Schwur des Ruhms . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Schwur des Ruhms - Морган Райс страница 7
„Das sind schlaue Pferde.“, sagte O’Connor. „Ich habe sie gut trainiert. Sie werden auf meinen Befehl hin nach Hause zurückkehren.“
O’Connor pfiff in einem hohen Ton.
Auf einmal drehten sich alle Pferde um und galoppierten davon, über den Sand und in den Wald hinein, zurück in Richtung des Rings.
Thor wandte sich um und sah seine Brüder an, dann das Schiff, dann den Ozean, der vor ihnen Lag. Ohne Pferde gab es keinen Weg zurück mehr, nur nach vorn. Die Realität fand ihren Weg in Thors Bewusstsein. Sie waren wirklich auf sich alleine gestellt. Sie hatten nichts außer diesem Boot, auf dem sie den Ring womöglich für immer verlassen würden. Ein Zurück gab es jetzt nicht mehr.
„Und wie sollen wir das Boot jetzt ins Wasser bekommen?“, wollte Conval wissen und alle blickten 5 Meter auf den Schiffsrumpf hinab. Ein kleiner Teil wurde von den Wellen des Tartuvianischen Meers umspült, doch der größte Teil steckte im Sand fest.
„Hier rüber!“, sagte Conven.
Sie eilten zur anderen Seite, wo eine dicke Eisenkette über die Reling hing, an deren Ende eine riesige Eisenkugel im Sand lag.
Conven zerrte an der Kette, er stöhnte und mühte sich ab, doch er konnte sie nicht anheben.
„Sie ist zu schwer.“, grunzte er
Conval und Thor griffen mit zu und halfen, und als alle drei gemeinsam an der Kette zogen war Thor überrascht vom Gewicht der Kugel. Sie schafften es nur sie etwas mehr als einen Meter anzuheben und ließen sie wieder in den Sand fallen.
„Lasst mich helfen.“, sagte Elden und trat vor.
Elden, der weitaus massiger als alle anderen gebaut war und sie um einiges überragte, griff alleine nach der Kette und schaffte es die Kugel ohne weitere Hilfe anzuheben. Thor war erstaunt. Die anderen griffen mit zu und gemeinsam zogen sie den Anker Zentimeter um Zentimeter nach oben, bis sie ihn endlich über die Reling an Deck wuchten konnte.
Das Boot begann sich zu bewegen. Es rollte ein wenig in den Wellen, doch blieb nach wie vor im Sand stecken.
„Die Pfähle!“, bemerkte Reece.
Thor drehte sich um, sah zwei hölzerne Pfähle, jeder fast sieben Meter lang, die an der Seite des Bootes befestigt waren und erkannte, wozu sie gut waren.
Reece und er griffen einen während Conval und Conven den anderen übernahmen.
„Sobald wir uns abgestoßen haben“, rief Thor, „setzt ihr die Segel!“
Sie rammten die Pfähle in den Sand und stießen das Boot mit aller Kraft ab; Thor ächzte vor Anstrengung. Langsam Zentimeter um Zentimeter begann sich das Boot zu bewegen. Zur gleichen Zeit liefen Elden und O’Connor zur Mitte des Bootes und zogen an den Seilen um die Segel zu setzen. Eines nach dem anderen. Thor und die anderen drückten und schoben die Pfähle in den Sand und kämpften mit all ihrer Kraft um das Boot aus dem Sand zu frei zu bekommen. Die Segel stiegen höher und begannen, sich im Wind zu blähen. Endlich begann das Boot unter ihnen zu schaukeln und glitt ins Wasser, wo es schwerelos auf den Wellen zu tanzen begann.
Thors Muskeln zitterten vor Anstrengung. Elden und O’Connor hatten alle Segel gesetzt und bald trieben sie auf das offene Meer zu.
Sie alle jubelten vor Freude, als sie die Pfähle wieder an Ort und Stelle verstauten und halfen Elden und O’Connor dabei, die Seile zu sichern. Krohn maunzte aufgeregt neben ihnen. Das Boot trieb ziellos vor sich hin und Thor beeilte sich, das Steuerrad zu besetzen, O’Connor an seiner Seite.
