Verloren . Блейк Пирс
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So oder so, sie fand es beruhigend, sogar ein wenig übelerregend.
Trotz seines Rufs als gelobtes Land, als dem Inbegriff amerikanischer Werte, den der mittlere Westen allgemein genoß, überraschte es sie nicht besonders, dass hier Menschen zu Mördern wurden. Was sie betraf, fand sie, dass das Landleben allein genügte, um einen Menschen in den Wahnsinn zu treiben.
Auch um sich abzulenken, nahm Riley ihr Handy und schrieb eine SMS an ihre ganze Familie—April, Jilly, Liam, and Gabriela.
Bin gut angekommen.
Sie dachte kurz nach und fügte dann hinzu …
Ihr fehlt mir jetzt schon. Bin wahrscheinlich zurück, bevor ihr meine Abwesenheit überhaupt bemerkt.
*
Nach einer knappen Stunde auf der zweispurigen Autobahn, bog Doty auf eine Schotterpiste ab. Kurz darauf sagte er: „Wir erreichen jetzt George Tullys Grundstück.”
Riley schaute sich um. Die Landschaft sah genauso aus, wie zuvor—riesige Strecken nicht bepflanzter Felder, unterbrochen von Abzugsrinnen, Zäunen und Reihen von Bäumen.
Sie bemerkte ein vereinzeltes großes Haus, das im Zentrum neben einem Schuppen stand. Sie schloss, dass dort Tully und seine Familie wohnten.
Es war ein seltsam aussehendes Haus, das schien, als wäre es, wahrscheinlich schon seit Generationen, weitergebaut und zusammengeschustert worden.
Bald wurde der Wagen der Gerichtsmedizin sichtbar, der auf der Straße parkte. Einige andere Autos parkten in der Nähe. Doty parkte direkt hinter dem Kastenwagen des Pathologen, und Riley und Jenn folgten ihm und seinem jüngeren Kollegen hinaus auf ein frisch bestelltes Feld. Riley sah drei Männer, die über einer Stelle standen, wo die Erde aufgewühlt war.
Sie konnte nicht erkennen, was dort gefunden worden war, doch sie erhaschte einen Blick auf fröhlich bunte Kleidung, die im in der frischen Frühlingsbriese flatterte.
Hier lag sie begraben, erkannte sie.
Und in diesem Moment überkam Riley ein seltsames Bauchgefühl.
Verschwunden war mit einmal Mal die Vermutung, dass Jenn und sie hier nichts zu tun haben würden. Es gab Arbeit für sie—ein Mädchen war tot, und sie würden nicht aufhören, bis dass sie ihren Mörder gefunden hatten.
KAPITEL ZEHN
Neben der erst kürzlich ausgegrabenen Leiche standen zwei Menschen. Riley lief direkt auf einen von den beiden zu, einen muskulösen Mann, der etwa in ihrem Alter war.
„Kommissar Joseph Sinard, vermute ich”, sagte sie und reichte ihm die Hand.
Er nickte, nahm ihre Hand und schüttelte sie.
„Die Leute hier nennen mich Joe.”
Sinard zeigte auf einen übergewichtigen, gelangweilt dreinschauenden Mann in seinen Fünfzigern, der neben ihm stand. „Das ist Barry Teague, der zuständige Gerichtsmediziner. Sie beide sind vermutlich die Leute vom FBI, die wir erwarteten.”
Riley und Jenn holten ihre Dienstmarken hervor und stellten sich vor.
„Das hier ist das Opfer”, sagte Sinard.
Er zeigte auf die niedrige Grube, in der, achtlos ausgestreckt, eine junge Frau in einem orangenen Sommerkleid lag. Das Kleid war ihr bis zu den Oberschenkeln hochgerutscht, und Riley konnte sehen, dass ihre Unterwäsche entfernt worden war. Sie trug keine Schuhe. Ihr Gesicht war unnatürlich blass und ihr offener Mund war noch immer voller Erde. Ihre Augen waren weit geöffnet. Die verdreckte Leiche war von stumpfer Farbe, der Ton erinnerte in keiner Weise mehr an ein lebendiges Wesen.
Riley erschauderte eine wenig. Sie fühlte selten etwas beim Anblick einer Leiche—dafür hatte sie in all den Jahren einfach zu viele gesehen. Doch dieses Mädchen erinnerte sie an April. Riley drehte sich zu dem Gerichtsmediziner um.
„Haben Sie schon irgendwelche Ergebnisse, Mr. Teague?”
Barry kauerte sich neben das Loch, und Riley gesellte sich zu ihm.
„Es ist schlimm—sehr schlimm”, sagte er mit emotionsloser Stimme.
Er deutete auf die Oberschenkel des Mädchens.
„Sehen Sie die blauen Flecken?” fragte er. „Sieht für mich aus, als wäre sie vergewaltigt worden.”
Riley sprach es nicht aus, doch war sie sich sicher, dass er recht hatte. Dem Geruch nach zu urteilen, vermutete sie außerdem, dass das Mädchen in der vorletzten Nacht gestorben war, und seit dem die meiste Zeit unter der Erde verbracht hatte.
Sie fragte den Pathologen: „Was glauben Sie, woran sie gestorben ist?”
Teague stieß ein ungeduldig klingendes Knurren aus.
„Keine Ahnung”, sagte er. „Wenn ihr Leute von der Bundesbehörde erlaubt, dass ich die Leiche berge und meinen Job mache, dann kann ich es Ihnen vielleicht bald sagen.”
Riley sträubte sich innerlich. Die Abneigung dieses Mannes gegenüber der Anwesenheit des FBIs war deutlich spürbar. Würden sie und Jenn Roston hier auf eine Menge Widerstand stoßen?
Sie erinnerte sich daran, dass es Kommissar Sinard war, der um Unterstützung gebeten hatte. Zumindest konnte sie sich auf Sinards Unterstützung verlassen.
Dem Gerichtsmediziner sagte sie: „Sie können sie jetzt mitnehmen.”
Sie richtete sich auf und sah sich um. In etwa fünfzehn Metern Entfernung sah sie einen älteren Mann, der sich gegen einen Traktor lehnte und in Richtung der Leiche starrte.
„Wer ist das?” fragte sie Kommissar Sinard.
„George Tully”, sagte Sinard.
Riley erinnerte sich, dass George Tully der Besitzer des Grundstücks war.
Sie und Jenn liefen zu ihm hinüber und stellten sich vor. Tully schien ihre Anwesenheit kaum zu bemerken. Er starrte immer noch die Leiche an, als Teagues Team vorsichtig ihren Abtransport vorbereitete.
Riley sagte zu ihm: „Mr. Tully, wenn ich richtig verstehe, haben Sie das Mädchen gefunden.”
Er nickte stumpf, ohne seinen Blick von der Leiche abzuwenden.
“Ich weiß, es ist schwer. Doch könnten Sie mir bitte noch einmal erzählen, was passiert ist?”, sagte Riley.
Tully sprach mit schwacher, unbeteiligtster Stimme.
„Da gibt es nicht viel zu sagen. Ich und die Jungs kamen heute früh hier her, um zu pflanzen. Mir fiel gleich auf, dass dieser Fleck Erde hier seltsam aussah. Sein Aussehen störte mich, also fing ich an zu graben … und, da war sie.”
Riley