Drei starke Geister. Александр Дюма

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Drei starke Geister - Александр Дюма

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wenn es Ihnen möglich ist.«

      Valery stand auf, aber er mußte die Hand vor die Stirn legen, um den fieberhaften Schwindel zu verscheuchen, der ihn bei der geringsten Bewegung ergriff.

      Der Doktor öffnete das Hemd des Kranken und untersuchte dessen Brust, die mit großen rothen Flecken bedeckt war.«

      »Hm! das ist nicht richtig,« murmelte er vor sich hin.

      »Was meinen Sie, Doktor?«

      »Nichts.«

      »Sie schüttelten doch mit dem Kopfe?«

      »Aufrichtig gesagt, habe ich die ersten Folgen Ihrer Unvorsichtigkeit gesehen.«

      »Die rothen Flecken wohl?»erwiderte Valery in einem Tone, welcher bewies, daß er dieses Symptom schon bemerkt und daß es ihn beunruhigt hatte.

      »Ja,i»antwortete Maréchal.

      »Es ist also gefährlich?«

      »Nein, das nicht, aber es erfordert eine sorgfältige Behandlung. – Herr Kapitain,»sagte der Arzt zu Durantin, »Sie möchten Herrn Valery eine größere und luftigere Kajüte anweisen.«

      »Auf dem Verdeck?«

      »Ja, wenn es irgend möglich ist.«

      »Wir haben noch die, welche der französische Gesandte inne hatte, ein wahres Prachtzimmer. Ich stelle es Herrn Valery zur Verfügung.«

      »Fühlen Sie sich stark genug, um so weit zu gehen?« fragte der Arzt den Kranken.

      »O gewiß, ich bin stärker als Sie glauben.«

      »Dann haben Sie die Güte, sogleich hinauf zu geben, es ist besser.«

      »Gute Nacht, meine Herren,« sagte Valery, »entschuldigen Sie, daß ich Sie gestört habe.«

      »Morgen früh werden wir Sie besuchen, und sollten Sie diese Nacht irgend Etwas bedürfen, so wecken Sie uns, wenn wir schlafen.«

      Valery dankte dem Kapitain und schickte sich an, die Kajüte zu verlassen. Aber kaum hatte er vier Schritte gethan, so mußte er stehen bleiben; die Natur war stärker als sein Wille und er schwankte. Er machte eine heftige Anstrengung; aber noch ehe er sich an die Wand lehnen konnte, sank er ohnmächtig in die Arme des Doctors, welcher dies hatte kommen sehen und daher dicht hinter ihm geblieben war.

      »Zwei Mann!« rief der Arzt.

      Man rief sogleich zwei Matrosen.

      »Traget diesen Herrn in die Gesandschaftskajüte und leget ihn in’s Bett.«

      Die beiden Matrosen nahmen den Kranken, einer beim Kopfe und der andere bei den Füßen, und trugen ihn in sein neues Zimmer.

      »Ist Herrn Valery’s Krankheit gefährlich?« fragte nun der Kapitain.

      »Gewiß ist sie gefährlich, es ist nichts geringeres ein Anfall des gelben Fieber’s, wozu er den Keim von Madagaskar mitgebracht hat. Ich habe ihm deshalb eine abgesonderte Kajüte geben lassen, denn dieses Teufelsfieber ist ist ansteckend und es wäre kein Spaß, wenn wir es Alle bekämen.«

      »O, der Unglückliche!« rief Pascal; »wir wollen hoffen, daß Gott ihn rettet.«

      »Er muß überdies eine Riesennatur haben, daß er mit einem solchen Fieber noch hat herunter kommen können; ich biet gewiß kein Schwächling, aber ich bin überzeugt, daß ich nicht im Stande gewesen wäre, mich von der Stelle zu rühren.«

      »Es muß wohl Jemand bei ihm wachen?« fragte Pascal.

      »Allerdings.«

      »Nun, so will ich bei ihm bleiben.«

      »Sind Sie von Sinnen? Dazu haben wir Leute. Ich wiederhole Ihnen, es ist ein fürchterliches Fieber und steckt binnen fünf Minuten an. Ich lasse Sie nicht nur bei Herrn Valery nicht wachen, sondern werde Ihnen sogar, wenn Sie ihn morgen früh besuchen, ein Fläschchen geben, um daran riechen zu können, so lange Sie bei ihm sind.«

      »Gehen Sie zu ihm, Doctor,« sagte der Commandant, »er wird Ihrer bedürfen.«

      Der Arzt entfernte sich.

      Der Kranke war inzwischen noch immer ohnmächtig zu Bett gebracht worden.

      Maréchal ließ ihn flüchtiges Salz einnehmen und er kam bald wieder zu sich.

      Als Valery die Augen aufschlug, schien er von der Ruhe und Festigkeit, die ihn bis zu seiner Ohnmacht nicht Verlassen hatte, ein wenig verloren zu haben.

      »Wie fühlen Sie sich?« fragte der Arzt.

      »Sehr schlecht.«

      Aus dieser Antwort sprach schon eine gewisse Angst.

      »Ich war wohl ohnmächtig geworden?« fragte er.

      »Ja.«

      »Wo denn?«

      »Unter.«

      Der Doktor stand auf.

      »Gehen Sie schon?« fragte der Kranke.

      »Nur auf einen Augenblick.«

      »Wohin wollen Sie?«

      »Ich will Flanell holen, um Sie frottieren zu lassen, und eine Medicin zubereiten.«

      »Könnte dies nicht Jemand Anderes besorgen?«

      »Nein, warum?«

      »Weil ich wünschte, daß Sie bei mir blieben.«

      »Fühlen Sie sich schlechter?«

      »Ja, ich fühle mich schlecht, aber ich bin noch nicht todt.«

      Diese Worte sprach Valery in einem Tone, der wie eine Herausforderung des Todes klang.

      Sein ganzer Körper hatte steh indessen mit einem kalten Schweiße bedeckt und er war nahe daran, von Neuem ohnmächtig zu werden.

      »Ich fühle mich nicht mehr so stark als vorhin,« sagte er, wie um seinen ersten Anfall von Schwäche zu entschuldigen; »die Ohnmacht hat mich ein wenig angegriffen. Es ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich ohnmächtig werde.«

      »Riechen Sie dieses Fläschchen, so lange Sie allein sind, ich bin gleich wieder bei Ihnen; verlieren Sie die Geduld nicht und bleiben Sie gut zugedeckt.«

      Zur größeren Sicherheit, deckte Maréchal selbst den Kranken zu und umstellte sein Bett mit Stühlen.

      Als Valery allein war, blickte er um sich, als wollte er dadurch seinen Zustand besser kennen lernen; dann neigte er das Ohr auf seine Brust, um sich gleichsam zu überzeugen, daß er noch lebte. Bald erhob er lächelnd den Kopf wieder und sprach vor sich hin:

      »Ich war ein Narr. . . es ist Nichts; ein Mensch wie ich stirbt nicht in Einem Tage.«

      Dann betrachtete er seine Hände, in denen niemals Blut geflossen zu sein schien, und gab sich dieser Beschäftigung mit einer Art wilder Freude hin. Er bog die Finger nach allen Seiten,

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