ja, das fühlt man!“ sagte der Wassereimer und machte einen Satz, daß es auf dem Boden nur so klatschte!

      Der Topf fuhr fort zu erzählen und das Ende entsprach dem Anfange.

      Alle Teller klirrten vor Freude und der Haarbesen zog grüne Petersilie aus dem Sandloche und bekränzte den Topf, weil er wußte, er würde die andern dadurch ärgern und „bekränze ich ihn heute,“ dachte er, „so bekränzt er mich morgen!“

      „Nun will ich tanzen!“ sagte die Feuerzange und tanzte. „Werde ich nun auch bekränzt?“ fragte die Feuerzange und sie wurde es.

      „Das ist doch nur Pöbel!“ dachten

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