Kampf der Ehre . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Kampf der Ehre - Морган Райс страница 18
Thor wollte ihr gerade folgen, als plötzlich mehrere Silver hinter ihnen auftauchten. Sie hoben ihn hoch in die Luft und setzten ihn auf ihre Schultern. Als sie ihn hochhoben, wurde das Geschrei der Menge noch lauter als zuvor.
„THORGRIN!“, jubelten sie.
Er wurde herumgewirbelt, und jemand drückte ihm einen Bierkrug in eine Hand. Er setzte ihn an und trank, und die Menge jubelte wie wild.
Thor wurde unsanft wieder abgesetzt, und stolperte, lachend, als die Menge ihn umgab.
„Wir gehen zur Siegesfeier“ schrie ihm einer der Silver ins Ohr und schlug ihm freundschaftlich mit der flachen Hand auf den Rücken. Er kannte ihn nicht, aber das schien egal. „Es ist ein Festmahl für die Krieger. Nur Männer. Du musst mit uns kommen, wir haben dir einen Platz an unserem Tisch freigehalten. Und du, und du auch!“ erklärte er und wandte sich dabei Reece und O’Connor zu. „Ihr seid nun auch Männer. Kommt mit!“
Freudenrufe stiegen auf, und die Silver schleifte sie mit sich. Thor löste sich für einen Moment aus ihrem Griff und sah Gwen an. Er fühlte sich schuldig, und wollte sie nicht alleine lassen.
„Na los, geh schon mit ihnen“, sagte sie verständnisvoll lächelnd. „Es ist wichtig. Geh und feiere mit deinen Waffenbrüdern. Das ist so Tradition bei den Silver, und du darfst das nicht verpassen. Triff mich später heute Nacht an der Hintertür der Waffenhalle. Dann können wir zusammen sein.“ Sie lehnte sich ihm noch einmal für einen Kuss entgegen und er hielt sie so lange er konnte fest, bis ihn die anderen Krieger mit sich zogen.
„Ich liebe dich“, sagte sie.
„Ich liebe dich auch“, erwiderte er, und war sich dessen sicherer, als sie es jemals hätte erahnen können.
Als sie ihn mit sich zogen und er diese wunderschönen Augen sah, die so voller Liebe für ihn waren, konnte er nur an eines denken. Er wollte um ihre Hand anhalten, mehr als alles andere. Jetzt war nicht der rechte Augenblick, doch bald, sagte er zu sich selbst.
Vielleicht schon heute Nacht.
KAPITEL ZWÖLF
Gareth stand in seiner Kammer, und blickte bei Anbruch der Dämmerung aus dem Fenster. Er beobachtete, wie sich unten die Massen versammelten – und ihm wurde übel davon.
Am Horizont erschien seine größte Angst, der Anblick, den er am meisten gefürchtet hatte: Die Armee des Königs kehrte zurück. Siegreich. Triumphierend nach der Schlacht mit den McClouds. An ihrer Spitze ritten Kendrick und Thor. Frei und am Leben – als Helden.
Seine Spione hatten ihn bereits über die Geschehnisse informiert. Dass Thor den Hinterhalt überlebt hatte, und er gesund und am leben war.
Nun waren diese Männer ermutigt und kehrten als gefestigte Einheit zurück. Alle seine Pläne waren furchtbar schief gegangen, und hinterließen einen schweren Stein in seinem Magen. Er fühlte sich, als würde sich das Reich um ihn herum zusammenziehen.
Gareth hörte ein knarrendes Geräusch in seiner Kammer und fuhr herum. Von plötzlicher Furcht über den Anblick vor ihm ergriffen, schloss er schnell seine Augen.
„Öffne deine Augen, Sohn“, hörte er eine dröhnende Stimme.
Zitternd öffnete Gareth seine Augen und war entsetzt, seinen Vater vor sich stehen zu sehen. Ein Leichnam, verwesend, eine rostigen Krone auf dem Kopf und ein ebenfalls rostiges Zepter in der Hand. Er starrte ihn mit derselben tadelnden Miene an, die er auch schon zu Lebzeiten immer aufgesetzt hatte.
„Blut will Blut haben“ rief der alte Mann aus.