„Willst du das Steuer übernehmen?“, fragte Thor O’Connor.
Der grinste breit. „Liebend gerne!“
Sie nahmen Fahrt auf und kreuzten, den Wind im Rücken, auf den gelben Wassern des Tartuvianischen Meeres. Thor nahm einen tiefen Atemzug. Endlich waren sie auf dem Weg.
Thor ging an den Bug, wo Reece stand und Krohn drängte sich zwischen sie und lehnte sich an Thors Bein, während Thor anfing, sein weiches weißes Fell zu streicheln. Krohn leckte Thors Hand, und der griff in einen Sack und zog ein Stückchen Fleisch für Krohn heraus, der es ihm dankbar abnahm. Thor blickte auf die weite See vor ihnen. Der ferne Horizont war gesprenkelt mit den schwarzen Schiffen des Empire, die sich sicherlich alle auf dem Weg zur McCloud’schen Seite des Rings befanden. Zum Glück waren sie abgelenkt und konnten unmöglich Ausschau nach einem einsamen Boot halten, das sich in Richtung ihres Reiches bewegte. Der Himmel war klar und sie hatten starken Rückenwind, der ihnen half, weiter an Geschwindigkeit zuzulegen.
Sie hielten Ausschau und fragten sich, was wohl vor ihnen lag. Er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis sie wieder Land erreichen würden, das Land des Empire, und was sie dort erwarten würde. Er fragte sich, wie sie das Schwert finden sollten, und wie dieses Abenteuer enden würde. Er wusste, dass die Chancen schlecht standen und doch freute er sich darüber, endlich auf der Reise zu sein, war glücklich, dass sie es bis hierhin geschafft hatten und begierig darauf, das Schwert zurück zu holen.
„Was wenn es nicht da ist?“, Reece schien seine Gedanken gelesen zu haben.
Thor sah ihn an.
„Das Schwert.”, fügte Reece hinzu. „Was ist, wenn es nicht da ist? Oder verloren? Oder zerstört? Oder wenn wir es einfach nicht finden können? Immerhin ist das Empire ist riesig!“
„Oder was, wenn das Empire herausgefunden hat, wie man es anwendet?“, fragte Elden mit seiner tiefen Stimme.
„Was wenn wir es finden, aber nicht zurück bringen können?“, wollte Conven wissen.
Sie standen da und das, was vor ihnen lag, lastete wie ein Meer unbeantworteter Fragen schwer auf ihren Schultern. Thor wusste, das diese Mission Wahnsinn war.
Blanker Wahnsinn.
KAPITEL VIER
Gareth ging auf den Steinboden des Arbeitszimmers seines Vaters auf und ab – eine kleine Kammer im obersten Stockwerk des Schlosses, die sein Vater sehr geschätzt hatte – und nahm sie Stück für Stück auseinander.
Gareth ging von Bücherregal zu Bücherregal, zerrte wertvolle Bände heraus, uralte ledergebundene Bücher, die seit Generationen im Besitz seiner Familie waren, riss die Einbände herunter und zerriss die Seiten in kleine Stückchen. Wenn er sie in die Luft warf, fielen sie wie Schneeflocken auf seinen Kopf herab, blieben an seinem Körper hängen und am Sabber, der seine Wangen hinunterlief. Er war fest entschlossen, jedes einzelne Buch in dieser Kammer, die sein Vater so sehr geliebt hatte, zu zerreißen – einen Band nach dem anderen.
Gareth ging zum Tisch in der Ecke, griff nach dem Rest seiner Opiumpfeife, und zog mit zitternden Händen fest daran. Er brauchte ihre Wirkung jetzt mehr denn je. Er war abhängig, rauchte sie, wann immer es ging, in der festen Überzeugung, damit die Bilder von seinem Vater, die ihn zunächst in seinen Träumen und nun selbst im Wachzustand verfolgten, vertreiben zu können.
Als Gareth die Pfeife absetzte, sah er seinen Vater als verwesende Leiche vor sich stehen. Jedes Mal war der Leichnam mehr