Himmel Der Zauber . Морган Райс

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Himmel Der Zauber  - Морган Райс Ring der Zauberei

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Sie konnte das nicht zulassen. Sie spürte den Wind auf ihrem kahlgeschorenen Kopf und sie stöhnte, als sie sich daran erinnerte, dass sie ihr die Haare abgeschnitten hatten, wie sie sie erniedrigt hatten. Sie würde jeden einzelnen von ihnen töten, wenn sie die Gelegenheit dazu bekäme.

      Als Romulus sie aus Andronicus Lager befreit hatte, hatte sie zunächst geglaubt, dass er sie vor einem schrecklichen Schicksal gerettet hatte.  Doch Romulus schien noch schlimmer als Andronicus zu sein. Sie war sich sicher, dass er sie töten würde, sobald sie die Brücke überquert hatten. Vielleicht würde er sie vorher sogar noch foltern.

      Sie musste einen Weg finden, wie sie ihm entkommen konnte.

      Romulus beugte den Kopf zu ihr herunter und flüsterte ihr mit seiner gutturalen Stimme ins Ohr:

      „Nicht mehr lange, Schätzchen. Nicht mehr lange.“, und ihre Haare sträubten sich.

      Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen. Luanda war keine Sklavin, mit der man tun konnte, was man wollte. Sie war die erstgeborene Tochter eines Königs. Königliches Blut floss durch ihre Adern, das Blut von Kriegern, und sie fürchtete niemanden. Sie würde alles tun was nötig war um einen Feind zu bekämpfen – jeden Feind – selbst wenn er so grotesk und mächtig war wie Romulus.

      Luanda sammelte ihre verbliebenen Kräfte und in einer schnellen Bewegung warf sie den Kopf in den Nacken fuhr herum und biss Romulus in den Hals. Sie biss mit aller Kraft zu bis sein Blut spritzte und er sie fallen ließ. Luanda sprang auf, drehte sich um und rannte davon, zurück über die Brücke in Richtung ihres Heimatlandes.

      Sie hörte seine schweren Schritte hinter sich. Er war viel schneller als sie gedacht hatte und als sie einen Blick zurück über ihre Schulter warf konnte sie sehen, dass in seinem Gesicht blanke Wut stand.

      Sie wandte den Blick wieder nach vorn auf den festen Boden, der nur noch zehn Meter von ihr entfernt war und rannte so schnell sie konnte.

      Nur wenige Schritte vom Brückenkopf entfernt spürte Luanda plötzlich einen fürchterlichen Schmerz in ihrem Rücken als Romulus sich auf sie stürzte und seinen Ellenbogen auf ihre Nacken heruntersausen ließ. Sie hatte das Gefühl, dass er sie zerschmetterte, als sie mit dem Gesicht voran im Dreck landeten. Einen Augenblick später war er über ihr und versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht. Er schlug sie so hart, dass ihr Kopf vom Boden abprallte und hart zurückfiel. Der Schmerz vibrierte durch ihren Kiefer, ihren ganzen Kopf und sie war am Rande der Bewusstlosigkeit.

      Luanda spürte, wie Romulus sie hochzerrte, sie hoch über seinen Kopf hob und auf das Brückengeländer zustürmte. Er schrie wie ein Tier als er vor dem Geländer stand und sich anschickte, sie herunterzuwerfen.

      Luanda blickte hinab in die Tiefe und war sich sicher, dass sie bald sterben würde.

      Doch Romulus hielt sie mit vor Wut und Anstrengung zitternden Armen in die Höhe, und schien zu überlegen. Natürlich hätte er sie am liebsten in der Luft zerrissen und über die Brüstung geworfen – doch das konnte er nicht tun. Er brauchte sie, damit er sein Schicksal erfüllen konnte.

      Schließlich ließ er sie herunter, umgriff ihre Taille noch fester als zuvor und eilte wieder auf die andere Seite des Canyons zu.

      Diesmal hing Luanda schlaff in seinen Armen, benebelt von den Schmerzen, und konnte nichts tun. Sie hatte es versucht – und war gescheitert.

      Nun war alles was ihr blieb, abzuwarten, was das Schicksal für sie vorherbestimmt hatte, Schritt für Schritt, als er sie über den Canyon trug und die wabernden Nebelschwaden sie einhüllten und genauso schnell wieder verschwanden. Luanda fühlte sich, als ob er sie in eine andere Welt brachte, an einen Ort, von dem sie nie wieder zurückkommen würde.

