Der Eid Der Brüder . Морган Райс

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Der Eid Der Brüder  - Морган Райс Ring der Zauberei

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Beispiel folgte, einen weiteren angreifen, während Akorth sich auf einen weiteren stürzte und Fulton den letzten, den kleinsten der Gruppe angriff. Godfrey sah entnervt, wie Fulton sein Ziel verfehlte und stattdessen stöhnend zu Boden stolperte.

      Godfrey schlug einen nieder, und hielt einen weiteren fest, doch er verfiel in Panik, als der kleinste davonlief und im Begriff war, um die Ecke zu biegen. Er beobachtete aus dem Augenwinkel wie Ario ruhig vortrat, einen Stein aufhob, ihn in der Hand wog und dann warf.

      Ein perfekter Wurf traf den Finianer an der Schläfe, als er gerade um die Ecke biegen wollte, und ließ ihn zu Boden gehen. Ario rannte zu ihm hinüber, zog ihm seinen Mantel aus und zog ihn an – offensichtlich hatte er Godfreys Plan verstanden.

      Godfrey, der immer noch mit dem anderen Finianer kämpfte, konnte ihm schließlich seinen Ellbogen ins Gesicht rammen und ihn KO schlagen. Merek würgte seinen lange genug, sodass er das Bewusstsein verlor und Godfrey beobachtete, wie sich Merek auf den letzten Finianer rollte und ihm einen Dolch an die Kehle drückte.

      Godfrey wollte Merek gerade zurufen, aufzuhören, als eine Stimme ihm zuvorkam.

      „Nein!“, befahl eine barsche Stimme.

      Godfrey blickte auf und sah, dass Ario über Merek stand und ihn missmutig ansah.

      „Töte ihn nicht!“, befahl Ario.

      Merek sah ihn finster an.

      „Tote Männer reden nicht“, sagte Merek. „Wenn ich ihn gehen lasse, sterben wir alle.“

      „Egal!“, sagte Ario. „Er hat dir nichts getan. Er wird nicht getötet.“

      Trotzig stand Merke auf und sah Ario an.

      „Du bist halb so groß wie ich, Junge“, zischte Merek. „Und ich habe einen Dolch. Fordere mich nicht heraus.“

      „Vielleicht bin ich halb so groß wie du“, antwortete Ario ruhig. „Doch ich bin doppelt so schnell. Greif mich an und ich werde dir den Dolch abnehmen und dir den Hals aufschlitzen, bevor du fertig ausgeholt hast.“

      Godfrey war erstaunt über den verbalen Schlagabtausch besonders, weil Ario so ruhig war. Es war surreal. Er blinzelte nicht, bewegte keinen Muskel und sprach, als hätte er die ruhigste Konversation auf Erden. Und das machte seine Worte noch überzeugender.

      Merek musste derselben Meinung gewesen sein, denn er bewegte sich nicht. Godfrey wusste, dass er sie unterbrechen musste, und zwar schnell.

      „Das ist nicht der Feind.“, sagte Godfrey, und ergriff Mereks Handgelenk mit dem Dolch. „Der Feind ist da draußen. Wenn wir gegeneinander kämpfen, haben wir keine Chance.“

      Glücklicherweise senkte Merek seine Hand und steckte den Dolch weg.

      „Beeilt euch jetzt. Entkleidet sie und legt ihre Kleider an. Wir sind jetzt Finianer.“

      Sie zogen die Finianer aus und warfen sich ihre leuchtend roten Umhänge mit den Kapuzen um.

      „Das ist lächerlich“, sagte Akorth.

      Godfrey sah ihn an und sah, dass sein Bauch zu dick und er zu groß war; der Umhang war zu kurz für ihn und reichte ihm gerade mal bis zu den Waden.

      Merek kicherte.

      „Hättest vielleicht ein Bier weniger trinken sollen“, sagte er.

      „Ich zieh das nicht an!“, sagte Akorth.

      „Das ist keine Modenschau“, sagte Godfrey. „Willst du dich lieber erwischen lassen?“

      Akorth fügte sich mürrisch.

      Godfrey stand da und betrachtete seine Gruppe. Alle trugen sie die roten Mäntel, doch sie waren in einer fremden Stadt, umgeben von Feinden. Ihre Chancen waren bestenfalls gering.

      „Was jetzt?“, fragte Akorth.

      Godfrey drehte sich um und blickte in Richtung der Hauptstraße. Er wusste, dass die Zeit reif war.