„Ich hasse dich!“ schrie Gareth. „ICH HASSE DICH!“, wiederholte er und zog einen Dolch aus seinem Gürtel und stürzte sich auf seinen Vater.
Er erreichte ihn, rammt den Dolch in ihn – und traf nichts als Luft, während er weiter durch den Raum stolperte.
Gareth wirbelte herum, doch die Erscheinung war verschwunden. Er war alleine in seiner Kammer. Verlor er etwa seinen Verstand?
Gareth lief in die gegenüberliegende Ecke und durchwühlte eine Truhe, bis er eine Opiumpfeife in seinen zitternden Händen hielt. Schnell zündete er sie an und nahm einen tiefen Zug. Und noch einen. Wieder und wieder. Er spürte wie die Welle der Droge durch seine Adern pulsierte und verlor sich für kurze Zeit in dem sanften Nebel, der seinen Geist umhüllte. Er hatte sich in den vergangenen Tagen mehr und mehr dem Opium zugewandt – es schien der einzige Weg zu sein, das Bild seines Vaters zu verscheuchen. An diesem Ort zu sein quälte ihn, und er begann sich zu fragen, ob der Geist seines Vaters in diesen Mauern gefangen war, und ob er seinen Hof an einen anderen Ort verlegen sollte.
Am liebsten würde er dieses Gebäude und mit ihm jede Erinnerung an seine Kindheit dem Erdboden gleich machen.
Gareth wandte sich wieder dem Fenster zu. Sein Gesicht war mit kaltem Schweiß bedeckt, und er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Er beobachtete das Schauspiel, das sich ihm darbot.
Die Armee näherte sich, und er konnte Thor selbst von hier aus sehen. Die dümmlichen Massen umschwärmten ihn wie einen Helden. Es brachte Gareth zur Weißglut, und er brannte vor Neid. Jeder seiner Pläne war wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt: Kendrick war frei; Thor lebte, und auch Godfrey hatte es irgendwie geschafft das Gift zu überleben – genug Gift, dass man ein Pferd damit hätte umbringen können.
Doch wenn er darüber nachdachte – seine anderen Pläne hatten funktioniert:
Wenigstens Firth war tot und es gab keine Zeugen mehr, die beweisen konnten, dass er seinen Vater getötet hatte. Gareth atmete tief durch, als er erleichtert feststellte, dass die Dinge gar nicht so schlecht standen wie es schien. Schließlich waren die Gesandten der Nevaruns auf dem Weg um Gwendolyn abzuholen, um sie in eine furchtbare Ecke des Rings zu bringen wo sie dann verheiratet werden würde. Er lächelte bei dem Gedanken, und fühlte sich besser. Ja, zumindest sie würde er bald los sein.
Gareth hatte Zeit.
Er würde andere Wege finden sich Kendrick, Thor und Godfrey vom Hals zu schaffen. Er hatte unendlich viele Ideen, wie er sie umbringen lassen könnte. Und er hatte alle Zeit und Macht der Welt um es in die Wege zu leiten. Ja, sie hatten vielleicht diese Runde gewonnen, doch die nächste würde an ihn gehen.
Gareth hörte ein Stöhnen, fuhr herum und sah –nichts. Er musste hier raus, er konnte es nicht mehr aushalten. Er drehte auf dem Absatz um und stürmte aus dem Zimmer. Seine Bediensteten hatten die Türe geöffnet noch bevor er sie erreicht hatte – sie waren es gewohnt jede seiner Bewegungen vorauszuahnen.
Gareth warf sich Mantel und Krone des Vaters über und griff das Zepter, als er den Flur hinuntermarschierte. Er folgte den langen Fluren, bis er sein privates Speisezimmer erreichte. Eine aufwendige gestaltete Kammer mit hoher Gewölbedecke und bunten Bleiglasfenstern, durch die das Licht des frühen morgens fiel. Zwei Bedienstete standen wartend bei der offenen Türe, und ein weiterer hinter der Tafel. Es war eine 15 Meter lange Tafel mit dutzenden von Stühlen auf beiden Seiten. Der Diener richtete den schweren alten Eichholz-Stuhl für Gareth. Es war der Stuhl auf dem er seinen Vater unzählige Male hatte