Eine Spur Von Schwäche . Блейк Пирс
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Читать онлайн книгу Eine Spur Von Schwäche - Блейк Пирс страница 11
Irgendwo begann ein Mädchen laut zu schreien. Als sie hörte, dass jemand näher kam, stieg ihr wieder die Panik in den Hals. Andererseits hatte sie den Eindruck, dass das Adrenalin ihren Verstand schärfte und ihr wieder ein wenig Kontrolle über ihre Gliedmaßen gab.
Denk nach, so lange du noch kannst! Du bist schon lange weg, wahrscheinlich suchen sie nach dir. Mum und Dad haben sicher schon die Polizei alarmiert. Du musst eine Spur hinterlassen, falls etwas passiert.
Sie sah auf ihr Top. Ihre Mutter hatte sie beim Frühstück gesehen, sie würde sich bestimmt daran erinnern, was sie heute trug. Schließlich hatte sie ihr das Outfit beim Cabazon-Outlet selbst gekauft.
Schnell riss sie einen kleinen Streifen aus dem Hüftbereich. Noch während sie überlegte, wo sie ihn verstecken sollte, hörte sie die Männerstimmen. Als der Vorhang zur Seite gezogen wurde, steckte sie den Stofffetzen schnell unter die Matratze. Nur noch eine kleine Ecke schaute heraus.
Sarah blickte zu den Männern auf. Neben Chiqy stand ein Typ um die vierzig in Anzug und Krawatte. Er nahm gerade seine Brille ab und legte sie in einen seiner Schuhe, die er bereits abgestreift und neben den Vorhang gestellt hatte.
„Wie alt ist sie?“, fragte er.
„Sechzehn“, antwortete Chiqy.
„Etwas überreif für meinen Geschmack, aber von mir aus“, sagte er und näherte sich der Matratze.
„Denk an die Regeln“, sagte Chiqy mit erhobenem Finger zu Sarah.
Sie nickte. Zufrieden drehte er sich um, als der andere Mann etwas Privatsphäre verlangte.“
Langsam zog Chiqy den Vorhang hinter sich zu. Der Mann stand über ihr und starrte ihren Körper an. Sarah wurde schlecht.
Er begann sich auszuziehen und Sarah überlegte krampfhaft, was sie tun sollte. Sie würde es nicht einfach geschehen lassen, so viel stand fest. Und wenn sie sie dafür umbringen würden. Niemals würde sie sich damit abfinden, als Sexsklavin verkauft zu werden. Sie musste die erstbeste Gelegenheit nutzen.
Diese ließ nicht lange auf sich warten.
Der Mann hatte inzwischen seine Hose und Boxer Shorts ausgezogen und kroch jetzt langsam zu ihr. An seinem Blinzeln erkannte sie, dass er ohne seine Brille unsicher war. Kurz darauf war er auf Händen und Knien direkt über ihr.
Jetzt oder nie.
Schnell zog Sarah ihr Bein hoch und trat mit ihrem Schuh so fest in seine Weichteile, wie sie nur konnte. Er japste und brach auf ihr zusammen.
Sarah hatte damit gerechnet und rollte sich zur Seite. Dann rappelte sie sich auf und eilte zum Vorhang. Der Mann hinter ihr wimmerte leise. Schnell steckte sie ihren Kopf heraus und sah sich um.
Der Ausgang aus dieser Hölle war einige Meter entfernt. Zwischen ihr und der Freiheit lagen jedoch zahlreiche Matratzen, auf denen nicht nur mehr oder weniger betäubte Mädchen, sondern auch mindestens eine Handvoll Männer lagen und umhergingen. Sie würde es nie nach draußen schaffen.
Vielleicht konnte sie aber einen Nebenausgang in den Schatten an der Wand finden. Gerade als sie aus dem Vorhang treten wollte, hörte sie hinter sich ein schmerzverzerrtes, aber deutliches „Hilfe!“
Jetzt musste sie sich beeilen. Sie sprang nach links und suchte nach einer Tür, doch schon erschien ein weiterer Mann vor ihr. Sie wirbelte herum und rannte in die entgegengesetzte Richtung, direkt in Chiqys Arme. Er hielt sie so fest, dass sie sich kaum mehr bewegen konnte.