      „Lasst uns gehen und uns ein wenig in Volusia umsehen.“

      KAPITEL FÜNF

      Thor stand am Bug eines kleinen Segelschiffs. Reece, Selese, Elden, Indra, Matus und O’Connor saßen hinter ihm. Keiner von ihnen ruderte, denn ein mysteriöser Wind und die Strömung machten alle Bemühungen vergeblich. Er würde sie schon irgendwo hintreiben, und kein noch so angestrengtes Rudern oder Segeln änderte etwas daran. Thor blickte zurück über seine Schulter, und betrachtete die massiven schwarzen Klippen des Landes der Toten, von denen sie sich immer weiter entfernten, und fühlte sich erleichtert. Es war an der Zeit, nach vorn zu blicken, Guwayne zu finden, und ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen.

      Thor blickte hinter sich und bemerkte, dass Selese neben Reece im Boot saß und seine Hand hielt. Der Anblick war befremdlich. Thor war hoch erfreut, sie zurück im Land der Lebenden zu haben und froh, seinen besten Freund so glücklich zu sehen. Doch er musste zugeben, dass es ein unheimliches Gefühl war, sie zu sehen. Da saß Selese, die tot gewesen war, und nun wieder am Leben war. Er fühlte sich, als hätten sie irgendwie die natürliche Ordnung verändert. Als er sie genauer ansah, bemerkte er, dass sie durchscheinend, ätherisch war, und auch wenn sie wirklich in Fleisch und Blut hier war, konnte er sich nicht dazu bringen, sie als etwas anderes als eine Tote zu betrachten. Er fragte sich, ob sie wirklich für immer zurückgekehrt war, oder wie lange sie bei Reece bleiben würde, bis sie zurückkehrte.

      Doch Reece sah es offensichtlich anders. Er war bis über beide Ohren in sie verliebt und seit langem nicht mehr so glücklich gewesen. Thor konnte ihn verstehen: Wer würde nicht zu gerne die Dinge, die schief gelaufen waren, richtigstellen, Fehler der Vergangenheit wieder gutmachen und jemanden wiedersehen, von dem man gedacht hatte, dass man ihn nie wiedersehen würde? Reece hielt ihre Hand fest, blickte in ihre Augen und sie streichelte sein Gesicht, während er sie küsste.

      Thor bemerkte, dass die anderen verloren aussahen, als ob sie in den Tiefen der Hölle gewesen waren, an einem Ort, den sie nur schwer wieder vergessen konnten. Wie unsichtbare Spinnweben lastete es schwer auf ihnen, und auch Thor spürte es, und musste immer wieder die Erinnerungen abschütteln. Sie waren umgeben von einer Aura des Schwermuts und betrauerten alle den Verlust von Conven. Besonders Thor zermarterte sich das Gehirn, ob er nicht irgendetwas hätte tun können, um ihn von seiner Entscheidung abzubringen. Thor blickte hinaus aufs Meer ließ den Blick über das endlose Meer und den grauen Horizont schweifen und fragte sich, wie Conven nur diese Entscheidung hatte treffen können. Er verstand seine tiefe Trauer um seinen Bruder doch Thor hätte nie denselben Schritt getan. Thor trauerte um Conven, der immer bei ihm gewesen war, seit seinen ersten Tagen in der Legion. Thor erinnerte sich daran, wie er ihn im Gefängnis besucht hat, ihn mit einer zweiten Chance zurück ins Leben geholt hatte, all seine Versuche, ihn aufzumuntern und ihn ins hier und jetzt zurückzuholen.

      Doch Thor erkannte, dass es ihm, egal was er getan hatte, nie ganz gelungen war, Conven zurückzubringen. Ein Teil von Conven war immer bei seinem Bruder. Thor erinnerte sich an den Blick auf Convens Gesicht als er zurückgeblieben war. Es war kein Ausdruck des Bedauerns, es war echte Freude. Thor spürte, dass er glücklich war. Und er wusste, dass er es nicht zu sehr bedauern sollte. Conven hatte seine Entscheidung getroffen, und das war mehr, als die meisten Menschen auf dieser Welt je bekamen. Und schließlich wusste Thor, dass sie sich wiedersehen würden. Vielleicht würde Conven derjenige sein, der ihn begrüßte, wenn er starb. Der Tod stand ihnen allen bevor. Vielleicht nicht heute oder morgen. Doch eines Tages.

      Thor

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