Kampf der Ehre . Морган Райс
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Es begann Kendrick klar zu werden, dass das alles nur eine Ablenkung gewesen war. Dass die McClouds die Armee der MacGils ganz bewusst an diesen Ort gelockt hatten.
Doch warum?
Kendrick fuhr herum, blickte sich um, um zu sehen, ob einer seiner Männer fehlte. Ob jemand vielleicht woanders hin gelockt worden war. Sein Verstand wurde von einem neuen Gefühl überwältigt. Dem Gefühl, dass all das nur dem einen Zweck gedient hatte, eine Gruppe seiner Männer vom Rest abzuschneiden, und sie anzugreifen. Er sah sich überall um, und fragte sich, wer fehlte.
Und dann traf es ihn. Eine Person fehlte. Sein Knappe.
Thor.
.
KAPITEL SECHS
Thor saß auf seinem Pferd auf dem Hügel, die Gruppe der Legionäre und Krohn neben ihm, und schaute auf den verblüffenden Anblick, der sich vor ihnen auftat, herab:
So weit das Auge reichte sah er McCloud’s berittene Truppen.
Eine riesige Armee erwartete sie.
Sie waren in eine Falle gelockt worden. Forg musste sie genau zu dem Zweck hierher geführt haben. Er hatte sie verraten.
Doch warum?
Thor schluckte schwer, und blickte dem scheinbar sicheren Tod entgegen.
Ein schrecklicher Schlachtruf stieg auf, als die Armee plötzlich auf sie zustürzte. Sie waren nur wenige hundert Meter entfernt und näherten sich schnell. Thor warf einen Blick über seine Schulter, aber da war soweit er sehen konnte keine Verstärkung. Sie waren vollkommen auf sich alleine gestellt.
Thor wusste, dass ihnen keine andere Wahl blieb, als hier ihr letztes Gefecht zu bestreiten. Hier auf dem kleinen Hügel im Schatten des verlassenen Wachturms.
Ihnen stand eine unglaubliche Zahl von Feinden gegenüber, und sie hatten nicht die geringste Chance auf einen Sieg.
Doch wenn sie untergehen sollten, dann wenigstens tapfer kämpfend von Angesicht zu Angesicht. Die Legion hatte ihn das gelehrt. Weglaufen war keine Option. Thor bereitete sich darauf vor, sich dem Tod zu stellen.
Er wandte sich um und sah die Gesichter seiner Freunde. Er konnte sehen, dass auch sie blass vor Angst waren. Er sah den Tod in ihren Augen. Doch alle blieben tapfer. Nicht einer von ihnen zuckte auch nur, als ihre Pferde anfingen nervös zu tänzeln, oder machte Anstalten, umzudrehen und davonzureiten.
Sie war jetzt eine Einheit. Sie waren mehr als Freunde. Die Hundert hatten sie zu Brüdern geschmiedet. Nicht einer von ihnen würde auch nur daran denken, den anderen im Stich zu lassen. Sie alle hatten den Eid geschworen, und ihre Ehre stand auf dem Spiel. Und für die Legion war Ehre heiliger als Blut.
„Meine Herren. Ich glaube wir haben einen Kampf vor uns”, verkündete Reece langsam, als er nach seinem Schwert griff.
Thor griff nach seiner Schleuder und wollte so viele wie möglich ausschalten, bevor sie sie erreichen konnten. O’Connor zückte seinen kurzen Speer während Elden seinen Wurfspieß aufrichtete. Conval erhob seinen Wurfhammer und Conven seine Dolche. Die anderen Jungen aus der Legion, die Thor nicht kannte, zogen ihre Schwerter und hoben die Schilde. Thor konnte die Angst in der Luft spüren, und er spürte sie selbst, als das Donnern der Hufe anschwoll und der Klang der Schreie der McClouds lauter und lauter wurde, als wollte ein Gewittersturm über sie hereinbrechen.
Thor wusste, sie brauchten eine Strategie. Aber er wusste nicht welche.
