Der Graf von Monte Christo. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Der Graf von Monte Christo - Александр Дюма страница 5
»Ah! Du bist endlich zurückgekehrt, Edmond?« sagte er mit einem sehr scharfen Marseiller Accente und mit einem breiten Lächeln. das seine elfenbeinweißen Zähne entblößte.
»Wie Sie sehen, Meister Caderousse, und bereit, Ihnen angenehm zu sein, in welcher Beziehung Sie auch wünschen mögen,« antwortete Dantes, seine.Kälte nur schlecht unter diesem Anerbieten verbergend.
»Ich danke, ich danke, zum Glücke bedarf ich nichts, und es gibt sogar zuweilen Andere, welche meiner bedürfen.«
Dantes machte eine Bewegung.
»Ich sage das nicht Deinetwegen, mein Junge. Ich habe Dir Geld geliehen; Du hast mich bezahlt; das geschieht unter guten Nachbarn, und wir sind quitt.«
»Wir sind nie quitt gegen Diejenigen, welche uns Dienste geleistet haben,« antwortete Dantes, »denn wenn man ihnen nicht mehr Geld schuldig ist, so ist man ihnen doch Dankbarkeit schuldig.«
»Wozu hiervon sprechen? Was geschehen ist, ist geschehen. Sprechen wir von Deiner glücklichen.Rückkehr, mein Junge. Ich war so an den Hafen hinaus gegangen, um kastanienbraunes Tuch zu kaufen, als ich dem Freunde Danglars begegnete.«
»»Du, in Marseille?««
»»Ja wohl, wie Du siehst,«« antwortete er mir.
»»Ich glaubte, Du wärest in Smyrna.««
»»Ich könnte dort sein, denn ich komme von dieser Stadt zurück.««
»»Und Edmond, wo ist der Kleine?««
»»Bei feinem Vater ohne Zweifel,«« antwortete mir Danglars; »und dann eilte ich hierher,« fuhr Caderousse fort, »um das Vergnügen zu haben, einem Freunde die Hand zu drücken.«
»Dieser gute Caderousse,« sprach der Greis, »er liebt uns so sehr.«
»Gewiß liebe ich Euch, und ich schätze Euch auch in Betracht, daß die, ehrlichen Leute so selten sind! Aber es scheint, Du kehrst reich zurück, mein Junge?« rief der Schneider, einen schiefen Blick auf die Hand voll Gold und Silber werfend, welche Dantes auf den Tisch gelegt hatte.
Der junge Mann bemerkte den Blitz der Gierde, der aus den schwarzen Augen seines Nachbars leuchtete.
»Ei, mein Gott!« erwiderte er mit gleichgültigem Tone, »dieses Geld gehört nicht mir. Ich gab dem Vater meine Befürchtung kund, es möchte ihm in meiner Abwesenheit an etwas mangeln, und um mich zu beruhigen, leerte er seine Börse auf den Tisch. Stecke dieses Geld wieder in Deine Sparbüchse,« fuhr Dantes fort. »falls nicht der Nachbar Caderousse ebenfalls Geld bedarf, sonst stünde es ihm zu Diensten.«
»Nein, mein Junge,«« sagte Caderousse, »ich brauche nichts, und Gott sei Dank, das Handwerk nährt seinen Mann. Behalte Dein Geld, behalte es: man hat nie genug. dessen ungeachtet aber bin ich Dir so dankbar für Dein Anerbieten, als ob ich es benützte.«
»Es kam von gutem Herzen,« versetzte Dantes.
»Ich zweifle nicht daran.« Nun, Du stehst also auf das Beste mit Herrn Morrel, Du Schlaukopf?«
»Herr Morrel hat stets viel Güte für mich gehabt,« antwortete Dantes.
»Dann hattest Du Unrecht, sein Mittagsbrot auszuschlagen.«
»Wie sein Mittagsbrot ausschlagen,« versetzte der Alte, »er hatte Dich also zum Mittagsbrot eingeladen?«
»Ja, mein Vater,« erwiderte Edmond, über das Erstaunen lächelnd, das bei seinem Vater das Übermaß von Ehre veranlaßte, dessen Gegenstand er war.
