Queste der Helden . Морган Райс

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Queste der Helden  - Морган Райс Ring der Zauberei

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hast dein Schwert bisher noch nie im Kampf benutzt, nicht wahr?“, fragte er Drake.

      Thor sah Drake zum ersten Mal in seinem Leben nervös werden. Er schluckte.

      „Nein, mein Herr. Aber ich habe es schon viele Male im Training benutzt, und ich hoffe—“

      „Im Training!“

      Der Soldat brüllte vor Lachen und drehte sich zu den anderen Soldaten um, die mit einstimmten. Allesamt lachten Sie Drake ins Gesicht.

      Drake lief brennrot an. Dies war das erste Mal, dass Thor Drake bloßgestellt erlebte—üblicherweise war es Drake, der andere bloßstellte.

      „Nun, so werde ich unseren Feinden gewiss sagen, dass sie dich fürchten sollten—du, der du dein Schwert im Training schwingst!“

      Die Gruppe Soldaten lachte erneut.

      Danach wandte sich der Soldat an seine anderen Brüder.

      „Drei Jungen vom gleichen Schlag“, sagte er, und rieb die Stoppeln an seinem Kinn. „Das kann nützlich sein. Ihr seid alle von guter Größe. Doch unerprobt. Ihr werdet sehr viel Unterricht brauchen, wenn ihr die Ausbildung bestehen wollt.“

      Er hielt inne.

      „Ich denke, wir könnten Platz für euch finden.“

      Er deutete mit dem Kopf zur hintersten Kutsche.

      „Rein mit euch, und zwar hurtig. Bevor ich es mir anders überlege.“

      Die drei Brüder von Thor rannten freudestrahlend zur Kutsche. Thor merkte, wie auch sein Vater vor Freude strahlte.

      Er selbst blickte ihnen völlig geknickt hinterher.

      Der Soldat drehte sich um und ging zum nächsten Haus weiter. Thor hielt es nicht länger aus.

      „Hauptmann!“, rief er laut aus.

      Sein Vater starrte ihn erbost an, aber Thor kümmerte das nicht länger.

      Der Soldat blieb stehen, mit dem Rücken zu Thor, und drehte sich langsam um.

      Thor machte zwei Schritte nach vorne, mit klopfendem Herzen, und streckte so weit er konnte seine Brust hinaus.

      „Mich habt Ihr noch nicht begutachtet, Hauptmann“, sagte er.

      Der Soldat blickte überrascht an Thor hoch und runter, als wäre er ein Witz.

      „Ach, habe ich das nicht?“, fragte er und brach in Gelächter aus.

      Auch seine Männer lachten schallend. Aber Thor war es egal. Dies war sein Augenblick. Jetzt oder nie.

      „Ich möchte der Legion beitreten!“, sagte Thor.

      Der Soldat drehte sich um und schritt auf Thor zu.

      „Willst du das also?“

      Er blickte amüsiert drein.

      „Und hast du überhaupt schon dein vierzehntes Jahr erreicht?“

      „Das habe ich, Hauptmann. Vor zwei Wochen.“

      „Vor zwei Wochen!“

      Der Soldat kreischte vor Lachen, wie auch die Männer hinter ihnen.

      „Wenn das so ist, wird dein Anblick unsere Feinde bestimmt in Angst und Schrecken versetzen.“

      Thor fühlte, wie er vor Schmach brannte. Er musste etwas tun. Er konnte nicht zulassen, dass es so endete. Der Soldat war bereits dabei, sich abzuwenden und wegzugehen—doch Thor konnte das nicht zulassen.

      Thor trat vor und rief: „Hauptmann! Ihr macht einen Fehler!“

      Ein entsetztes Raunen zog sich durch die Menge, als der Soldat stockte und sich langsam umdrehte.

      Diesmal war sein Blick verärgert.

      „Dummer Junge“, sagte sein Vater und packte Thor an der Schulter, „geh zurück ins Haus!“

      „Das werde ich nicht!“, schrie Thor und schüttelte die Hand seines Vaters ab.

      Der Soldat trat auf Thor zu, und sein Vater wich zurück.

      „Weißt du, welche Strafe darauf steht, einen Silbernen zu beleidigen?“, fuhr ihn der Soldat an.

      Thors Herz raste, aber er wusste, dass er jetzt nicht nachlassen konnte.

      „Bitte verzeiht ihm, Hauptmann“, sagte sein Vater. „Er ist ein junges Kind, und—“

      „Mit Euch rede ich nicht“, sagte der Soldat. Mit einem vernichtenden Blick zwang er Thors Vater, sich abzuwenden.

      Der Soldat wandte sich zurück an Thor.

      „Antworte mir!“, sagte er.

      Thor schluckte, und brachte kein Wort heraus. So hatte er sich das in Gedanken nicht vorgestellt.

      „Einen Silbernen zu beleidigen bedeutet, den König selbst zu beleidigen“, sagte Thor kleinlaut, brav die Passage aufsagend, die er auswendig gelernt hatte.

      „Ja“, sagte der Soldat. „Was bedeutet, dass ich dir 40 Peitschenhiebe versetzen könnte, wenn ich wollte.“

      „Ich wollte Euch keinesfalls beleidigen, Hauptmann“, sagte Thor. „Ich wollte bloß ausgewählt werden. Ich bitte Euch. Ich träume schon mein ganzes Leben davon. Bitte. Lasst mich zur Legion.“

      Der Soldat stand da, und langsam wurde sein Blick sanfter. Nach einer langen Weile schüttelte er den Kopf.

      „Du bist jung, Bursche. Du hast ein stolzes Herz. Aber du bist noch nicht soweit. Melde dich wieder, wenn du aus den Windeln bist.“

      Mit diesen Worten wandte er sich um und stürmte davon, mit kaum einem Blick auf all die anderen Jungen. Schnell bestieg er sein Pferd.

      Thor stand geknickt da und musste zusehen, wie der Zug sich in Bewegung setzte; so schnell sie gekommen waren, waren sie fort.

      Das letzte, was Thor sah, waren seine Brüder, wie sie hinten in der letzten Kutsche saßen und zu ihm hinausblickten, missbilligend, spottend. Vor seinen Augen wurden sie davongekarrt, weg von hier, in ein besseres Leben.

      Innen drin wollte Thor nur sterben.

      Als sich um ihn herum die Aufregung langsam legte, zogen sich die Dorfbewohner in ihre Häuser zurück.

      „Ist dir klar, wie dumm du da warst, närrischer Junge?“, fuhr Thors Vater ihn an und packte ihn an den Schultern. „Ist dir klar, dass du die Chancen deiner Brüder hättest zunichte machen können?“

      Thor stieß seines Vaters Hände grob von sich weg, und sein

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