Himmel Der Zauber . Морган Райс
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„Ich hasse dich!“, zischte Krog.
„Gut. Ich mag dich auch nicht.“, sagte Indra unbeeindruckt.
Reece sah Conven an, der triefend nass vor ihm stand und wunderte sich über seine Kühnheit. Conven sah ihn ausdruckslos an und Reece bemerkte erschrocken, dass sich ein Fouren in seinem Arm festgebissen hatte. Reece konnte nicht fassen, wie ruhig Conven war: er griff langsam mit der anderen Hand danach, riss ihn los und warf ihn zurück ins Wasser.
„Tut das nicht weh?“
Conven zuckte mit den Schultern.
Reece machte sich mehr Sorgen denn je; auch wenn er Convens Mut bewunderte, konnte er nicht glauben, dass er so leichtsinnig war. Er hatte sich mit dem Kopf voran in einen Schwarm dieser gefährlichen Kreaturen gestürzt ohne auch nur darüber nachzudenken.
Auf der anderen Seite des Flusses standen hunderte von Faws. Sie klapperten wütend mit ihren Zähnen, schimpften und ballten ihre Fäuste.
„Wir sind in Sicherheit“, sagte O’Connor.
Centra schüttelte den Kopf.
„Nur für den Moment. Diese Faws sind schlau. Sie wissen, wo der Fluss eine Biegung macht. Sie werden den langen Weg nehmen und auf unsere Seite kommen. Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir müssen uns beeilen.“
Sie folgten Centra als er weiter durch die Schlammfelder rannte, vorbei an kochenden Geysiren, und einem Weg folgte, den nur er sah.
Sie rannten immer weiter, bis sich endlich der Nebel etwas lichtete und Reece mit Freuden die glänzende Canyonwand vor sich sah.
Er blickte hinauf, und sie war furchteinflößend hoch. Er hatte keine Ahnung, wie sie es nach oben schaffen sollten.
Reece und die anderen standen vor der Felswand und blickten sorgenvoll nach oben. Von hier unten wirkte sie noch bedrohlicher als sie schon auf dem Weg herunter auf sie gewirkt hatte. Er sah sich um, sah wie mitgenommen sie alle waren und fragte sich, ob sie es schaffen konnten. Sie waren erschöpft, hatten alle irgendwelche Blessuren und waren vollkommen außer Atem. Ihre Hände und Füße waren wund. Wie sollten sie an der senkrechten Wand hochklettern, wenn es schon fast alles von ihnen verlangt hatte, daran herunterzuklettern?
„Ich kann nicht mehr“, sagte Krog mit erstickter Stimme.
Reece fühlte sich genauso, doch er wagte nicht, es auszusprechen.
Sie saßen fest. Sie waren den Faws für eine Weile entkommen. Bald würden sie sie finden, und töten. All die Anstrengungen, all die Mühen – umsonst.
Reece hatte keine Lust zu sterben. Nicht an diesem Ort. Wenn er schon sterben musste, wollte er es dort oben tun, auf seinem Land, mit Selese an seiner Seite. Wenn ihm doch nur die Chance zur Flucht gewährt werden würde.
Reece hörte ein Geräusch, fuhr herum und sah die Faws, die sich vielleicht hundert Meter entfernt durch das Dickicht anschlichen, tausende von ihnen. Sie hatten den Fluss offensichtlich schon umgangen und kamen schnell näher.
Reece und seine Freunde zogen ihre Waffen.
„Es gibt keinen Ausweg mehr“, sagte Centra.
„Dann werden wir bis zum letzten Atemzug kämpfen.“, rief Reece fest entschlossen.
„Reece!“, hörte er eine Stimme.
Reece blickte an der Felswand hinauf, und als sich die Nebelschwaden für einen Augenblick verzogen, sah er sie. Zuerst dachte er, dass er es sich nur einbildete. Es konnte nicht sein. Dort oben, nicht weit von ihm, war die Frau, die zu sehen er sich in den letzten Minuten am meisten gewünscht hatte.
Selese.