»Und warum hast Du es ausgeschlagen, mein Sohn?« fragte der Greis.
»Um früher zu Dir zurückzukommen, mein Vater,« antwortete der junge Mann; »denn es drängte mich, Dich zu sehen.«
»Das wird den guten Herrn Morrel verdrossen haben,« versetzte Caderousse, und wenn man Kapitän zu werden beabsichtigt, so hat man Unrecht, seinen Reeder zu ärgern.«
»Ich habe ihm die Ursache meiner Weigerung erklärt,« sprach Dantes, »und er begriff hoffentlich.«
»Ah! um.Kapitän zu werden,« muß man seinem Patron ein wenig schmeicheln.«
»Ich hoffe ohne dieses Kapitän zu werden,« antwortete Dantes.
»Desto besser, desto besser! Das wird allen alten Freunden Freude machen, und ich kenne Jemand da unten hinter der Citadelle Saint-Nicolas, der nicht ärgerlich darüber sein wird.«
»Mercedes?« sprach der Greis.
»Ja, mein Vater,« versetzte Dantes, »und jetzt, da ich Dich gesehen habe, da ich weiß, daß Du Dich wohl befindest und Alles hast, was Du brauchst, bitte ich Dich um Erlaubnis, bei den Cataloniern Besuch zu machen.«
»Geh’, mein Kind, gehe,« sprach der alte Dantes, und Gott segne Deine Frau, wie er mich in meinem Sohne gesegnet hat.«
»Seine Frau!«i rief Caderousse, »wie Ihr rasch zu Werke geht, Vater Dantes. Es scheint mir, sie ist es noch nicht.«
»Nein, aber aller Wahrscheinlichkeit nach,« antwortete Edmond, »wird sie es bald werden.«
»Gleichviel, gleichviel,« sprach Caderousse, »Du hast wohl daran getan, Dich zu beeilen, mein Sohn.«
»Warum dies?«
»Weil die Mercedes ein hübsches Mädchen ist, und es den hübschen Mädchen nicht an Liebhabern fehlt. Ihr besonders laufen sie zu Dutzenden nach.«
»Wirklich?« sprach Edmond mit einem Lächeln, unter welchem eine leichte Schattierung von Unruhe hervortrat.
»O ja,« antwortete Caderousse, »und sogar schöne Partien; aber Du begreifst, Du sollst Kapitän werden, und man wird sich wohl hüten, Deine Hand auszuschlagen.«
»Was so viel sagen will,« versetzte Dantes mit einem Lächeln, das seine Unruhe nur schlecht verbarg, »wenn ich.Kapitän wäre« . . .
»Eh, eh!« rief Caderousse,
»Stille,« sprach der junge Mann, »ich habe eine bessere Meinung als Ihr von den Frauen im Allgemeinen, und von Mercedes insbesondere, und ich bin überzeugt, daß sie mir, mag ich.Kapitän sein oder nicht, treu bleiben wird.«
»Desto besser, desto besser,« versetzte Caderousse, »wenn man sich verheiraten will, ist es immer ein gutes Ding um den Glauben, Doch was liegt daran! folge mir, mein Junge, verliere keine Zeit, melde ihr Deine Ankunft und teile ihr Deine Hoffnungen mit.«
»Ich gehe,« sprach Edmond.
Und er umarmte seinen Vater, grüßte Caderousse mit einem Zeichen des Kopfes und entfernte sich.
Caderousse blieb noch einen Augenblick, nahm dann von dem alten Dantes Abschied, ging ebenfalls die Treppe hinab und suchte Danglars wieder auf, der ihn an der Ecke der Rue Senat erwartete.
»Nun,« sagte Danglars, »hast Du ihn gesehen?«
»Ich komme von ihm her,« antwortete Caderousse.
»Hat