Три товарища / Drei Kameraden. Эрих Мария Ремарк

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Три товарища / Drei Kameraden - Эрих Мария Ремарк Легко читаем по-немецки

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style="font-size:15px;">      »Wirklich nicht? Kommen Sie.«

      Ich stieg aus, um sie ans Steuer zu lassen. Sie wurde aufgeregt.

      »Aber ich kann wirklich nicht fahren.«

      »Doch«, erwiderte ich. »Sie können es. Sie wissen es nur noch nicht.«

      Ich zeigte ihr, wie man schaltet und kuppelt. Sie hielt das Steuerrad fest und sah angespannt über die Straße.

      »Mein Gott, wir fahren ja viel zu schnell!«

      Ich blickte auf den Tachometer. »Sie fahren jetzt genau fünfundzwanzig Kilometer. Das sind in Wirklichkeit zwanzig.«

      »Mir kommt‘s vor wie achtzig.«

      Nach ein paar Minuten war die erste Angst überwunden. Wir fuhren eine breite, gerade Straße hinunter. Ich bekam Übergewicht, weil wir plötzlich Lehrer und Schüler geworden waren, und das nutzte ich aus.

      »Achtung«, sagte ich, »drüben steht ein Polizist!«

      »Soll ich anhalten?«

      »Dazu ist es jetzt zu spät.«

      »Und was passiert, wenn er mich erwischt? Ich habe doch keinen Führerschein.«

      »Dann kommen wir beide ins Gefängnis.«

      »Um Gottes willen!« Sie suchte erschreckt mit dem Fuß die Bremse.

      »Gas!« rief ich. »Gas! Wir müssen stolz und schnell vorbei. Das beste Mittel gegen das Gesetz ist Frechheit.«

      Der Polizist beachtete uns gar nicht. Das Mädchen atmete auf. Ich zog langsam die Bremse.

      »So, hier haben wir eine prachtvolle, leere Seitenstraße. Hier wollen wir nun mal richtig üben. Zunächst das Anfahren und das Halten.«

      Patrice Hollmann würgte ein paarmal den Motor ab. Sie knöpfte ihre Pelzjacke auf.

      »Mir wird warm dabei! Aber ich muß es lernen!«

      Sie saß aufmerksam am Steuer und beobachtete, was ich ihr vormachte. Nach einer halben Stunde wechselten wir die Plätze und ich fuhr zurück. Wir waren vertrauter miteinander geworden, als wenn wir uns gegenseitig unsere ganze Lebensgeschichte erzählt hätten.

      In der Nähe der Nikolaistraße hielt ich den Wagen wieder an. Wir standen gerade unter einer roten Kinoreklame.

      »So«, sagte ich, »jetzt haben wir uns ein Glas zu trinken verdient. Wo wollen wir das tun?«

      Patrice Hollmann überlegte einen Augenblick.

      »Gehen wir doch wieder in die hübsche Bar mit Segelschiffen«, schlug sie vor.

      In der Bar saß jetzt todsicher der letzte Romantiker. Ich sah schon sein Gesicht.

      »Ich glaube aber, es ist um diese Zeit sehr voll da«.

      Als wir ankamen, stieg ich rasch aus.

      »Ich schaue schnell mal nach. Bin gleich wieder da.«

      Es war kein Bekannter da, außer Valentin.

      »Sag mal«, fragte ich, »war Gottfried schon hier?«

      Valentin nickte. »Mit Otto. Sind vor‚ ner halben Stunde weggegangen.«

      »Schade«, sagte ich aufatmend. »Hätte sie gern getroffen.«

      Ich ging zum Wagen zurück. »Wir können es riskieren«, erklärte ich. »Zufällig ist es nicht so schlimm heute.«

      Zur Vorsicht jedoch parkte ich den Cadillac um die nächste Ecke im tiefsten Schatten. Aber wir saßen noch keine zehn Minuten, als Lenz an der Theke erschien. Valentin machte ihn auf mich aufmerksam. Gottfrieds Gesicht, als er uns erblickte, wäre eine hervorragende Studie für einen Filmschauspieler gewesen.

      »Hast du Fräulein Bomblatt schon nach Hause gebracht?« fragte ich, um ihn gleich zu neutralisieren.

      »Ja«, erwiderte er, ohne mit einem Wimperzucken zu verraten, daß er bis vor einer Sekunde von Fräulein Bomblatt nichts gewußt hatte. »Sie läßt dich grüßen, und du möchtest sie morgen früh gleich anrufen.«

      Das war ganz gut wiedergehauen. Ich nickte. »Werde ich machen. Hoffe doch, daß sie den Wagen kaufen wird.«

      Wir tranken ein paar Glas. Ich nur Sidecars, mit viel Zitrone. Gottfried war glänzend aufgelegt.

      »Ich war eben bei dir«, sagte er. »Wollte dich abholen. Hinterher war ich auf dem Rummelplatz. Da ist ein großartiges neues Karussell. Wollen wir mal hin?«

      Er sah Patrice Hollmann an. »Sofort!« erwiderte sie.

      »Ich liebe Karussells über alles!«

      »Dann wollen wir gleich aufbrechen«, sagte ich. Ich war froh, daß wir‚ rauskamen. Im Freien war die Sache einfacher.

      Nach dem Lunapark brachte ich das Mädchen nach Hause. Es war anders als das letztemal. Sie stand in der Tür und sah herrlich aus. Ich wäre gern mit ihr gegangen.

      »Gute Nacht«, sagte ich, »schlafen Sie gut.«

      »Gute Nacht.«

      Dann fuhr ich mit dem Cadillac los. Ich fühlte mich merkwürdig. Es war nicht wie sonst, wenn man mal abends auf ein Mädchen verrückt war. Es war viel mehr Zärtlichkeit dabei. Zärtlichkeit und der Wunsch, sich einmal ganz loslassen zu können. Fallen zu lassen, irgendwohin…

      Ich fuhr zu Lenz ins International. Es war fast leer. In einer Ecke saß Fritzi mit ihrem Freund, dem Kellner Alois. Sie stritten miteinander. Gottfried saß mit Mimi und Wally auf dem Sofa neben der Theke. Ich setzte mich neben Gottfried.

      »Ist ganz richtig, was du machst.«

      Ich war erleichtert, daß er es so einfach nahm.

      »Weißt du«, sagte ich dann, »ich habe keine Ahnung, was sie ist und so. Auch nicht, wie sie zu dem Binding steht. Hat er dir damals eigentlich was gesagt?«

      Er sah mich an. »Kümmert dich das was?«

      »Nein.«

      »Wollt‘ ich auch meinen. Der Mantel steht dir übrigens gut.« Ich errötete.

      »Brauchst nicht rot zu werden. Hast ganz recht.«

      Ich schwieg eine Weile.

      »Wieso, Gottfried?« fragte ich schließlich. Er sah mich an. »Weil alles andere Dreck ist, Robby. Weil es heute nichts gibt, was lohnt. Na, nun komm, setz dich an den Kasten da und spiel ein paar von den alten Soldatenliedern.«

      Ich spielte »Drei Lilien« und den »Argonnerwald«.

      7

      Zwei Tage später kam Köster eilig aus der Bude.

      »Robby, dein Blumenthal hat telefoniert. Du sollst um elf mit dem Cadillac zu ihm kommen. Er will eine Probefahrt machen.«

      »Mensch, Otto –

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