Himmel Der Zauber . Морган Райс
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Am meisten von allen jedoch liebte er Gwendolyn.
Thor sah auf sie herab und sah ihr Gesicht, mit so viel Liebe zu ihm aufsah. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Voller Scham und Abscheu erkannte er, dass er ihr mit dem Schwert gegenüberstand. Sein Körper brannte vor Schmach und Reue.
Er ließ das Schwert fallen. Dann ging er einen Schritt auf Gwen zu, ließ sich vor sie auf die Knie fallen, und umarmte sie.
Gwendolyn nahm ihn fest in die Arme, und er hörte ihr Schluchzen und spürte ihre Tränen, die seinen Nacken hinunter liefen.
Thor war überwältigt von Reue und er konnte nicht fassen, wie all das geschehen war. Die Erinnerung lag im Nebel. Er war heilfroh wieder er selbst zu sein, klar denken zu können und zurück bei seinen Leuten zu sein.
„Ich liebe Dich“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Ich werde dich immer lieben!“
„Ich liebe Dich von ganzem Herzen“, antwortete Thor.
Krohn kam zu ihnen hinüber gehinkt, winselte, und leckte Thor die Hand; Thor beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn auf die Nase.
„Es tut mir leid“, sagte Thor zu ihm, und erinnerte sich, dass er Krohn geschlagen hatte, als er Gwendolyn beschützen wollte. „Bitte vergib mir.“
Die Erde, die eben noch gebebt hatte, lag plötzlich wieder ruhig da.
„THORGRIN!“, durchschnitt ein Schrei di Luft.
Thor drehte sich um und sah Andronicus. Mit böser Miene und vor Wut rotem Gesicht trat er auf die Lichtung. Beide Armeen sahen in gespannter Stille zu, wie sich Vater und Sohn gegenüberstanden.
„Ich befehle dir!“, sagte Andronicus. „Töte sie! Töte sie alle! Ich bin dein Vater. Du gehorchst mir! Mir allein!“
Doch dieses Mal sah Thor Andronicus an und es fühlte sich anders an als zuvor. Etwas hatte sich in ihm verändert. Er sah Andronicus nicht mehr länger als seinen Vater, ein Familienmitglied, jemandem dem er gehorchen musste und für den er sein Leben geben würde. Er sah ihn als Feind, als das Monster, das er war. Er fühlte sich diesem Mann nicht mehr verbunden. Im Gegenteil: er spürte eine brennende Wut. Vor ihm stand der Mann, der den Angriff auf Gwendolyn befohlen hatte; der Mann, der seine Landsleute umgebracht hatte; der in sein Heimatland eingefallen war und es geplündert hatte; hier stand der Mann, der seinen Geist unter seine Kontrolle gebracht hatte, der ihn mit seiner finsteren Magie gefangen gehalten hatte.
Er liebte diesen Mann nicht, im Gegenteil. Mehr als alles andere wollte er ihn töten.
Thor spürte eine unbändige Wut in sich aufsteigen.
Langsam hob er sein Schwert auf, sah seinen Vater an, und stürzte sich ohne zu zögern auf ihn.
Andronicus sah Thor erschrocken an, als er mit hoch erhobenem Schwert auf ihn zu gerannt kam. Thor hielt das Schwert mit beiden Händen, holte aus und hieb nach Andronicus Kopf.
Im letzten Augenblick riss Andronicus seine riesige Kriegsaxt hoch drehte sich zur Seite und wehrte den Schlag mit dem eisernen Schaft der Axt ab.
Thor gab nicht nach: Wieder holte er mit dem Schwert aus, und wieder, und immer wieder. Funken flogen. Er wollte ihn töten. Doch jedes Mal wehrte ihn Andronicus mit seiner Axt ab. Das Scheppern ihrer Waffen schallte über die Ebene und die Krieger beider Armeen betrachteten gebannt das Schauspiel.
Thor schrie und stöhnte, setzte alles ein, was er je gelernt hatte und hoffte, seinen Vater töten zu können. Er musste es tun, für sich selbst, für Gwendolyn, für all jene, die jemals unter der Hand dieses Monsters leiden mussten.
