Три товарища / Drei Kameraden. Эрих Мария Ремарк

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Три товарища / Drei Kameraden - Эрих Мария Ремарк Легко читаем по-немецки

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weil er doch in Trauer war. Er schlug ein fahles Gelbgrau vor.

      »Ach was«, maulte die Schwarze, »ein Ford muß auffallend lackiert sein. Sonst sieht er nach nichts aus.«

      Sie schickte Blicke nach uns aus. Ein munteres Kind! Schließlich einigten sich beide auf Resedagrün. Das Mädchen wollte ein helles Verdeck dazu haben. Doch da wurde der Bäckermeister stark: Irgendwo sollte die Trauer herauskommen. Er setzte ein schwarzes Lederverdeck durch. Dabei machte er nebenbei noch ein Geschäft; denn er bekam das Verdeck ja gratis und Leder war teurer als Stoff. Die beiden gingen. Aber auf dem Hof gab es noch einen Aufenthalt. Die Schwarze hatte den Cadillac erblickt.

      »Sieh mal, Puppi, das ist ein Wagen! Fabelhaft! Das lass‘ ich mir gefallen!«

      Im nächsten Augenblick hatte sie die Tür schon offen und saß drin.

      »Das sind Sitze! Kolossal! Wie Klubsessel! Das ist was anderes als der Ford!«

      »Na, komm schon«, sagte Puppi mißmutig.

      Mit Mühe bekam der Bäcker sein schwarzes Juwel endlich aus dem Wagen und zog etwas gekränkt und stark verärgert ab. Wir sahen dem Paar nach.

      »Ein Mann von schnellen Entschlüssen!« sagte ich. »Reparierter Wagen – neue Frau – alle Achtung!«

      »Na«, meinte Köster, »an der wird er noch Freude haben.«

      »Otto, nimm Abschied von unserm Cadillac-Kinde! Es gehört nicht mehr uns.«

      Ich zog den Scheck heraus. Lenz fiel beinahe auseinander.

      »Doch nicht – was? Etwa – bezahlt?« flüsterte er heiser.

      »Was dachten Sie Anfänger denn?« fragte ich und schwenkte den Scheck hin und her. »Ratet!«

      »Vier!« rief Lenz mit geschlossenen Augen.

      »Vierfünf«, sagte Köster.

      »Fünf«, schrie Jupp von der Pumpe aus herüber.

      »Fünffünf«, sagte ich.

      Lenz riß mir den Scheck aus der Hand. »Unmöglich!«

      »Herr Lenz«, sagte ich, »der Scheck ist so sicher, wie Sie unsicher sind! Mein Freund Blumenthal ist für die zwanzigfache Summe gut. Mein Freund, verstehen Sie, bei dem ich morgen abend gefüllten Hecht esse.«

      »Du hast tadellos verkauft, Robby«, sagte Köster.

      »Gibst du mir fünfzig Mark Vorschuß?« fragte ich.

      »Hundert. Hast‘s verdient.«

      »Kinder, wir machen Schluß für heute!« schlug Köster vor. »Genug für einen Tag verdient! Wollen mit Karl‚ rausfahren und zum Rennen trainieren.«

      »Jupp«, sagte Otto lachend, »du kommst mit!«

      Wir fuhren zunächst zur Bank und gaben den Scheck ab. Lenz ruhte nicht, bis er wußte, daß er in Ordnung war. Dann hauten wir ab, daß die Funken aus dem Auspuff stoben.

      8

      Ich stand meiner Wirtin gegenüber.

      »Wo brennt‘s?« fragte Frau Zalewski.

      »Nirgendwo«, erwiderte ich. »Ich will nur meine Miete bezahlen.«

      Es war noch drei Tage zu früh, und Frau Zalewski fiel vor Erstaunen fast um.

