Geködert . Блейк Пирс
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Читать онлайн книгу Geködert - Блейк Пирс страница 15
Riley dachte an die Fahrt zu Bill, wo auch immer er gerade war. Es würde vermutlich knapp drei Stunden dauern, dort hinzukommen.
"Bist du fertig bei dir?" fragte Bill.
Riley hatte sowohl Bill, als auch Brent Meredith informiert, dass sie für die Anhörung in Maryland sein würde.
"Ja", sagte sie.
"Gut", erwiderte Bill. "Ich schicke einen Helikopter, um dich abzuholen."
"Bitte was?" fragte Riley mit einem Luftschnappen.
"In deiner Nähe ist ein privater Flugplatz. Ich texte dir die Adresse. Der Helikopter ist wahrscheinlich schon da. Ein Kadett ist an Bord, der dein Auto zurückfahren wird."
Ohne ein weiteres Wort beendete Bill seinen Anruf.
Riley fuhr schweigend weiter. Sie war erleichtert gewesen, nachdem die Anhörung am Morgen geendet hatte. Sie wollte zu Hause sein, wenn ihre Tochter aus der Schule kam. Gestern hatte es keine weiteren Streits gegeben, aber April hatte auch nicht viel gesagt. Heute Morgen war Riley losgefahren, bevor April aufgewacht war.
Aber die Entscheidung war offenbar für sie getroffen worden. Bereit oder nicht, sie würde an dem neuen Fall arbeiten. Das Gespräch mit April würde bis später warten müssen.
Aber sie musste nicht lange nachdenken, bevor es ihr richtig erschien. Sie drehte um und folgte den Anweisungen, die Bill ihr geschickt hatte. Die beste Heilung für ihr Gefühl des Versagens war es, einen anderen Mörder zur Strecke zu bringen.
Es war an der Zeit.
*
Riley starrte auf das tote Mädchen, das auf dem hölzernen Pavillonboden lag. Es war ein heller, kühler Morgen. Der Pavillon stand in der Mitte des Marktplatzes der Stadt, umgeben von ordentlich gepflegtem Rasen und Bäumen.
Das Opfer sah den Mädchen auf den anderen Fotos erschreckend ähnlich, die Riley von den ersten beiden Opfern gesehen hatte. Sie lag mit dem Gesicht nach oben und war so ausgemergelt, dass sie geradezu mumifiziert wirkte. Ihre dreckigen, zerrissenen Kleider hatten ihr vielleicht einmal gepasst, aber schienen nun auf groteske Weise zu groß zu sein. Sie hatte alte Narben und noch mehr neue Wunden, von etwas, das nach Peitschenschlägen aussah.
Riley nahm an, dass es sie etwa siebzehn Jahre alt war, das gleiche Alter der anderen beiden Opfer.
Oder vielleicht auch nicht, dachte sie.
Schließlich war Meara Keagan vierundzwanzig. Der Mörder könnte seine MO ändern. Das Mädchen war zu eingefallen, um das Alter mit Bestimmtheit sagen zu können.
Riley stand zwischen Bill und Lucy.
"Sie sieht aus, als wäre sie länger ausgehungert worden als die anderen beiden", bemerkte Bill. "Er muss sie deutlich länger behalten haben."
Riley hörte eine Welt von Selbstvorwürfen in Bills Worten. Sie sah ihren Partner an. Die Verbitterung zeigte sich auf seinem Gesicht. Riley wusste, was Bill dachte. Das Mädchen musste noch am Leben und gefangen gewesen sein, als er den Fall untersucht und keine Spuren hatte finden können. Er gab sich für ihren Tod die Schuld.
Riley wusste, dass er sich nicht die Schuld geben sollte. Gleichzeitig fiel ihr aber auch nichts ein, was sie sagen konnte, damit er sich besser fühlte. Ihre eigenen Vorwürfe wegen des Larry Mullins Falles hinterließen einen bitteren Nachgeschmack.
