Bis Christus euer Leben prägt. Oswald Chambers

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Bis Christus euer Leben prägt - Oswald Chambers

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London als auch im CVJM Wüstencamp Zeitoun in Ägypten hat Chambers an einem zentral angebrachten Schwarzen Brett täglich einen „Gedanken zum Tag” angeheftet. Meist handelte es sich dabei um einen geistlichen Impuls, es konnte aber auch ein humorvoller Kurzbeitrag sein. Nach einer Überschwemmung im Zeitoun-Feldlager konnte man zum Beispiel an der Barackentür von Chambers lesen: „Während der U-Boot-Manöver geschlossen“.

      Frau Chambers war auch noch nach dem frühen Tod ihres Mannes in Ägypten und veröffentlichte dort 1918 den „Saatgedanken-Kalender“, der jeweils einen kurzen Denkanstoß, ausgewählt aus den Vorträgen von Chambers, für jeden Tag des Jahres enthielt. Das kleine, dünne Büchlein passte bestens in die Brusttasche der Soldatenuniform.

      Als Buch wurden diese Impulse für den Tag unter dem Titel „Run Today’s Race“ erstmalig 1968 publiziert und herausgegeben von der Tochter von Oswald und Biddy Chambers, Kathleen Chambers (1913 – 1997). Unter dem Titel „Bis Christus euer Leben prägt“ erscheint es nun erstmalig in deutscher Sprache.

      Kathleen Chambers schrieb noch ein Jahr vor ihrem Tod in einem Geleitwort zu einer Neuauflage: „Möge Gott alle segnen, die dieses Buch lesen, und mögen diese Gedanken lebendig sein, weil die Kraft Gottes hinter ihnen steckt.“

      Diesem Wunsch von Kathleen Chambers kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen, auch in dem Wissen, dass niemand einen Segen nur für sich selbst empfängt.

      Friedrich Hänssler, März 2014

JANUAR

      JANUAR

      1. JANUAR

      Gott ist mir so unmittelbar nah und so unglaublich stark, dass ich ihm immer fröhlicher vertraue und immer weniger darauf achte, wie ich mich fühle.

      2. JANUAR

      Jesu Leben ist uns voll und ganz gegeben, wenn wir uns mit seinem Tode eins machen. Wir haben das Auferstehungsleben Jesu als Rückhalt, das von nichts überwunden werden kann.

      3. JANUAR

      Der Geist Gottes verändert meine vorherrschenden Wünsche; er verändert das, was wichtig ist, und ein Universum von Wünschen, das mir bislang verschlossen war, eröffnet sich mir mit einem Mal.

      4. JANUAR

      Es ist ein besonderer Moment, wenn uns bewusst wird, dass wir die Macht haben, bestimmte Stimmungen zu ersticken; eine unglaubliche Befreiung, wenn wir jede Art von Ichbezogenheit loswerden und nur eines im Blick haben: die Beziehung zwischen Gott und uns.

      5. JANUAR

      Glaube an meine Befreiung ist nicht das gleiche wie Glaube an Gott. Glaube bedeutet, dass ich, egal, ob ich tatsächlich befreit werde oder nicht, bei meiner Überzeugung bleibe, dass Gott Liebe ist. Es gibt ein paar Dinge, die man nur im Feuerofen lernen kann.

      6. JANUAR

      Es ist leicht, das geistliche Leben zu einer Kathedrale für schöne Erinnerungen zu machen; aber es gibt Füße, die man waschen muss, große Hindernisse, die man überwinden muss, und Menschen, die auf Essen warten. Nur wenige von uns begeben sich auf diesen Weg, aber es ist derjenige, den der Sohn Gottes gegangen ist.

      7. JANUAR

      Glaube an das, was du gesehen hast, als du im Licht warst, und wenn du im gepflügten Feld stehst und Gottes Jahreszeiten über dich hinwegziehen – der Rest des kalten, harten Winters, die Anfänge der merkwürdigen, schmerzhaften Vorboten des Frühlings: Bleib ihm hingegeben. Er weiß, welche Jahreszeiten er deiner Seele schicken muss, genau wie auch der Natur.