Was machte sie hier? Wie war sie hierher gekommen? Und wer war die Frau neben ihr? War das Illepra, die königliche Heilerin?
Die beiden hingen an einem langen, dicken Seil, das sie sich um ihre Hüften gewickelt hatten. Sie kamen schnell herunter und Selese warf ihm das Ende des Seils zu. Der erhoffte Ausweg landete direkt vor seinen Füssen.
Sie zögerten keinen Augenblick, und binnen weniger Augenblicke kletterten sie an dem Seil hoch. Reece ging zuletzt und zog das Ende des Seils mit sich, damit die Faws es nicht greifen konnten.
Als er nur wenige Meter über dem Boden in der Felswand hing erschienen die Faws, sprangen hoch, und versuchten seine Füße zu erreichen – doch Reece war gerade außer Reichweite.
Er hielt an als er Selese erreichte, die auf einem Vorsprung auf ihn wartete, lehnte sich zu ihr hinüber und küsste sie.
„Ich liebe dich“, sagte Reece aus tiefstem Herzen.
„Und ich liebe dich!“, antwortete sie.
Die beiden kletterten den anderen hinterher die Felswand hinauf, immer höher und höher. Bald würde sie zu Hause sein. Reece konnte es kaum glauben.
Zu Hause.
KAPITEL VIER
Alistair bahnte sich ihren Weg über das chaotische Schlachtfeld, vorbei an den Kriegern die gegen die Armee der Untoten um ihr Leben kämpften. Schreie und Stöhnen hallten durch die Luft als die Krieger die schwarzen Ghouls töteten und umgekehrt. Die Silver, die MacGils und die McClouds kämpften tapfer – doch sie waren weit in der Unterzahl. Für jeden Untoten, den sie töteten kamen drei neue nach. Es war nur eine Frage der Zeit bis die Kreaturen aus der Hölle ihre Krieger in die Knie zwingen würden.
Alistair beeilte sich und rannte über das Schlachtfeld. Ihre Lungen brannten. Sie sprang zur Seite und wich einem Untoten aus der sie mit seinen scharfen Krallen am Arm verletzte. Sie hatte keine Zeit zu kämpfen. Sie musste Argon finden.
Sie rannte dorthin, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte, als er gegen Rafi gekämpft hatte. Sie betete, dass er nicht vor Erschöpfung gestorben war, dass sie ihn finden und aufwecken konnte bevor alles zu spät war.
Ein Untoter stellte sich ihr in den Weg, doch sie streckte ihm nur ihre Hand entgegen: ein weißes Leuchten schoss hervor, traf ihn in die Brust und er flog in hohem Bogen zurück.
Fünf weitere kamen auf sie zu, doch das Licht wurde schwächer und es gelang ihr nur einen auszuschalten, während die anderen weiter auf sie zu schlurften. Sie war erschöpft, und stellte überrascht fest, dass ihre Kräfte ihr nicht mehr gehorchten.
Alistair bereitete sich auf den Angriff vor, als Krohn fauchend und knurrend neben ihr auftauchte und einen von ihnen ansprang. Die anderen richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihn und Alistair wusste, dass das ihre Chance war. Sie versetzte dem, der ihr am nächsten war einen Schlag mit dem Ellenbogen in den Hals und rannte los.
Sie bahnte sich ihren Weg durch das Chaos, und musste verzweifelt mitansehen, wie ihre Leute immer weiter zurück getrieben wurden. Alistair erreichte den Ort, an dem sie Argon zuletzt gesehen hatte. Sie sah sich um, und fand ihn schließlich zwischen den Toten. Er lag zusammengekrümmt da und hatte mit einem Zauber einen Schild errichtet, der die anderen von ihm fernhielt. Er schien bewusstlos zu sein und als Alistair ihn erreichte, betete sie, dass er noch am Leben war.
Als sie näher kam, spürte sie, wie sie seinen Schild durchdrang und fühlte sich sicher. Sie kniete sich neben ihn und holte tief Luft. Es war, als ob sie Zuflucht im Auge des Sturms gefunden hatte.
Doch