Riley drehte sich um und nahm ihre Umgebung in sich auf. Von hier aus war das einzige vollständig sichtbare Gebäude das Gerichtsgebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite – ein großes Backsteingebäude mit einem Uhrenturm. Redditch war eine charmante kleine Kolonialstadt. Riley war nicht überrascht, dass die Leiche mitten in der Nacht hergebracht werden konnte, ohne dass es jemand bemerkte. Die ganze Stadt hatte tief und fest geschlafen. Der Platz war von Bürgersteigen umgeben, also hatte der Mörder keine Fußspuren hinterlassen.
Die örtliche Polizei hatte den Platz abgesperrt und hielt Zuschauer ab. Aber Riley konnte sehen, dass sich an den Absperrbändern einige Reporter versammelt hatten.
Sie war besorgt. Bis jetzt hatte die Presse die ersten beiden Morde noch nicht mit Meara Keagans Verschwinden in Verbindung gebracht. Aber mit diesem neuen Mord konnte es nicht lange dauern, bis jemand eins und eins zusammenzählte. Die Öffentlichkeit würde es früher oder später erfahren. Das würde die Ermittlungen deutlich erschweren.
Neben ihnen stand der Polizeichef von Redditch, Aaron Pomeroy.
"Wie und wann wurde die Leiche gefunden?" fragte Riley ihn.
"Wir haben einen Straßenkehrer, der bei Tagesanbruch seine Arbeit beginnt. Er hat sie gefunden."
Pomeroy sah erschüttert aus. Er war ein übergewichtiger, alternder Mann. Riley war sich sicher, dass selbst in einer so kleinen Stadt, ein Polizist in seinem Alter ein bis zwei Morde in seiner Laufbahn hatte aufklären müssen. Aber er hatte vermutlich niemals mit etwas so Verstörendem zu tun gehabt.
Agentin Lucy Vargas hockte neben der Leiche und betrachtete sie aufmerksam.
"Unser Mörder ist erstaunlich selbstbewusst", sagte Lucy.
"Wieso meinst du das?" fragte Riley.
"Nun ja, er stellt die Leichen für alle zur Schau", sagte sie. "Metta Lunoe wurde in einem offenen Feld gefunden, Valerie Bruner neben einer Straße. Nur etwa die Hälfte aller Serienmörder bringt die Opfer weg vom Tatort. Von denen wiederum nur etwa die Hälfte sie versteckt. Und die meisten Leichen, die leicht auffindbar sind, wurden einfach entsorgt. Diese Art von Zurschaustellung legt nahe, dass er ziemlich eingebildet ist."
Riley war zufrieden, dass Lucy so gut aufgepasst hatte. Aber etwas sagte ihr, dass Arroganz zeigen nicht die Absicht des Mörders war. Er versuchte nicht anzugeben oder die Behörden zu verspotten. Er hatte etwas anderes vor. Riley wusste nur nicht genau, was.
Aber sie war sich sehr sicher, dass es etwas damit zu tun hatte, wie die Leichen drapiert wurden. Es wirkte sowohl unbeholfen, als auch absichtlich. Der linke Arm des Mädchens war gerade über ihrem Kopf ausgestreckt. Ihr rechter Arm war ebenfalls gerade, aber leicht zu einer Seite ihres Körpers geneigt. Selbst der Kopf, mit seinem gebrochenen Genick, war gerade gerückt worden, um so gut wie möglich auf einer Linie mit dem Körper zu sein.
Riley dachte an die Fotos der anderen Opfer. Sie bemerkte, dass Lucy ein Tablet in der Hand hielt.
Riley bat sie, "Lucy, kannst du die Fotos der anderen beiden Leichen aufrufen?"
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Lucy das Gewünschte gefunden hatte. Riley und Bill stellten sich neben Lucy, um sich die beiden Fotos anzusehen.
Bill zeigte und sagte, "Metta Lunoes Leiche ist das Spiegelbild von dieser hier – rechter Arm ausgestreckt nach oben, linker Arm ausgestreckt zur Seite. Valerie Bruners rechter Arm war ausgestreckt, aber ihr linker Arm war nach unten zeigend auf ihrem Körper."
Riley bückte sich nach unten, nahm das Handgelenk des Opfers und versuchte es zu bewegen. Der ganze Arm war unbeweglich. Die Totenstarre hatte voll eingesetzt. Sie würden