Geködert . Блейк Пирс
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Читать онлайн книгу Geködert - Блейк Пирс страница 14
Jake ging direkt zu dem Tisch hinüber und lehnte sich zu Mullins.
"Ich wette du hast nicht erwartet, mich heute hier zu sehen", sagte er, seine Stimme voller Abscheu. "Das hätte ich um keinen Preis verpasst – du Kinder-mordendes kleines, schlüpfriges Arschloch."
Die Beamtin schlug mit ihrem Hammer auf den Tisch.
"Ordnung!" rief sie.
"Oh, es tut mir leid", sagte Jake ironisch. "Ich wollte unseren vorbildlichen Gefangenen nicht beleidigen. Schließlich ist er jetzt rehabilitiert. Er ist jetzt ein reumütiges Kinder-mordendes, kleines, schlüpfriges Arschloch."
Jake stand einfach da und sah auf Mullins hinunter. Riley beobachtete die Gesichtszüge des Gefangenen. Sie wusste, dass Jake sein Bestes tat, um einen Ausbruch von Mullins zu provozieren. Aber das Gesicht des Gefangenen blieb steinern und ruhig.
"Herr Crivaro, bitte setzen Sie sich hin", befahl die Beamtin. "Der Ausschuss trifft jetzt seine Entscheidung."
Die Mitglieder steckten die Köpfe zusammen und teilten ihre Notizen und Gedanken. Das Flüstern war lebhaft und angespannt. Währenddessen konnte Riley nichts anderes tun, als zu warten.
Donald und Melanie Betts weinten. Darla Harter schluchzte, und ihr Mann, Ross, hielt ihre Hand. Er starrte Riley durchdringend an. Sein Blick schnitt durch sie wie ein Messer. Was dachte er über die Aussage, die sie gerade gemacht hatte? Dachte er, dass es ihre Verfehlungen all diese Jahre zurück wieder gutmachte?
Der Raum war zu warm und sie fühlte, wie ihr Schweiß ausbrach. Ihr Herz schlug ängstlich.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Gruppe sich wieder trennte. Eines der Mitglieder flüsterte der Beamtin etwas zu. Sie drehte sich zurück und wandte sich wieder an die versammelten Menschen.
"Bewährung ist abgelehnt", sagte sie. "Lassen Sie uns mit dem nächsten Fall fortfahren."
Riley keuchte bei der Direktheit der Frau unwillkürlich auf, als wäre der Fall nichts anderes als ein Strafzettel für Falschparken. Aber sie ermahnte sich, dass der Ausschuss nur in Eile war, mit den restlichen Fällen des Morgens fortzufahren.
Riley stand auf und beide Pärchen kamen auf sie zugeeilt. Melanie Betts warf sich in Rileys Arme.
"Oh, danke, danke, danke, ..." sagte sie immer wieder.
Die anderen drei Eltern reihten sich um sie, lächelten durch ihre Tränen und sagten immer wieder 'Danke.'
Sie sah, dass Jake vor dem Saal im Flur stand. Sobald sie konnte, ließ sie die Eltern stehen und rannte auf ihn zu.
"Jake!" rief sie, während sie ihm eine Umarmung gab. "Wie lange ist es her?"
"Zu lange", sagte Jake mit seinem schiefen Lächeln. "Ihr Kinder schreibt nie und ruft nie an."
Riley seufzte. Jake hatte sie immer wie eine Tochter behandelt. Und er hatte Recht, dass sie hätte in Kontakt bleiben sollen.
"Also, wie geht es dir?" fragte sie.
"Ich bin fünfundsiebzig Jahre alt", erwiderte er. "Beide Knie und eine Hüfte wurden ausgetauscht. Meine Augen sind hinüber. Ich habe ein Hörgerät und einen Schrittmacher. Alle meine Freunde, außer dir, sind draufgegangen. Wie denkst du, dass es mir geht?"
Riley lächelte. Er war stark gealtert, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Trotzdem sah er bei weitem nicht so gebrechlich aus, wie er sich selber darstellte. Sie war sich sicher, dass er immer noch seinen Job machen könnte, wenn er gebraucht würde.
"Nun, ich bin froh, dass du sie überreden konntest dich hier hereinzulassen", sagte sie.
"Das sollte dich nicht überraschen", sagte Jake. "Ich bin ein mindestens so guter Redner wie dieser Bastard Mullins."
"Deine Aussage hat wirklich geholfen", sagte Riley.
Jake zuckte mit den Achseln. "Ich wünschte, ich hätte ihn zu einem Ausbruch bewegen können. Es wäre schön gewesen zu sehen, wie er vor dem Ausschuss die Beherrschung verliert. Aber er ist kälter und klüger, als ich ihn in Erinnerung habe. Vielleicht hat der Knast ihm das beigebracht. Wie auch immer, wir haben auch so eine gute Entscheidung bekommen. Vielleicht bleibt er jetzt endgültig hinter Gittern."
Riley schwieg einen Moment. Jake warf ihr einen neugierigen Blick zu.
"Gibt es etwas, das du mir nicht sagst?" fragte er.
"Ich fürchte, es ist nicht so einfach", seufzte Riley. "Wenn Mullins weiter Punkte für gutes Verhalten sammelt, dann wird seine vorzeitig Entlassung im nächsten Jahr wahrscheinlich unumgänglich. Es gibt nichts, was du oder ich oder sonst irgendjemand dagegen tun kann."
"Verdammt", sagte Jake und sah dabei genauso bitter und wütend aus, wie vor all den Jahren zuvor.
Riley wusste, wie er sich fühlte. Es brach ihr das Herz sich vorzustellen, dass Mullins freigelassen wird. Der heutige Sieg schien sehr viel bitterer als süß.
"Nun, ich muss los", sagte Jake. "Es war schön, dich zu sehen."
Riley sah traurig zu, wie ihr alter Partner ging. Sie verstand, warum er nicht bleiben und die negativen Gefühle weiter vertiefen wollte. Das war nicht seine Art. Sie machte sich in Gedanken eine Notiz, ihn bald wieder anzurufen.
Sie versuchte auch eine positive Seite an dem gerade Geschehen zu finden. Nach fünfzehn langen Jahren hatten die Bettses und Harters ihr endlich vergeben. Aber Riley hatte nicht das Gefühl, ihre Vergebung mehr zu verdienen als Larry Mullins.
In dem Moment wurde Larry Mullins in Handschellen aus dem Saal geführt.
Er drehte sich zu ihr, lächelte breit und formte seine bösen Worte lautlos.
"Bis nächstes Jahr."
KAPITEL SIEBEN
Riley saß in ihrem Auto auf dem Weg zurück nach Hause, als sie den Anruf von Bill bekam. Sie stellte ihr Telefon auf Lautsprecher.
"Was gibt's?" fragte sie.
"Wir haben eine weitere Leiche gefunden", sagte er. "In Delaware."
"War es Meara Keagan?" fragte Riley.
"Nein. Wir haben das Opfer noch nicht identifiziert. Sie sieht aus wie die anderen beiden, nur schlimmer."
Riley ließ diese Fakten auf sich wirken. Meara Keagan wurde noch immer gefangen gehalten. Der Mörder könnte auch noch andere Frauen festhalten. Es war so gut wie sicher, dass die Morde nicht aufhören würden. Niemand wusste, wie viele es noch geben würde.
Bills Stimme war aufgebracht.
"Riley, ich drehe hier durch", sagte er. "Ich weiß, dass ich nicht klar denken kann. Lucy ist eine große Hilfe, aber sie ist immer noch ein Frischling."
Riley