Mit jedem Schlag wünschte sich Thor mehr als alles andere, seine Herkunft auszulöschen, seine Vergangenheit, und noch einmal von vorne anfangen zu können. Einen anderen Vater wählen zu können.
Andronicus wehrte Thors Schläge nur ab und griff nicht an. Er hielt sich offensichtlich zurück.
„Thorgrin!“, rief Andronicus zwischen zwei Schlägen. „Du bist mein Sohn. Ich will dich nicht verletzen. Ich bin dein Vater. Du hast mir das Leben gerettet. Ich will dass du lebst!“
„Und ich will dass du stirbst!“, schrie Thor.
Thor hieb immer wieder auf ihn ein, und trieb Andronicus trotz seiner Größe und Stärke über die Lichtung zurück. Andronicus griff immer noch nicht an. Es schien als hoffte er, dass Thornicus zurückkehren würde.
Doch diesmal würde er nicht zurückkommen. Thorgrin wusste endlich wer er war. Andronicus‘ Worte hatten keine Wirkung mehr auf ihn, und Thor würde lieber sterben, als das noch einmal zu erleben.
„Thorgrin, hör auf!“, schrie Andronicus. Funken flogen an seinem Gesicht vorbei, als er einen besonders harten Schlag mit der Axt abwehrte. „Du zwingst mich dazu dich zu töten. Und das will ich nicht. Du bist mein Sohn. Dich zu töten ist so, als ob ich einen Teil von mir selbst töten würde.“
„Dann töte dich selbst!“, knurrte Thor. „Doch wenn du das nicht willst, werde ich es gerne für dich tun!“
Mit einem lauten Schrei sprang Thor mit beiden Füssen gegen die Brust seines Vaters. Andronicus verlor das Gleichgewicht, stolperte ein paar Schritte zurück und fiel zu Boden.
Er blickte zu Thor auf, überrascht, dass das passieren konnte.
Thor stand über ihm und holte mit dem Schwert zum letzten Schlag aus.
„NEIN!“, kreischte eine Stimme. Es war eine grässliche Stimme, die klang, als käme sie direkt aus den tiefsten Tiefen der Hölle. Thor sah sich um und sah, dass ein Mann die Lichtung betreten hatte. Er trug einen langen scharlachroten Mantel und sein Gesicht war tief unter der Kapuze verborgen. Ein Grollen, das nicht von dieser Erde zu sein schien, kam unter der Kapuze hervor.
Es war Rafi.
Irgendwie hatte es Rafi nach dem Kampf mit Argon auf das Schlachtfeld zurück geschafft. Er stand da, und streckte beide Arme aus. Seine Ärmel rutschen zurück, als er die Arme hob, und entblößten seine blasse, faltige Haut, die aussah, als hätte sie nie die Sonne gesehen. Er gab ein fürchterliches Geräusch von sich, dem Knurren eines Tieres gleich, und als er seinen Mund weit aufriss wurde es lauter und immer lauter, bis es über das Schlachtfeld hallte und Thors Ohren schmerzen ließ.
Die Erde begann zu beben. Thor verlor das Gleichgewicht. Er folgte mit dem Blick Rafis Händen, und was er dann sah, würde er niemals vergessen:
Eine breite Spalte tat sich auf, die sich immer weiter fortsetzte und breite wurde. Krieger von beiden Seiten rutschten und fielen hinein. Unter panischen Schreien fielen sie in den Abgrund.
Ein orangefarbenes Leuchten kam aus dem Abgrund, und ein fürchterliches zischendes Geräusch, begleitet von Dampf und Nebel.
Eine Hand kam aus dem Abgrund und hielt sich am Rand fest. Die Hand war schwarz, wie verbranntes Holz und entstellt und eine grauenvolle Kreatur zog sich aus der Tiefe empor. Sie hatte menschliche Form, doch sie war schwarz und hatte große rote Augen, lange gelbe Fangzähne. Und eine schwarzen Schwanz. Ihr Körper