Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Hut. Der Rücken schmerzte ihm, als er sich bückte, um ihn aufzuheben.

      Er tastete seinen Körper ab. Gebrochen hatte er anscheinend nichts. Die Schürfwunden beachtete er nicht. Er wandte sich um und kletterte die Höhe hinauf, bis er bei dem gestürzten Pferd ankam.

      Der Fuchs stöhnte tief auf. Nach kurzer Untersuchung wußte der Reiter, daß das Tier verloren war; es hatte einen Voderlauf gebrochen.

      Einen Moment verzog sich das Gesicht des Mannes. Dann nahm er einen seiner Revolver aus dem Halfter.

      Der Schuß peitschte über die Halde…

      Der Mann begann, die Sattelgurte von dem toten Tier zu lösen.

      Jetzt kam ihm wieder der brennende Durst zum Bewußtsein. Er öffnete den Verschluß der Wasserflasche und ließ sich die lauwarme Flüssigkeit durch seine Kehle rinnen.

      Während er auf das tote Pferd sah, kam ihm für einen Moment das Bild eines anderen Tieres ins Gedächtnis: Es war ein hochbeiniger Falbe von prächtigem Wuchs, dessen Fell einen seidigen Glanz hatte und in dessen Augen das dunkle Feuer glomm, das nur ein wirklich edles Pferd auszeichnete. Der Mann hatte das Tier daheimgelassen, da es für den Trail in die Berge Nevadas die Union Pacific Railroad benutzt hatte. Da jedoch die Hinfahrt dem an frische Luft und freie Natur gewöhnten Mann bereits eine Last gewesen war, hatte er für den Rückritt in Holborn den Fuchs gekauft.

      Resigniert warf sich der Mann seinen Sattel über die Schultern und machte sich auf den Weg.

      Die hochhackigen Reiterstiefel erschwerten den Marsch sehr. Sein Kopf schien schwerer und schwerer zu werden und sank ihm immer öfter auf die Brust.

      Anfangs hatte er noch hin und wieder den Kopf erhoben, um festzustellen, ob er dem Wald schon näher gekommen war. Aber je länger er ging, desto seltener blickte er auf. Schließlich starrte er nur noch auf den Boden, der im Schneckentempo unter seinen Stiefeln dahinkroch.

      *

      In den Häusern der kleinen Stadt Quiney brannten schon die Lichter. Die Männer lungerten auf den Vorbauten herum.

      Die Tür zum Generalstore wurde eben geöffnet. Frank Potter, der Inhaber, ließ einen Mann hinaus. Während er sich von seinem Besucher verabschiedete, sagte er: »Sie können sich auf mich verlassen, Mister Burton. Ich werde die Waren zusammenstellen. Sie können sie dann abholen lassen.«

      Der andere nickte zustimmend und trat auf die Straße, wo er sich suchend umsah. Für die kleine Kistenholzstadt am Rande der Salzwüste war er eine Spur zu elegant gekleidet. Ein St. Louis Anzug nach neuestem Schnitt, das weiße Rüschenhemd mit der weinroten Samtschleife und der hellgraue steife Californiahut – so etwas mußte hier auffallen. Steve Burton war einer der fähigsten Leute der Telegraph Western Union. Bisher hatte er im Osten gearbeitet; vor einem Vierteljahr hatte man ihn beauftragt, eine neue Telegraphenlinie hier im Westen an der Salzwüste entlang zu bauen.

      Drüben im Osten war alles leichter gewesen. Da hatte er immer genügend Arbeitskräfte gefunden. Hier tauchten unentwegt Schwierigkeiten auf, mit denen er nicht gerechnet hatte. Die Menschen und das Land waren rauher und abweisender. Überall gab es Schwierigkeiten mit den Ranchern, die nicht dulden wollten, daß auf ihrem Land Masten gesetzt werden sollten, obgleich sie nach dem Gesetz dazu verpflichtet waren, diese Arbeiten zu unterstützen, da sie dem Gemeinwohl dienten.

      Gesetz! Wer kümmert sich in diesem Land schon um das Gesetz? In jenen rauhen Tagen wurde das Gesetz von der persönlichen Stärke und dem fünf-undvierziger Revolver geschrieben.