      8. JANUAR

      Schnell neigt man dazu, zu sagen: „Ach, Gott wird nicht so streng sein und erwarten, dass ich das aufgebe!“, aber das wird er; „Er wird nicht von mir erwarten, dass ich im Licht wandle, sodass ich nichts zu verbergen habe“, aber das wird er; „Er wird nicht erwarten, dass ich mich in allem auf seine Gnade verlasse“, aber das wird er.

      9. JANUAR

      Gott treibt unsere „Auf keinen Fall“ in die Enge, bis sie bersten. Es muss nicht dazu kommen, aber Gott wird es tun, wenn ich auf die kleinen Ungehorsamkeiten bestehe, von denen allein ich weiß; denn sie rufen in mir einen Geist hervor, den Gott nicht erlauben kann.

      10. JANUAR

      Das christliche Leben ist das einfachste, fröhlichste und unbeschwerteste Leben, wenn es gelebt wird, wie Jesus es gelehrt hat. Die Entwicklung unseres Lebens setzt sich aus zufälligen Momenten zusammen, aber hinter ihnen steht Gottes Ordnung.

      11. JANUAR

      Für die meisten von uns ist Gebet zu einer frommen Phrase geworden, zu einem schönen Gefühl, zu mystischer Verbundenheit mit Gott. Beten ist sinnlos, wenn wir nicht als Kinder Gottes leben. Dann sagt Jesus: „Bittet, so wird euch gegeben“ (Matthäus 7,7).

      12. JANUAR

      Demut ist das Markenzeichen eines Heiligen. Vorsicht vor überheblicher Selbstgefälligkeit, wenn Gottes Gnade doch alles für dich getan hat!

      13. JANUAR

      Wenn du auf etwas Bestimmtes in Gottes Wort stößt, achte auf deine äußeren Umstände; die Tyrannei der Dinge wird deinen Glauben entweder in Gefahr bringen oder wachsen lassen.

      14. JANUAR

      Gott muss uns für unsere oberflächliche, gedankenlose Vertrautheit mit Jesus Christus tadeln; wir haben vergessen, wer er ist.

      15. JANUAR

      Nimm dich vor den Stürmen des geistlichen Zweifels in Acht. Die Sicherheit im Leben eines Heiligen liegt in seiner Beziehung zu Jesus und dem Gehorsam seinem Wort gegenüber.

      16. JANUAR

      Es ist leicht, Gott zu vertrauen, wenn wir dem Geld nicht hinterherjagen müssen; doch in dem Moment, in dem der Penny, den wir nicht haben, eine große Rolle spielt, gestatten wir der Sorgenfliege, unser ganzes Leben so zu stören, dass wir den Frieden Gottes verlieren.

      17. JANUAR

      Wenn du ein Heiliger bist, wird Gott deine Pläne ständig durcheinanderbringen, und wenn du zu sehr an deinen Plänen hängst, wirst du das unausstehlichste Wesen auf Erden werden, ein reizbarer Heiliger.

      18. JANUAR

      Der Apostel Jakobus möchte nichts mit frommem Gerede zu tun haben, das nicht vom Leben gedeckt ist. Fromme Worte ohne Werke sind nur heiße Luft.

      19. JANUAR

      Zurückhaltung lässt uns unnahbar erscheinen, und obwohl sie vielleicht zunächst nur äußerlich ist, wird sie sich langsam, aber sicher, ihren Weg ins Herz fressen und zu einer Form der Ichbezogenheit werden.

      20. JANUAR

      Besitzempfinden reicht aus, um uns geistlich taub werden zu lassen. Vorsicht vor dem Chaos, das die Winde Gottes mit unserer Habe anstellen können.

      21. JANUAR

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