Der Graf von Monte Christo. Александр Дюма

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Der Graf von Monte Christo - Александр Дюма

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Fernand, weit entfernt, diese freundschaftliche Gebärde zu erwidern, blieb stumm und unbeweglich wie eine Statue.

      Da ging Edmond mit seinem forschenden Blicke von der bewegten zitternden Mercedes zu dem düsteren drohenden Fernand über.

      Dieser einzige Blick sagte ihm Alles.

      Der Zorn stieg ihm zu Kopfe.

      »Als ich mit so großer Eile zu Euch lief, Mercedes wußte ich nicht, daß ich einen Feind hier finden würde,« sagte er.

      »Einen Feind!« rief Mercedes mit einem zornigen Blicke auf ihren Vetter; »einen Feind bei mir, sagst Du, Edmond! Wenn ich das glaubte so nähme ich Dich beim Arme, ginge nach Marseille, und würde dieses Haus verlassen, um nie mehr dahin zurückzukehren.«

      Das Auge von Fernand schleuderte einen Blitz.

      »Und wenn Dir Unglück widerführe, mein Edmond,« fügte sie mit einer unversöhnlichen.Kälte bei, welche Fernand bewies, daß das Mädchen in der Tiefe seiner finsteren Gedanken gelesen hatte, »wenn Dir Unglück widerführe, so stiege ich auf das Cap Morgiou und stürzte mich kopflings auf die Felsen hinab.«

      Fernand wurde furchtbar bleich.

      »Aber Du hast Dich getäuscht, Edmond,« fuhr sie fort, »Du hast keinen Feind hier, es ist nur Fernand mein Bruder, hier, der Dir die Hand wie ein ergebener Freund drücken wird.«

      Und bei diesen Worten heftete Mercedes ihren gebieterischen Blick auf den Catalonier, der, als würde er von diesem Blicke bezaubert, sich langsam Edmond näherte und ihm die Hand reichte.

      Sein Haß, einer ohnmächtigen, obgleich wütenden Welle ähnlich, hatte sich an der Herrschaft gebrochen, welche dieses Mädchen über ihn ausübte.

      Aber kaum halte er die Hand von Edmond berührt, als er fühlte, daß er Alles getan, was er tun konnte, und aus dem Hause stürzte.

      »Oh!« rief er, wie ein Wahnsinniger fortrennend, und die Hände in seine Haare tauchend, »oh! wer wird mich von diesem Menschen befreien! Wehe mir! wehe mir!«

      »He, Catalonier! he, Fernand! wohin läufst Du?« sprach eine Stimme.

      Der junge Mann blieb stille stehen, schaute umher und erblickte Caderousse, welcher mit Danglars unter einer Laube an einem Tische saß.

      »He!« sagte Caderousse, »warum kommst Du nicht? Hast Du so große Eile, daß es Dir an Zeit gebricht, Deinen Freunden einen guten Morgen zu wünschen?«

      »Besonders wenn sie noch eine beinahe volle Flasche vor sich stehen haben?« fügte Danglars bei.

      Fernand schaute die zwei Männer mit einer einfältigen Miene an und antwortete nicht.

      »Er scheint ganz verblüfft,« sagte Danglars und stieß dabei Caderousse mit dem Knie. »Sollten wir uns getäuscht haben und Dantes gegen unsere Voraussicht siegen!«

      »Verdammt, man muß doch sehen!« erwiderte Caderousse. Dann sich gegen den jungen Mann umwendend, sagte er:

      »Nun, Catalonier, willst Du Dich entschließen?«

      Fernand trocknete den Schweiß ab, der von seiner Stirne floß, und trat langsam unter die Laube, deren Schatten seinen Sinnen etwas Ruhe, deren Frische seinem erschöpften Körper etwas Wohlbehagen zu geben schien.

      »Guten Morgen,« sagte er, »Ihr habt mich gerufen nicht wahr?«

      Und er fiel mehr als er sich setzte auf einen von den Stühlen, welche um den Tisch standen.