Weiter weg sah sie den Mann im Anzug. Noch immer war er unten ohne und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf Sarah.
„Jetzt will ich sie zum halben Preis!“
Sarah sah, dass Chiqy etwas aus seiner Tasche zog – eine Spritze! Sie versuchte, sich loszureißen, aber es war vergeblich. Sie spürte einen Stich in ihrem Oberarm.
„Ich habe dich gewarnt“, flüsterte er. Es klang fast wie eine Entschuldigung.
Als sich sein Griff lockerte, hatte sie schon keine Kontrolle mehr über ihre Muskeln. Chiqy ließ sie los. Als sie auf dem Boden aufschlug, hatte sie bereits das Bewusstsein verloren.
KAPITEL FÜNF
Unruhig saß Keri im Wartezimmer des Sicherheitsbüros in der Fox Hills Mall. Sie hatte nur einen Gedanken: Das dauert viel zu lange!
Einer der Angestellten suchte nach Aufnahmen im Gastronomiebereich um 14 Uhr, als Lanie das Foto auf Instagram gepostet hatte. Dass es so lange dauerte, konnte nur daran liegen, dass entweder das System sehr alt, oder der Mitarbeiter inkompetent war.
Auf dem Stuhl neben ihr schmatzte Ray an einem Wrap herum, den er sich auf dem Weg durch das Shopping Center gekauft hatte. Keri hatte ihren Wrap kaum angefasst.
Obwohl die Mädchen erst seit etwas länger als vier Stunden unerreichbar waren, hatte Keri das starke Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Sie konnte es nur noch nicht beweisen.
„Willst du das Ding nicht einfach im Ganzen Verschlingen?“, fragte sie Ray genervt.
Er hörte sofort auf zu kauen und sah sie fragend an. „Was frisst dich denn?“, fragte er mit vollem Mund.
„Tut mir leid, ich sollte meinen Frust nicht an dir auslassen. Was dauert das denn so lange? Wenn diese Mädchen wirklich entführt wurde, vergeuden wir hier wertvolle Zeit.“
„Wir geben ihnen noch zwei Minuten. Wenn sie bis dahin nichts gefunden haben, treten wir ihnen auf die Füße. Fair?“
„Fair“, antwortete Keri und nahm einen kleinen Biss von ihrem Wrap.
„Ich weiß, dass du nicht besonders geduldig bist, aber da ist doch noch etwas anderes los mit dir. Das habe ich vorhin auf dem Revier schon bemerkt. Wir haben noch zwei Minuten, also raus mit der Sprache.“
Keri sah ihn an. Ein Stück Salat klemmte zwischen zwei Zähnen. Sie hätte gelacht, wenn die Situation nicht so ernst wäre.
Dieser Mann steht dir näher als irgendjemand sonst auf dieser Welt. Sag es ihm, er hat es verdient.
„Okay“, begann sie. „Gleich.“
Sie holte einen Überwachungsdetektor aus der Handtasche, den sie seit einer Weile mit sich führte und gab Ray ein Zeichen, ihr in den Gang zu folgen.
Das Gerät war ihr von einem Sicherheitsexperten empfohlen worden, dem sie bei einem Fall geholfen hatte. Er schien Recht zu behalten, das Gerät war handlich, zuverlässig und preiswert.
Seit dieser Anwalt Jackson Cave ihr gedroht hatte, dass er sie nicht mehr aus dem Augen lassen wollte, hatte sie mehrere Abhörgeräte entdeckt. Eine Wanze hatte sie in ihrer Schreibtischlampe auf dem Revier gefunden. Wie es dort hinkam, wusste sie nicht genau. Vielleicht hatte er ein Mitglied des Reinigungspersonals bestochen.
Außerdem