Neben Thor knurrte Krohn. Thor ließ sich von Krohns Furchtlosigkeit inspirieren: Er jammerte nie und drehte sich nicht ein einziges Mal um. In der Tat stellten sich die Haare auf seinem Rücken auf und er bewegte sich langsam vorwärts. Als ob er sich der Armee alleine stellen wollte. Thor wusste, dass er in Krohn einen wahren Kampfgefährten gefunden hatte.
„Glaubst du, die anderen werden kommen, um uns zu unterstützen?“, fragte O’Connor.
“Nicht rechtzeitig”, antwortete Elden. “Forg hat uns in eine Falle geführt.”
„Doch warum?“, fragte Reece.
„Ich weiß es nicht.“, antwortete Thor und machte mit seinem Pferd einen Schritt nach vorn. „Aber ich habe das ungute Gefühl, dass es etwas mit mir zu tun hat. Ich fürchte, jemand will mich tot sehen.“
Thor konnte spüren, wie sich die anderen ihm zuwandten.
„Warum?“, fragte Reece.
Thor zuckte mit den Schultern. Er wusste es nicht sicher, aber er hatte eine Ahnung, bei all den Machenschaften am Hof des Königs, dass es etwas mit der Ermordung von MacGil zu tun hatte. Wahrscheinlich war es Gareth. Vielleicht sah er Thor als eine Bedrohung an.
Thor fühlte sich schrecklich dafür, seine Waffenbrüder in Gefahr gebracht zu haben. Doch es gab nichts, was er hätte tun können. Alles was er nun tun konnte, war zu versuchen, sie zu verteidigen.
Thor hatte genug. Er schrie, trat sein Pferd und brach im Galopp nach vorne, vor alle anderen aus. Er würde nicht warten, bis diese Armee auf ihn zukam. Er würde nicht auf den Tod warten. Er würde die ersten Schläge einstecken, vielleicht sogar einige von seinen Waffenbrüdern ablenken können, und ihnen eine Chance geben, umzudrehen und davonzureiten, sollten sie sich dazu entschließen. Wenn er schon auf sein sicheres Ende blickte, dann wollte er auch furchtlos drauf zu reiten. Mit Ehre.
Innerlich zitterte er vor Angst, weigerte sich aber, es zu zeigen. Thor galoppierte weiter und weiter vor den anderen her, den Hügel hinab in Richtung der vorrückenden Armee. Neben ihm rannte Krohn.
Thor hörte einen Schrei hinter ihm, seine Waffenbrüder versuchten aufzuholen. Sie waren kaum 20 Meter entfernt und galoppierten hinter ihm her, einen Schlachtruf auf den Lippen. Thor blieb vor ihnen, doch es fühlte sich gut an ihre Unterstützung hinter sich zu wissen.
Vor Thor brach eine Einheit von ungefähr 50 Kriegern aus den Linien der McCloud’schen Armee aus und ritt direkt auf ihn zu.
Sie waren knapp 100 Meter vor ihm und kamen schnell näher. Thor nahm einen Stein, holte mit seiner Schleuder aus, zielte und schleuderte. Er zielte auf den Anführer, einen großen Mann mit einer silbernen Brustplatte, und sein Wurf war perfekt. Er traf ihn am Halsansatz, genau zwischen den Platten der Rüstung, und der Mann fiel vor allen anderen zu Boden.
Während er fiel, fiel sein Pferd mit ihm, und ein Dutzend Pferde türmte sich hinter ihm auf und warf die Reiter mit dem Gesicht voran zu Boden.
Bevor sie reagieren konnten, platzierte Thor einen weiteren Stein, lehnte sich zurück und schleuderte erneut. Wieder enttäuschte seine Zielgenauigkeit nicht. Er traf einen der Anführer an der Schläfe und warf ihn seitlich vom Pferd – auf mehrere andere Krieger, die zu Boden gingen wie Dominosteine.
Während Thor ritt, surrte ein Speer an seinem Kopf vorbei, dann