      »Ich rief Dich, weil Du liefst wie ein Narr, und weil ich befürchtete Du könntest Dich in das Meer stürzen,« erwiderte lachend Caderousse. »Was Teufels, wenn man Freunde hat, so ist es nicht nur der Fall, um ihnen ein Glas Wein anzubieten, sondern auch um sie zu verhindern, drei bis vier Pinten Wasser zu trinken!«

      Fernand stieß einen Seufzer aus, der einem Schluchzen glich, und ließ seinen Kopf auf seine zwei Fäuste sinken, die er kreuzweise auf den Tisch gelegt hatte.

      »Willst Du, daß ich es Dir sagen soll, Fernand,« versetzte Caderousse, das Gespräch mit der gemeinen Plumpheit der Leute aus dem Volke anknüpfend, welche die Neugierde jede Diplomatie vergessen läßt; »Du siehst aus, wie ein gänzlich geschlagener Liebhaber.«

      Und er begleitete diesen Spaß mit einem schwerfälligen Gelächter.

      »Bah,« sagte Danglars. »ein Junge von diesem Schnitte ist nicht gemacht. um in der Liebe unglücklich zu sein. Du scherzest Caderousse.«

      »O nein,« erwiderte dieser, »höre nur, wie er seufzt. Ruhig. Fernand.« fügte Caderousse bei, »die Nase hoch gehalten und geantwortet. Es ist nicht liebenswürdig, Freunden nicht zu antworten, welche sich nach unserer Gesundheit. erkundigen.«

      »Meine Gesundheit ist gut,« antwortete Fernand, seine Fäuste krampfhaft zusammenziehend. aber ohne den.Kopf zu heben.

      »Oh. siehst du Danglars.« sagte Caderousse und machte dabei seinem Freunde aus einem Augenwinkel ein Zeichen. »das ist die Sache: Fernand, den Du hier siehst, ein guter. braver Catalonier, einer der besten Fischer von Marseille. ist in ein schönes Mädchen Namens Mercedes verliebt. Doch leider scheint das junge Mädchen seinerseits in den Second des Pharaon verliebt zu sein. Und da der Pharaon heute in den Hafen eingelaufen ist, so verstehst Du . . . «

      »Nein ich verstehe nicht.« erwiderte Danglars.

      »Der arme Fernand wird seinen Abschied bekommen haben.« fuhr Caderousse fort.

      »Wohl, und dann?« sprach Fernand das Haupt erhebend. und schaute Caderousse wie ein Mensch an, welcher Einen sucht, um seinen Zorn auf ihn fallen zu lassen. Mercedes hängt von Niemand ab. nicht wahr? es sieht ihr frei. zu lieben. wen sie will?«

      »Ah! wenn Du es so nimmst,« entgegnete Caderousse. »so ist es etwas Anderes. Ich hielt Dich für einen Catalonier, und man hatte mir gesagt. die Catalonier wären nicht die Männer, um sich durch einen Anderen ausstechen zu lassen, man fügte sogar bei, Fernand besonders wäre furchtbar in feiner Rache.«

      Fernand lächelte mitleidig und erwiderte:

      »Ein Verliebter ist nie furchtbar.«

      »Armer Junge,« versetzte Danglars, der sich den Anschein gab, als beklagte er den jungen Mann aus der Tiefe seines Herzens. »Was willst Du? Er war nicht darauf gefaßt, Dantes so plötzlich zurückkommen zu sehen.Er hielt ihn vielleicht für tot, für ungetreu, wer weiß! man ist bei dergleichen Dingen um so empfindlicher, je mehr sie uns unerwartet begegnen.«

      »Ah! meiner Treue, in jedem Fall,« sagte Caderousse, welcher trank, während er sprach, und auf den der sprudelnde Wein von Lamalgue seine Wirkung zu machen anfing, »in jedem Fall ist Fernand nicht der Einzige, den die glückliche Ankunft von Dantes ärgert! Nicht wahr Danglars?«

      »Nein, Du sprichst die Wahrheit, und ich glaube beinahe behaupten zu können, daß ihm dies Unglück bringen wird.«

      »Doch gleichviel,« versetzte Caderousse, goß Fernand ein Glas Wein ein und füllte zum achten oder zehnten Male sein eigenes Glas, während Danglars nur an dem seinigen genippt hatte; »gleichviel, mittlerweile heiratet er Mercedes, die schöne Mercedes, er kommt wenigstens deshalb zurück.«

      Während dieser Zeit betrachtete Danglars mit einem durchdringenden Blick den jungen

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