      »Kann ich heute abend mal die beiden Brokatsessel aus Ihrem Salon haben?«

      »Gefällt Ihnen Ihr Zimmer nicht mehr?«

      »Doch. Aber Ihre Brokatsessel gefallen mir besser.«

      Ich erklärte ihr, daß ich vielleicht Besuch von einer Kusine bekäme und dazu das Zimmer gern etwas hübscher haben möchte. Sie lachte.

      »Kusine, und wann kommt die Kusine?«

      »Es ist noch gar nicht sicher«, sagte ich, »aber wenn sie kommt, natürlich früh, frühabends, zum Essen«.

      »Die Brokatsessel können Sie haben. Stellen Sie die roten Plüsch solange in den Salon.«

      »Danke schön. Morgen bringe ich alles zurück. Den Teppich auch.«

      »Teppich?« Sie drehte sich um. »Wer hat denn hier ein Wort vom Teppich gesagt?«

      »Ich. Und Sie auch, eben gerade.Der gehört doch dazu«, sagte ich. »Die Sessel stehen doch drauf.«

      Ich war dabei, meine Bude auszuschmücken. Nachmittags hatte ich mit Patrice Hollmann telefoniert. Sie war krank gewesen, und ich hatte sie fast eine Woche nicht mehr gesehen. Jetzt waren wir um acht Uhr verabredet, und ich hatte ihr vorgeschlagen, bei mir zu essen und nachher in ein Kino zu gehen. Die Brokatsessel und der Teppich wirkten pompös; aber die Beleuchtung dazu war schrecklich. Ich klopfte deshalb nebenan bei der Familie Hasse, um mir eine Tischlampe auszuleihen. Frau Hasse saß müde am Fenster. Ihr Mann war noch nicht da. Er arbeitete jeden Tag freiwillig ein bis zwei Stunden länger, um nur ja nicht entlassen zu werden.

      Sie holte mir die Lampe. Dann ging ich zu Erna Bönig, um mir ihr Grammophon zu holen. Erna kniete vor ihrem Koffer nieder und suchte mir eine Anzahl Platten heraus.

      »Wollen Sie Foxtrotts?« fragte sie.

      »Nein«, erwiderte ich. »Ich kann nicht tanzen.«

      Sie sah erstaunt auf. »Sie können nicht tanzen? Ja, was machen Sie dann, wenn Sie ausgehen? Ein Mann, der nicht tanzen kann, wäre bei mir abgemeldet.«

      »Aber es gibt ja auch noch andere Platten. Sie spielten da neulich eine sehr schöne – es war eine Frauenstimme mit so einer Art Hawaiimusik…«

      »Ah, die ist fabelhaft. ›Wie hab‘ ich nur leben können ohne dich…‹, nicht wahr?«

      »Richtig!«

      Ich packte aus, was ich zum Abendbrot eingekauft hatte, und machte alles zurecht, so gut ich konnte. Aus der Küche war keine Hilfe für mich zu erwarten. Aber es ging auch so, und bald kannte ich meine alte Bude nicht wieder in ihrem neuen Glanz. Die Sessel, die Lampe, der gedeckte Tisch – ich spürte, wie eine unruhige Erwartung sich in mir sammelte. Ich brach auf, obschon ich noch über eine Stunde Zeit hatte. Draußen wehte der Wind. Die Laternen brannten schon.

      Die Haustür klappte.

      »Hallo«, sagte Patrice Hollmann, »so tief in Gedanken?«

      »Nein, gar nicht! Aber wie geht es Ihnen? Sind Sie wieder gesund? Was haben Sie denn gehabt?«

      »Ach, nichts Besonderes. Erkältet und ein bißchen Fieber.«

      Sie sah gar nicht krank und angegriffen aus, Im Gegenteil, – ihre Augen waren mir noch nie so groß und strahlend erschienen, ihr Gesicht war ein wenig gerötet.

      »Sie sehen prachtvoll aus«, sagte ich. »Ganz gesund! Wir können eine Menge unternehmen.«

      »Das wäre schön«, erwiderte sie. »Aber heute geht es nicht. Ich kann heute nicht.«

      Ich

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