      Mißmutig schritt Burton die Straße hinunter. Noch bevor er die Schwingarme des Star Saloons erreichte, hörte er die Musik, grölenden Lärm und lautes Lachen, das von dem schrillen Gesang einer Frauenstimme übertönt wurde. Einen Moment zögerte er noch, als er vor der Pendeltür stand, dann aber trat er ein.

      Der Raum war breit, die Theke im Hintergrund nahm fast die gesamte Länge der Rückwand ein. Links war eine kleine Bühne, auf der die ›Sängerin‹ stand, die ihr Lied beendet hatte und sich verbeugte.

      Tische und Stühle füllten den Raum, bis auf den Platz vor der Theke, wo etwa ein Dutzend Männer standen und zur Bühne blickten. Von der Tür bis zur Theke führte ein breiter Gang. Burton ging zur Theke und bestellte sich einen Whisky. Dann betrachtete er prüfend die Gäste neben sich.

      Das Gesicht des Ingenieurs verzog sich mißmutig. Was er suchte, konnte er hier nicht finden; das sah er sofort. Er brauchte einen harten Mann, der sich im Westen auskannte, einen Arbeits-trupp führen und sich Respekt verschaffen konnte.

      Die ›Sängerin‹, die inzwischen nach dem polternden, wenig echten Beifall das Podium verlassen hatte, beugte sich zu einem Mann hinunter und flüsterte: »Jube, das ist der Kerl aus dem Osten. Der Junge muß Geld haben. Er hat im Store allerlei Dinge gekauft und bezahlt, ohne zu feilschen.«

      Jubal Moris, der mit seinen Leuten an einem Tisch saß, nahm seinen Zigarrenstummel aus dem Mundwinkel und brummte: »Du weißt ja Bescheid; wir müssen ihn vor die Tür kriegen.«

      Das Mädchen tänzelte langsam und wie unabsichtlich auf die Theke zu. Neben Burton blieb sie stehen.

      »Fremd hier?« fragte sie flötend, wobei sie einen reichlich mißlungenen Augenaufschlag riskierte. »Habe Sie noch nie hier gesehen.« Ihre vom Whisky heisere Stimme sollte etwas Verführerisches ausstrahlen, aber auch das mißlang.

      Burton, der nicht die Absicht hatte, Frauenbekanntschaften zu machen, erwiderte: »Yeah, ich komme aus dem Osten.«

      Die ›Schöne‹ lächelte kokett. »Wie wäre es mit einem Drink, Steve?«

      Der Ingenieur horchte auf. Steve? Woher kannte sie seinen Vornamen? »Well, nehmen Sie einen Drink auf meine Rechnung, Miß – wenn Sie mir verraten, woher Sie meinen Namen wissen!«

      Das Mädchen biß sich auf die Unterlippe. Verdammt! ich habe einen Fehler gemacht, dachte sie. Aber schnell hatte sie sich gefaßt.

      »Heißen Sie tatsächlich Steve?« tat sie treuherzig. »Wissen Sie, es ist eine Angewohnheit von mir, alle Männer, die ich nicht kenne, Steve zu nennen.«

      Burton lächelte dünn. »Einen Doppelten für Mary!«

      »Ich heiße Sally.«

      »Für mich heißen Sie Mary. Ich finde, der Name paßt viel besser zu Ihnen. Mir geht es da wie Ihnen: Ich sage zu allen Mädchen, die ich nicht kenne, Mary.«

      »Ich will aber nicht Mary genannt werden«, wehrte das Mädchen sich, wobei es schon ärgerlich wurde.

      »Streiten wir uns nicht. Prost, Mary!«

      »Scheren Sie sich zum Teufel!« keifte Sally, die freundliche Maske fallenlassend. Da hatte ihr der Fremde selbst den Grund zum Streit, den sie ja suchte, gegeben.

      »Aber Mary! Weshalb regen Sie sich auf?« versuchte Burton sie zu beruhigen.

      »Sie nennen mich schon wieder Mary! Das ist eine Beleidigung.« Sie drehte sich halb um und rief schrill: »Hallo, Gents! Ich brauche euch. Hier ist jemand, der keine Achtung vor einer Lady hat!« Plötzlich war ihr verwüstetes Gesicht trotz des dick aufgetragenen Puders peinlich deutlich zu erkennen.

      Angeekelt wollte sich Burton abwenden. Da aber war Moris bereits aufgesprungen und kam auf ihn zu. Während Calligan und Johnson

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