Himmel Der Zauber . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Himmel Der Zauber - Морган Райс страница 8
„Argon!“, rief sie und schüttelte ihn. „Argon ich bin es! Alistair! Wach auf! Bitte wach auf!“ Doch Argon reagierte nicht und die Schlacht um sie herum wurde immer verbissener.
„Argon, ich flehe dich an! Wir brauchen dich. Ich kann Rafis Magie nicht alleine bekämpfen. Ich habe nicht deine Fähigkeiten. Bitte, bitte, komm zurück! Für den Ring. Für Thorgrin. Für Gwendolyn!“
Alistair schüttelte ihn, doch er reagierte nicht.
In ihrer Verzweiflung kam ihr eine Idee. Sie legte beide Hände auf seine Brust, schloss ihre Augen und konzentrierte sich. Sie fokussierte was auch immer von ihrer Energie übrig war und spürte wie langsam ihre Hände warm wurden. Sie öffnete die Augen und ein blaues Leuchten ging von ihren Händen aus, das sich über seine Brust und seine Schultern ausbreitete. Bald hüllte es seinen ganzen Körper ein. Alistair nutzte einen alten Zauber zur Heilung von Kranken. Es kostete sie ihre letzte Kraft und sie spürte, wie die Energie ihren Körper verließ. Sie fühlte sich schwach und wünschte sich von ganzem Herzen, dass Argon aufwachen würde.
Alistair sank erschöpft neben Argon zu Boden. Sie lag neben ihm und war zu schwach sich zu bewegen. Sie spürte eine Bewegung neben sich und zu ihrer großen Freude sah sie, dass Argon erwachte. Er setzte sich auf und sah sie an. Seine Augen strahlten mit einem Leuchten, das ihr Angst machte. Er sah sie ausdruckslos an, griff nach seinem Stab und stand auf. Er griff mit einer Hand nach ihrer und zog sie ohne große Mühe auf die Beine. Während er ihre Hand hielt, spürte sie, wie ihre Energie zurückkehrte.
„Wo ist er?“, fragte Argon.
Argon wartete nicht auf eine Antwort. Er wusste genau wohin er gehen musste.
Ohne ein weiteres Wort ging er los und verschwand unter den Kämpfenden.
Alistair konnte nicht fassen, dass er einfach so mitten unter die Krieger marschierte. Doch dann sah sie es. Der magische Schild, der ihn schon zuvor geschützt hatte, schloss ihn auch jetzt wie eine Seifenblase ein. Alistair blieb dicht an seiner Seite und sie liefen so sicher über das Schlachtfeld, als würden sie an einem sonnigen Tag im Park spazieren gehen.
Sie liefen stumm Seite an Seite und Alistair hatte Mühe mit ihm mitzuhalten.
Schließlich blieb er mitten auf dem Schlachtfeld auf einer kleinen Lichtung stehen. Auf der anderen Seite stand Rafi. Er hielt immer noch beide Arme ausgestreckt, und sang seinen Zauber. Argon hob seine Hand hoch über seinen Kopf und blickte mit weit geöffneten Augen gen Himmel.
„RAFI!“, schrie er. Es war eine Herausforderung.
Seine Stimme übertönte den Lärm der Schlacht und hallte von den Hügeln wider.
Während Argon schrie, teilten sich über ihm die Wolken und ein weißes Leuchten senkte sich vom Himmel herab auf seine Hand, als ob es ihn mit dem Himmel verbinden würde. Das Leuchten wurde stärker und immer stärker, wie ein Tornado, und hüllte bald alles um ihn herum ein.
Wind kam auf und wurde immer stärker und Alistair sah erstaunt zu, wie der Boden unter ihren Füssen zu beben begann und der Riss in der Erde sich langsam Zentimeter um Zentimeter verschloss.
Als sich der Spalt schloss, schrien dutzende von Untoten, die zerquetscht wurden, als sie gerade herauskriechen wollten.
Binnen weniger Augenblicke rutschten hunderte von Untoten zurück in die Tiefe aus der sie gekommen waren und der Spalt schloss sich immer weiter.
Die Erde erzitterte ein letztes Mal, und als der Spalt sich endgültig verschlossen hatte wurde es still. Die schrecklichen Schreie der Untoten hallten über das Schlachtfeld und verstummten schließlich.