      Schließlich erreichten sie die andere Seite, und als Romulus den letzten Schritt machte, um die Brücke zu verlassen, vibrierte sein Mantel laut hörbar und glühte rot. Romulus ließ Luanda wie einen Sack Kartoffeln zu Boden fallen. Sie schlug mit dem Kopf voran auf und blieb regungslos liegen.

      Romulus Krieger standen am Rande des Brückenkopfes und starrten zur Brücke. Jeder von ihnen hatte Angst, dass er derjenige sein würde, der testen sollte, ob der Schild tatsächlich zerstört war.

      Romulus hatte die Nase voll, griff einen der wartenden Krieger, hob ihn hoch und warf ihn auf die Brücke, direkt in den unsichtbaren Schild hinein. Der Krieger hob seine Hände vors Gesicht und schrie – er war sich sicher, dass ihm nur wenige Augenblicke blieben.

      Doch diesmal geschah etwas anderes. Der Krieger flog in hohem Bogen durch die Luft und schlug hart auf der Brücke auf. Die Menge betrachtete gespannt wie er abrollte und liegen blieb. Er war am Leben.

      Die Krieger sahen sich ungläubig an und am meisten von allen schien derjenige von ihnen zu sein, der lebendig auf der Brücke hockte und sich den Staub von den Kleidern klopfte. Er war am Leben. Der Schild war zerstört.

      Romulus Armee jubelte und stürmte los. Sie schwärmten auf die Brücke in Richtung des Rings. Luanda kauerte sich an das Brückengeländer in der Hoffnung nicht von den Männern zertrampelt zu werden. Mit Schrecken sah sie zu, wie sie wie eine Herde wild gewordener Tiere sie auf ihre Heimat zustürmten.

      Ihre Heimat würde nie wieder so sein wie sie einmal gewesen war.

      KAPITEL DREI

      Reece stand am Rande der Lavagrube und starrte ungläubig hinein während die Erde unter seinen Füssen heftig bebte. Er konnte kaum fassen, was er gerade getan hatte. Seine Muskeln schmerzten noch immer von der Last des Felsblocks, von der Anstrengung, als sie ihn mitsamt dem Schwert des Schicksals in die Grube geworfen hatten.

      Er hatte gerade eben die mächtigste Waffe innerhalb des Rings zerstört, die Waffe um die sich die Legenden rankten, das Schwert, das seit Generationen in seiner Familie war, die Waffe des Auserwählten, die Quelle des Schildes. Er hatte es in die Lavagrube geworfen und mit eigenen Augen angesehen, wie es schmolz, in einen rotglühenden Feuerball aufging und im Nichts verschwand.

      Für immer verloren.

      Der Boden hatte seitdem unaufhörlich gebebt. Reece und die anderen, die mit ihm um die Lavagrube herum standen hatte Mühe, die Balance zu halten. Als er langsam von der Grube zurückwich hatte er das Gefühl, als ob die Welt um ihn zusammenbrach. Was hatte er nur getan? Hatte er den Schild zerstört? Den Ring? Hatte er etwa gerade den größten Fehler seines Lebens gemacht?

      Reece versuchte sich zu beruhigen indem er sich einredete, dass er keine andere Wahl gehabt hatte. Der Felsblock mit dem Schwert war schlicht und einfach zu schwer gewesen, als dass sie ihn so einfach hätten davontragen können. Ganz zu schweigen davon, dass sie ihn nie die Felswand hinaufbekommen hätten. Wie hätten sie außerdem mit der Last auf den Schultern vor diesen Wilden fliehen sollen? Er war in einer verzweifelten Situation gewesen. Und verzweifelte Situationen verlangen nach verzweifelten Maßnahmen.

      Ihre verzweifelte Situation hatte sich noch nicht verändert. Reece hörte die Schreie um sich herum die von tausenden dieser kleinen Kreaturen kamen, die nervenaufreibend mit den Zähnen klapperten, knurrten und lachten. Sie klangen wie ein Heer von Schakalen.

      Sie hatten sie verärgert; sie hatten ihr wertvolles Objekt gestohlen und nun wollten sie Rache.

      So schlimm die Situation Augenblicke zuvor schon war, sie wurde immer schlimmer. Reece sah die anderen – Elden, Indra, O’Connor, Conven, Krog und Serna – die sich verzweifelt umsahen. Tausende von Faws kamen aus allen Richtungen auf sie zu gestürmt. Reece hatte dafür gesorgt, dass niemand das Schwert auf die andere Seite des Canyons bringen konnte. Doch er hatte nicht darüber hinaus gedacht. Er hatte keinen Plan,

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