Überfahren . Блейк Пирс

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Überfahren  - Блейк Пирс Ein Riley Paige Krimi

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      Sie erinnerte sich nur zu klar an alles.

      April hatte gerade erst begonnen mit Liam auszugehen und er gefiel Riley gleich. Doch nach einem entsetzen Anruf von April eilte Riley zu Liams Haus nur um ihn dort grausam von seinem Vater verprügelt vorzufinden. Riley gelang es denn Mann zu bändigen, jedoch konnte sie Liam unmöglich in seiner Obhut lassen. Riley nahm Liam mit nach Hause und richtete ihm einen Schlafplatz im Wohnzimmer ein.

      Natürlich waren dies prekäre Wohnbedingungen.

      Liams Vater rief seinen Sohn immerzu an und schrieb ihm SMS, in denen er versprach sich zu ändern und nicht mehr zu trinken –– es war pure emotionale Erpressung, und es war ungeheuerlich schwer für Liam.

      Scott fuhr fort: „Ich war total überrumpelt als Clarence mich letzte Woche aus dem nichts anrief. Er klag so, als hätte er seinen Verstand verloren. Er wollte meine Hilfe um Liam zurückzubekommen. Er sagte…naja, er sagte so Sachen, das war ganz schön krass, das kann ich ihnen sagen.“

      Riley konnte sich zu gut vorstellen, was für „Sachen“ Liams Vater gesagt haben konnte –– einschließlich dem, was für eine abscheuliche und gemeine Person Riley wäre, dass sie ihm Liam einfach weggenommen hatte.

      „Clarence sagte, er würde aufhören zu trinken“, sagte Scott. „Aber ich war sicher, dass er schon während des Anrufs wieder betrunken war. Liam dorthin zurückzuschicken wäre eine schreckliche Idee. Es war klar, dass es nur einen Ausweg aus dieser Situation gibt.“

      Riley zuckte bei diesen Worten zusammen.

      „…nur einen Ausweg...“

      Natürlich war genau dieser eine Ausweg nicht Liam weiterhin in Rileys Familie zu lassen.

      Es war einfach gesunder Menschenverstand.

      Er sollte gehen und bei seiner nächsten Verwandtschaft leben.

      Melinda drückte Scotts Hand und sagte zu Riley: „Scott und ich haben ein leeres Nest, wissen sie. Wir haben unsere drei Kinder schon großgezogen, zwei Söhne und eine Tochter. Unser Mädchen macht gerade ihren Abschluss an der Universität und die Jungs sind beide verheiratet und erfolgreich und bereit eigene Familien zu gründen. Wir sind also nun ganz allein in unserem großen Haus und wir vermissen es junge Stimmen zu hören. Es ist das perfekte Timing für uns.

      Erneut zuckte Riley ein wenig.

      „…das perfekte Timing…“

      Natürlich war es das perfekte Timing. Was hinzukam war, dass es die perfekten Menschen waren –– oder so perfekt wie Eltern überhaupt sein konnten.

      Wahrscheinlich sehr viel besser als ich, dachte Riley sich.

      Sie selbst war sehr weit davon entfernt alles in ihrem eigenen komplizierten Leben auf die Reihe zu bekommen –– die Verantwortung des Elterndaseins sowie die oftmals in Konflikt dazu stehenden, manchmal gefährlichen, Pflichten einer FBI Agentin.

      Tatsächlich fand sie es manchmal unmöglich all das zu vereinen und Liam hier zu haben, hatte ihr Leben nicht gerade einfacher gemacht.

      Sie hatte oft das Gefühl nicht genug Aufmerksamkeit für die Kinder aufbringen zu können –– inklusive für Liam. Sie hatte wirklich sehr viel auf sich genommen, als sie ihn zu sich nahm.

      Und überhaupt, wie sollte er denn weiterhin in diesem Wohnzimmer leben bis zum Zeitpunkt, an dem er an die Uni ging?

      Ja, und wie wollte sie denn bitte überhaupt seine Ausbildung bezahlen?

      Nein, das alles war wirklich das Beste für sie alle.

      Jilly und April hielten das Geplauder am Laufen und fragten das Paar über deren schon erwachsene Kinder aus.

      In der Zwischenzeit füllte sich Rileys Kopf mit Sorgen.

      Sie hatte das Gefühl Liam in der kurzen Zeit schon so gut kennengelernt zu haben. Was wussten diese Leute überhaupt nach Jahren der Entfremdung von ihm und von seinem Vater? Sie wusste, dass Scott der Inhaber eines erfolgreichen Fahrradladens war. Er war außerdem in erstaunlich guter Form für sein Alter.

      Würde er es verstehen, dass Liam von Natur aus tollpatschig und unsportlich war?

      Liam war alles andere als eine Sportskanone und liebte es zu lesen und sich seinen Schulaufgaben zu widmen. Er war außerdem der Kaptein des Schachklubs seiner Schule.

      Würden Scott und Melinda sich auf ihn einlassen können und in der Lage sein eine gute Beziehung zu ihm aufzubauen? Würden sie sich genauso gerne mit ihm unterhalten, wie Riley es tat? Würden sie seine Interessen teilen?

      Oder würde er sich einsam und fehl am Platz fühlen?

      Doch Riley musste sich selbst daran erinnern, dass sie gar nicht in der Position war sich über diese Dinge Sorgen zu machen.

      Das ist wirklich alles das Beste für alle, sagte sie sich erneut vor.

      Bald –– viel schneller als es Riley lieb gewesen wäre –– hatten Scott und Melinda ihre Kekse gegessen und den Kaffee getrunken und dankten Gabriela für die köstliche Stärkung. Es war Zeit für sie aufzubrechen. Schließlich war es eine lange Fahrt zurück bis nach Omaha.

      Scott griff nach Liams Koffern und machte sich auf den Weg zum Auto.

      Melinda ergriff herzlich Rileys Hand.

      Sie sprach: „Noch einmal, wir können ihnen wirklich nicht genug danken dafür, dass sie sich um Liam kümmerten als er dies am meisten brauchte.“

      Riley nickte nur und Melinda folgte ihrem Mann nach draußen.

      Jetzt befand sich Riley Angesicht zu Angesicht mit Liam.

      Er schaute sie mit weit offenen Augen an, so als hätte er jetzt erst verstanden, dass er sie alle verließ.

      „Riley“, sagte er mit seiner charmanten, etwas quietschenden Teenagerstimme, „wir hatten keine Möglichkeit einmal zusammen Schach zu spielen.“

      Riley überkam ein Gefühl von Reue. Liam hatte April beigebracht zu spielen, aber irgendwie hatte Riley es nie geschafft selber eine Partie mit ihm zu spielen.

      Jetzt hatte sie auf einmal das Gefühl, dass es zu viele Dinge gab, für die sie es nicht geschafft hatte Zeit zu finden.

      „Keine Sorge“, sagte sie. „Wir können online spielen. Ich meine, Du wirst doch in Kontakt bleiben, oder? Wir erwarten alle, von Dir zu hören. Oft. Wenn wir nichts hören komme ich nach Omaha. Ich denke nicht, dass Du das FBI vor Deiner Tür stehen haben willst.“

      Liam lachte.

      “Keine Sorge”, sagte er. “Ich bleib in Kontakt. Und wir werden unbedingt mal Schach spielen.”

      Dann fügte er mit einem Grinsen hinzu: „Ich werde Dich im Schach total fertig machen, das weißt Du doch, oder?“

      Riley lachte und umarmte ihn.

      „Ja, in Deinen Träumen vielleicht“, sagte

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