Für einen Augenblick war es absolut still. Alle Krieger sahen sich um und versuchten zu verstehen was gerade geschehen war.
Rafie schrie wütend auf als er Argon entdeckte.
„ARGON!“, zischte er.
Die Zeit war gekommen für die letzte Auseinandersetzung der beiden Giganten.
Rafi stürmte auf die Lichtung und hielt seinen roten Stab in die Höhe. Argon zögerte nicht und betrat seinerseits die Lichtung. Sie trafen sich in der Mitte und hatten beide ihre Stäbe hoch über ihre Köpfe erhoben. Ein weißer Blitz schoss in die Luft als sie aufeinandertrafen.
Sie tauschten Schlag um Schlag aus, griffen einander an und wehrten einander ab. Blitze schossen in alle Richtungen. Der Boden erzitterte unter ihren Schlägen und Alistair konnte die grenzenlose Energie in der Luft spüren.
Schließlich fand Argon seine Gelegenheit, schlug mit seinem Stab von unten gegen Rafis und zerschmetterte ihn.
Die Erde bebte.
Argon trat einen Schritt vor, hob seinen Stab mit beiden Händen hoch über seinen Kopf und rammte ihn Rafi durch die Brust.
Rafi schrie fürchterlich und unzählige winziger Fledermäuse flogen aus seinem Mund. Für einen Augenblick färbte sich der Himmel schwarz, als sich tief dunkle Wolken über Rafi sammelten und zu Boden sanken. Die Wolken erfassten Rafi und zerrten ihn hoch in die Luft einem schrecklichen Schicksal entgegen, das sich Alistair lieber nicht ausmalen wollte.
Rafi war tot.
Argon stand schwer atmend in der Stille.
Plötzlich schrien die Untoten, die noch auf dem Schlachtfeld verblieben waren auf und einer nach dem anderen zerfiel vor den Augen der Krieger zu Asche. Bald waren von Rafis Zauber nur noch kleine graue Aschehäufchen übrig.
Alistair ließ den Blick über das Schlachtfeld schweifen und sah, dass es noch einen letzten Kampf gab, den es auszutragen galt. Auf der anderen Seite der Lichtung stand Thorgrin, ihr Bruder. Bereits ihrem Vater Andronicus gegenüber. Sie wusste, dass in diesem Kampf einer der beiden Männer sterben musste: ihr Bruder oder ihr Vater.
Sie betete, dass ihr Bruder als Sieger hervorgehen würde.
KAPITEL FÜNF
Luanda lag zu Romulus Füssen und sah mit Schrecken zu, wie tausende von Empirekriegern auf die Brücke stürmten und jubelten als sie in den Ring eindrangen. Sie fielen in ihre Heimat ein, und sie konnte nichts dagegen tun, sondern war dazu verdammt, hilflos dazusitzen und zuzusehen. Sie fragte sich, ob all das ihre Schuld war. Sie fühlte sich verantwortlich für die Zerstörung des Schilds.
Luanda drehte sich um und sah am die Flotte des Empire am Horizont. So weit das Auge reichte segelten sie dicht an dicht auf das Ufer zu. Bald würden Millionen von Kriegern landen und ihr Volk erledigt. Der Ring war erledigt. Aus und vorbei.
Luanda schloss ihre Augen und schüttelte den Kopf. Es hatte eine Zeit gegeben zu der sie so wütend auf Gwendolyn und ihren Vater gewesen war, dass sie mit Freuden der Zerstörung des Rings zugesehen hätte. Doch seitdem Andronicus sie betrogen hatte und sie so respektlos behandelt hatte, seit er sie vor allen Leuten geschlagen und ihr den Kopf geschoren hatte, hatte sie ihre Einstellung geändert. Sie war zu der Erkenntnis gekommen wie falsch, wie naiv ihr eigenes Streben nach Macht gewesen war. Jetzt würde sie alles geben, um ihr altes Leben zurückzubekommen. Alles was sie nun wollte war Frieden und Behaglichkeit. Sie hatte keine Ambitionen mehr, die Macht zu ergreifen. Sie wollte einfach nur überleben und ihre Fehler wiedergutmachen.
Doch während sie dem Aufmarsch der Empirekrieger zusah erkannte Luanda, dass es zu spät war. Ihre geliebte Heimat würde zerstört werden und sie konnte nichts dagegen tun.